Dolly Parton - Diamonds & Rhinestones: The Greatest Hits Collection

23 Mal Dolly Parton in Top-Form: "Diamonds & Rhinestones: The Greatest Hits Collection"

Schon alleine aus diesem Grund ist das Anhören von "Diamonds & Rhinestones: The Greatest Hits Collection" alles andere als lästige Kritiker-Pflicht. Es ist: ein pures Vergnügen. Ein Spaß, in dem natürlich eine gehörige Portion Nostalgie mitschwingt. Denn einige ihrer ikonischen Songs sind untrennbar mit der Zeit ihrer Veröffentlichung verwoben. Man hört den Song - und schon tauchen vor dem inneren Auge diese, sagen wir mal, guten, alten Zeiten auf.

Wie es heißt, stellt "Diamonds & Rhinestones: The Greatest Hits Collection" erstmals eine label-übergreifende Zusammenstellung dar. Das ist freilich eine feine Sache. Denn dem Musikkonsumenten ist es ziemlich egal, ob der Act bei Label X oder Label Y unter Vertrag ist. Es zählt die Musik. Nur die Musik. Da die verschiedenen Labels, bei denen Dolly Parton in ihren sechs Karriere-Dekaden unter Vertrag stand, für "Diamonds & Rhinestones: The Greatest Hits Collection" an einem Strang zogen, ist dies wohl tatsächlich die erste echte "Greatest Hits"-Compilation.

Sicher haben sich Dolly Parton und ihr Team die Songauswahl sehr gut überlegt. Und auch, mit welchem Track man in die CD einsteigen will. Entschieden hat man sich für "9 to 5" vom gleichnamigen Album aus dem Jahr 1980. Warum auch nicht? Es ist ein Klassiker. Ein Oscar-nominierter Crossover-Klassiker, der auch noch 42 Jahre nach Erstveröffentlichung binnen weniger Takte für gute Laune sorgt. Aber man hätte den Hit- und Song-Reigen der Country-Königin auch gut und gerne mit Song Nummer zwei, mit "Jolene", eröffnen können. 1974 hat Dolly diesen Song unter's Volk gebracht - und damit einen vielfach gecoverten Country-Meilenstein gesetzt.

Nicht ganz so bekannt, aber nicht weniger gefällig nimmt sich "Here You Come Again" aus. Der Titeltrack ihres 1977 veröffentlichten Albums und kürzlich in der Booking.com-Werbekampagne zu neuem Leben erweckt, geschrieben ausnahmsweise nicht von ihr, sondern von den Pop-Songwritern Barry Mann und Cynthia Weil. Die nächsten zwei Songs entstammen natürlich wieder aus der Kategorie "zeitlos": "Islands In The Stream", das 1983er Duett mit Samtstimme Kenny Rogers und die Original-Version von "I Will Always Love You" vom "Jolene"-Album. Auch wenn Whitney Houston mit letzterem Track den größeren Kassenerfolg einfuhr - es ist und bleibt ein Dolly-Parton-Track. Unverzichtbar ist natürlich auch "Coat of Many Colors", eine frühe Glanztat aus dem Jahr 1971 und vom Who-is-Who regelmäßig gecovert. Die nachfolgenden Titel können mit dem Legenden-Status der genannten Tracks natürlich nicht aufwarten. Egal, hochwertig und unterhaltsam sind sie dennoch alle: vom traditionellen "My Tennessee Mountain Home" über das bewegende "The Bargain Store" bis zum feurigen "Baby I'm Burnin'".

Dolly Partons erste echte Greatest Hits-Collection

Im Gegensatz zu manch chronologisch angeordneter Best-Of-Zusammenstellung sind die 23 Titel von "Diamonds & Rhinestones: The Greatest Hits Collection" wild zusammengewürfelt. Ein alter Song folgt auf einem neuen - und umgekehrt. Dieser zeitliche Zick-Zack-Kurs sorgt für klangliche Abwechslung und er macht deutlich, dass Dolly Parton - egal in welche Epoche sie gerade unterwegs war - sich immer ihren ureigenen Style, ihre unverkennbar persönliche Note bewahren konnte. Dolly Parton blieb und bleibt Dolly Parton. Selbst dann noch, wenn sie - wie bei "Faith" - mit dem Electropop-Dance-Duo Galantis gemeinsame Sache macht. Und das will was heißen.

Fazit: Wo Dolly Parton draufsteht, ist tolle, zeitlose Musik drin. Das gilt natürlich auch für ihre 23 Songs umfassende Hit-Chronik "Diamonds & Rhinestones: The Greatest Hits Collection". Wer noch ein Weihnachtsgeschenk sucht…