Various Artists - Petty Country: A Country Music Celebration of Tom Petty

CD Cover: Various Artists - Petty Country: A Country Music Celebration of Tom Petty
 

Tom Petty hat seine Liebe und seinen Respekt für die Country Music immer offen gezeigt. So ist das neue Tribut-Album "Petty Country: A Country Music Celebration of Tom Petty" nicht im Entferntesten ein Sprung in unerforschtes Gebiet. Die Künstler auf diesem Tribute-Album stellen das Who is Who der Country Music da: Angefangen bei Dolly und Willie, die keinen Nachnamen brauchen, bis hin zu Steve Earle und Margo Price und zu konventionelleren Acts wie Chris Stapleton und George Strait.

Die Country-Szene zieht mit "Petty Country: A Country Music Celebration of Tom Petty" ihren Hut vor dem amerikanischen Sänger und Songschreiber

"Petty Country: A Country Music Celebration of Tom Petty" wurde in voller Zusammenarbeit mit dem Petty-Nachlass und insbesondere unter der Aufsicht seiner Tochter Adria aufgenommen und enthält natürlich auch den einen oder anderen Heartbreaker, um die instrumentalen Fähigkeiten zu verbessern. Die Songs, die hier enthalten sind, zeigen die Breite des Schaffens von Tom Petty.

Die Songs auf "Petty Country: A Country Music Celebration of Tom Petty"

Mit einem weniger bekannten Stück beginnt das Set, bei dem Chris Stapleton "I Should Have Known It", das ursprünglich auf dem 2010er-Album "Mojo" zu finden war, mit einer Extraportion Roadhouse-Sound versieht. Hier ist der ehemalige SteelDrivers-Sänger so weit von seinen Bluegrass-Anfängen entfernt, wie es nur möglich ist und sein Gesang ist sogar noch rauer und schroffer als im Original.

Nach diesem starken Start kehrt " Petty Country: A Country Music Celebration of Tom Petty" mit einer rein akustischen Feier von "Wildflowers" den Spieß um. Thomas Rhett untermalt den Song mit trillernden Mandolinen und einer tanzenden Fiddel und auch eine Pennywhistle, die einen Hauch von Keltik hinzufügt. Es ist großartig.

Wenn "Running Down a Dream" auch nur wenig von Pettys eigener Vorlage abweicht, so hat Luke Combs doch eine Stimme, die den Text überzeugend trägt und keine sklavische Nachahmung ist. "Southern Accents" ist bereits zu einer Art Standard geworden, vor allem dank Johnny Cashs meisterhafter Version. Dolly Parton erreicht zwar nicht diese große Höhe, aber sie macht einen guten Stich.

Bei "Here Comes My Girl" ist Justin Moore wirklich zu sehr dem Original verfallen. Wenn er sich durch die Strophen schleppt, erinnert er unwillkürlich an Mick Jaggers spöttischen Südstaaten-Akzent in "Faraway Eyes". Größere Hoffnungen hatte man in Dierks Bently gesetzt, nicht zuletzt, weil er mit einem der Petty-Songs, "American Girl", beschenkt wurde. Es ist eine gute Version, die aber wenig mit dem Tempo und dem Vortragsstil spielt, dafür aber viel mit Mandoline, Fiddle, Steel und Honkytonk-Piano aufgepeppt wird.

Lady A kanalisieren eindeutig Stevie Nicks, durch Hillary Scotts Gesang, für ein etwas langsameres "Stop Dragging My Heart Around", was es noch mehr nach Ms. Nicks alter Band klingen lässt, als es das Original jemals tat. Die Keyboards schwellen mit all den AM-Radio-Classic-Rock-Vibes an, die man sich nur wünschen kann. Wer sich nach etwas Reinerem sehnt, wird von Jamey Johnson mit dem grandiosen "I Forgive It All" bedient, das ganz nach einem einsamen Cowboy klingt. Dies ist ein alter Mudcrutch-Song, für diejenigen, die sich bemühen, die Petty-Version zu finden. Die Johnson-Version ist ein Highlight, die Darbietung kommt der Kurzfassung noch am nächsten, die Lagerfeuer-Mundharmonika ist ein Hauch von Genialität.

Nicht jedes Cover ist ein Tribut

"Free Fallin'" fällt trotz der Bemühungen von The Cadillac Three wieder in den Sack der übereifrigen Neuinterpretation, die selbst die Anwesenheit von Breland nicht auslöschen kann. (Ob ein Rap geholfen hätte oder ob diese verdorbenen Ohren das überhaupt vertragen könnten?) Marty Stuart sollte es besser wissen, aber auch er tappt in dieselbe Falle, denn "I Need to Know" kann keinen der fabelhaften Superlative entfachen. Sicher, inmitten einer seiner eigenen Shows wäre es zweifelsohne ein Knaller, aber hier geht es ein wenig in der Masse unter.

So bleibt nur noch Zeit für den Schluss und die Frage, wie George Strait mit "You Wreck Me" umgehen wird. Er entscheidet sich für eine Live-Aufnahme, was bei dieser Art von Projekt immer den Beigeschmack von Faulheit hat. Das gilt auch für den Song, der links und rechts Miet-Petty-Points einheimst. Er ist nicht einmal glanzlos, sondern schlichtweg langweilig, vor allem, wenn man Rhiannon Giddens folgt. Vielleicht ist das der Grund, warum er am Ende des Albums versteckt wurde, so dass man ihn einfach überspringen kann.

Fazit: Insgesamt ist "Petty Country: A Country Music Celebration of Tom Petty" ein exzellentes Projekt, bei dem bis auf ein paar Ausnahmen alle Acts zumindest einen Teil abliefern. Ob es ein striktes Country-Format erfüllt, spielt wahrscheinlich kaum eine Rolle; die Anziehungskraft dieses Albums richtet sich eher an Fans von Petty und von "Southern"-Rock als an Hardcore-Country-Fans.

vgw
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