Niemand muss Dolly Parton mögen , aber jeder muss zugeben, wenn sich jemand mit Country auskennt, dann sie. "One of the greatest albums I've ever listened to" solldie Queen of Countryzum selbstbetitelten Debüt des Nashviller Bluegrass-Sextetts The Grascals gesagt haben. Und wenn Dolly Parton ein Album so bejubelt, dann macht das mehr als neugierig. Und, das sei vorweg gesagt: Der Rezensent kann Dolly Partons Begeisterung gut nachempfinden. Obwohl es ihr erstes Album als The Grascals ist, sind die beteiligten Musiker keine ganz Unbekannten in Nashvilles Country-Szene: Sänger/Gitarrist Terry Eldredge, Sänger Jamie Johnson, der wieselflinke Banjo-Könner David Talbot, Bassist Terry Smith und Danny Roberts (Mandoline) verdingten sich in den vergangenen 20 Jahren bei Bands wie The Osborne Brothers, The Sidemen oder Flatt & Scruggs. Fiddle-Spieler Jimmy Mattingly war jahrelang Mitglied von Garth Brooks' Band.
Das Selbstbetitelte Album enthält 13 Songs und ist eine gut ausgewogene Mischung aus der modernen Ausdeutung des Country (Stichwort:
Brooks) und Bluegrass-Traditionen, wie man sie bei der Del McCoury Band oder The Lonesome River Band zu schätzen gelernt hat und bei Bill Monroe, dem Übervater des Bluegrass geliebt hat. Die große Stärke der Grascals sind ihr Schwung, ihr Spielwitz und ihre perfekt dahingeschliffenen Gesangsharmonien. Den Traditionen huldigen The Grascals mit inspirierten, flinken Versionen von Bluegrassklassikern wie "Sally Goodin", "My Saro Jane" und schließen ihr Album mit "Sweet By and By". Ein wenig pflegen sie auch ihre eigene Geschichte wenn sie das Album gleich mit "Leavin's Heavy On My Mind" (ein Song von The Osborne Brothers) eröffnen - und Bobby Osborne dazu auf der Mandoline brillieren lassen.
Überhaupt, The Grascals singen nicht nur Hymnen auf die Freundschaft (wie Harley Allens "Me and John and Paul"), sie sind auch eine gastfreundliche Band. Kent Wells spielt die hohe Gitarre auf "Mourning Dove", Terry Crisp und Andy Hall veredeln den
Travis Tritt -Hit "Where Corn Don't Grow" an Steel Guitar und Dobro. Auch ihr derzeit prominentester Fan - wie erwähnt -
Dolly Parton, ist dabei: Nachdem The Grascals sie auf einer ihrer Tourneen begleiteten, spielten sie eine ebenso hysterisch-furiose wie augenzwinkernde Version von "Viva Las Vegas" ein, das in den USA als erste Single zum Album ausgekoppelt wurde. Keine Frage, The Grascals wissen, wie man sich Freunde macht.
Fazit: Aus Erfahrung frisch: Das selbstbetitelte Debüt von The Grascals beweist, wie schön Bluegrass heute klingen kann - gleichzeitig modern und zeitlos.
Label: Rounder (in-akustik) |
VÖ: 24. März 2005 |
01 |
Leavin's Heavy On My Mind |
08 |
My Saro Jane |
02 |
Mourning Dove |
09 |
Where Corn Don't Grow |
03 |
Me And John And Paul |
10 |
Sally Goodin |
04 |
Bevans Lake Crossing |
11 |
Lonely Street |
05 |
Some Things I Want To Sing About |
12 |
Viva Las Vegas (mit Dolly Parton) |
06 |
Teardrops In My Eyes |
13 |
Sweet By And By |
07 |
Where I Come From |
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