Der von Anastasia Brown produzierte Soundtrack bietet fast ausschließlich Countrysound. Zwar größtenteils ruhigen, oft auch besinnlichen und - kein Wunder - ab und an auch religiös motivierten Country - das aber durchgängig auf hohem Niveau. "Göttlich" möchte der Autor dieser Zeilen aber auch nicht gerade sagen.
Dafür fallen manche Tracks einfach doch um einen Tick zu pastoral und salbungsvoll aus. Zum Beispiel die Craig-Wiseman-Komposition "Amazing Love", gesungen vom Star der christlichen Musikszene Michael W. Smith im Duett mit einer gewissen Melinda Doolittle. Für letztere gilt: super Name, aber von "little" ist hier nichts zu hören. Die Gute erinnert mit ihrem opulenten Geknödle an eine Operndiva. Harter Tobak! Überhaupt greift der Song in jeder Beziehung deutlich zu tief in die Pathos- und Patina-Kiste. Zumindest für das europäische Ohr.
Wesentlich besser machen es schon Brooks & Dunn Beim Opener "Over the Next Hill" bieten sie traditionellen, schönen und mit Hingabe gesungenen Country-Folk. Mit Mac Powell von "Third Day" haben auch sie einen Gast im Studio - einen akustisch weitaus angenehmeren übrigens.
Wie man erahnen konnte, bestreiten vorwiegend Musiker mit christlich-religiöser Nähe den Soundtrack. Namen wie Sara Evans ("Low") und China Edelman ("Shelter Me") sind deshalb fast zu erwarten gewesen, Amy Grant und Vince Gill fehlen überraschenderweise. Nicht aber Alan Jackson, der in den letzten Jahren regelmäßig auf religiöser Mission war. Selten aber klang er dabei so stark und kernig wie bei der Jim Collins/Paul Overstreet-Komposition "Look at Me". Der Song gehört zweifellos zu den Glanzlichtern der CD.
Wie stark das Standing von Jackson in der christlichen Gemeinde ist, wird in einem weiteren Titel deutlich. Den von Patty Griffin gesungenen Song "Ruth's Prayer" hat er gemeinsam mit - richtig, der Frau von Billy Graham - Ruth Bell Graham komponiert. Weitaus weltlicher gibt sich da schon der vielleicht größte Schnulzensänger aller Zeiten: Roy Orbison mit "In Dreams". Vermutlich wurden damit die amourösen Anwandlungen des jungen Predigers im Film akustisch untermalt. Tja, bei Roy Orbison wird selbst der bibelfesteste Ordensbruder schwach ...
Bevor das Album mit den Kirchenliedern "Almost Persuaded", gesungen vom brummigen Josh Turner, und dem Chorgesang von "Just as I Am" priesterlich korrekt ausklingt, darf noch Brad Paisley ran: Seine akustische Version von "What a Friend We Have in Jesus" setzt ein weiteres Highlight der CD: Ruhig, besinnlich, virtuos eingespielt - und für Brad Paisley-Verhältnisse ungewöhnlich ernsthaft. Klasse!
Fazit: Religiös motiverter Countrysound mit so manchen Höhepunkten. Ein prima Soundtrack, der - passend zum Film - freilich um einen Tick zu salbungsvolle Töne anschlägt.
Label: Arista Nashville / Essential (Sony) | VÖ: 17. Oktober 2008 |
Titelliste
Links
01 | Over The Next Hill - Brooks & Dunn mit Mac Powell | 07 | The Great Wild Beyond - Gregory Page | ||
02 | Low - Sara Evans | 08 | Amazing Love - Michael Smith mit Melinda Doolittle | ||
03 | Look At Me - Alan Jackson | 09 | In Dreams - Roy Orbison | ||
04 | Shelter Me - China Edelman | 10 | What A Friend We Have In Jesus - Brad Paisley | ||
05 | Ruth's Prayer - Patty Griffith | 11 | Almost Persuaded - Josh Turner | ||
06 | Heavenly Day - Brandon Heath | 12 | Just As I Am - Sierra Hull |