Mit dem bereits 2002 von Toby Keith und Scotty Emerick geschriebenen Titeltrack - ein charmant rockiger, mit Stones-Riffs aufgeladener Country-Feger, interpretiert von Ober-Macker Keith gemeinsam mit, und das gibt wichtige Sympathie-Punkte, Willie Nelson. Der Song macht also wirklich Laune.
Das gilt für den nachfolgenden Track "Off The Hillbilly Hook" von Trailer Choir so ohne weiteres nicht. Wer den Titel nur mal eben so hört, könnte ihn für einen weiteren Big & Rich -Country-Rap-Rock-Abklatsch halten. Doch die Band hat was. Schon von der Besetzung - ein zwei Zentner-, zwei Meter-Kerl, ein smarter Knilch und eine sexy Blondine - ein echter Hingucker und der Song versprüht nach mehrmaligem Hören doch seinen Reiz.
Den nächsten Track darf Altrocker Ted Nugent beisteuern, der auch eine Rolle in dem Film abbekam. Den Booklet-Bildern nach zu urteilen, spielt sich der Rock-Gitarrero mit dem Jagd-Tick selbst: einen durchgeknallten, zähnefletschenden, mit einem Bowiemesser wild fuchtelnden Redneck. Mit der Klampfe kann der Rock-Veteran aber auch umgehen, wie sein Klassiker "Cat Scratch Fever" und das später nachfolgende "Stranglehold" beweisen.
Zwischen den zwei Nugent-Nuggets versucht eine gewisse Gina Gershon mit schwülstiger Tex-Mex-Atmosphäre, Gepfeife und Surf-Gitarren so etwas wie eine Pulp-Fiction-Stimmung zu erzeugen. Vergeblich:"La Di Da" verströmt so viel Esprit und Phantasie wie der Titel vermuten lässt. Und auch das nachfolgende, live eingespielte "Choctaw Bingo" von James McMurtry reißt mit bluesigen Gitarrenriffs und reichlich ödem Sprechgesang den Hörer nicht vom Hocker. Besser fällt das konsequent auf gute Laune getrimmte Tex-Mex-Sauflied "No Mas Cerveza" von Mac Davis aus.
Richtig klasse wird es allerdings wenn kein Geringer als Mel Tillis das Mikro übernimmt und seinen selbst, anno 1963 geschriebenen Klassiker "Burning Memories" anstimmt. Country pur. Erste Sahne.
Und sonst? Wer auf etwas derben Humor steht, wird sich vermutlich über "Show Them to Me" amüsieren, gesungen von Scherzkeks Rodney Carrington - eine mehrminütige, detailliert ausformulierte Ode an Frauenbrüste. Der betont pathetisch arrangierte Song endet in Carringtons Aufruf: "If you love your country, then stand your ass up and show your big old titties to me." Eine allemal klare Ansage.
Mit David Allen Coes "If That Ain't Country (Part 2)" (ist tatsächlich nicht so richtig Country) und einem schmissig rockenden Duett von Toby Keith mit Mica Roberts ("Let's Get Trashed") endet die CD immerhin annehmbar.
Fazit: Ein Dutzend Songs zwischen Tradition und auf hip getrimmt. Vermutlich der passende Soundtrack für ein B-Movie wie "Beer for my Horses".