Original Soundtrack - Die Tribute von Panem (The Hunger Games): Songs From District 12 And Beyond

CD Cover: Original Soundtrack - Die Tribute von Panem (The Hunger Games): Songs From District 12 And Beyond
 

Seit Monaten wird dem Kinostart von "Die Tribute von Panem", der Verfilmung des Bestsellers von Suzanne Collins, entgegengefiebert. Nun ist es endlich soweit. Doch auch der Soundtrack "Die Tribute von Panem (The Hunger Games): Songs From District 12 And Beyond" hat es in sich. Produziert vom zwölffachen Grammy-Gewinner und Oscar-Preisträger T Bone Burnett, geben sich hochkarätige Solokünstler und Bands aus verschiedenen Genres die Klinke in die Hand. Die insgesamt 16, bislang unveröffentlichte, eigens für die Compilation produzierte Songs, greifen die pathetische Atmosphäre des Filmes auf: mal folkig melodiös, mal rockig düster, mal hübsch Country.

Ein Glanzlicht setzt gleich mal eine extrem heiße Koproduktion: Taylor Swift, Megastar, sechsfach Grammy-dekoriert, trifft auf das Duo The Civil Wars, Newcomer im Americana-Bereich aber auch schon mit zwei Grammys geadelt. Diese beiden Acts harmonieren nicht nur optisch perfekt. Taylor Swift und Joy Williams von The Civil Wars geben auch als Gesangs-Duo ein traumhaftes Team ab - in einem traumhaften Song. "Safe & Sound" heißt die Gänsehaut-Ballade, die sich gerade anschickt, im Netz zum Renner zu werden. Mehrere Millionen Mal wurde diese Songperle seit Mitte Januar 2012 bereits bei YouTube angeklickt. Die Kommentare sprechen für sich: ein leiser Paukenschlag!

Das gilt auch für "Run Daddy Run" von Miranda Lambert und ihrer Damen-Clique von The Pistol Annies. Der leise, eindringliche, wunderschöne Song zeigt drei perfekt aufeinander abgestimmte Stimmen. T Bone Burnett beweist hier erneut seine Ausnahmestellung als Produzent und Arrangeur.

Taylor Swift darf noch einmal ran, ohne die Unterstützung von The Civil Wars: "Eyes Open" heißt der rockige Song, der bei weitem nicht die Klasse von "Safe & Sound" aufweist. The Civil Wars hingegen steuern ebenfalls einen weiteren Song bei. "Kingdom Come" ist eine schöne, emotionale Ballade in der Joy und John Paul wunderbar miteinander harmonieren. Soft angefangen baut sich ein Crescendo auf, die musikalische Begleitung bleibt zurückhaltend.

Nicht ohne ist auch der Song "Nothing to Remember" von Neko Case. Die 41jährige Singer/Songwriterin war unter anderem Mitglied der kanadischen Indie-Rockband The New Pornographers. Seit Mitte der 90er Jahre macht sie mit spröden, nicht selten provozierenden Songs aus dem Grenzfeld zwischen Alternative-Country, Folk-Rock und Indie-Rock auf sich Aufmerksam. Mit "Nothing to Remember" setzt sie ein düsteres Glanzlicht.

Weniger düster, dafür aber noch zurückhaltender und noch reduzierter zeigen sich die The Secret Sisters mit „Tomorrow Will Be Kinder“. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man Track und Aufnahme glatt in die 50er Jahre verorten - so spartanisch arrangiert, so traditionell gesungen ist diese traurig-optimistische Vintage-Ode. Die Secret Sisters unterstreichen mit diesem Beitrag erneut ihren Stellenwert als junge, talentierte Bewahrer der Country-Traditionen.

Ein weiteres Highlight des Soundtracks stellt der traditionell mit Fiddle, Banjo und Bass arrangierte Track der Punch Brothers dar. Die Progressive Bluegrass Band, die sich sonst in ihren Songs ein Augenzwinkern nicht verkneifen kann, zeigt sich dabei mit dem harmonischen "Dark Days" von ihrer melancholischen Seite.

Die Songs des Soundtracks setzen die Gefühlswelten der Film-Protagonisten in emotionale Töne um - so entlockt Burnett selbst dem Spaßrocker Adam Levine von Maroon 5 im Duett mit Neuentdeckung Rozzi Crane leisere Töne. Durch die spärlich instrumentalisierte Nummer "Come Away to The Water" schlängelt sich ein monotoner, düsterer Beat. Auch der Song-Beitrag "Rules" von Newcomerin Jayme Dee, fährt auf der melancholischen Schiene. Manche sehen Dee bereits als die nächste Taylor Swift, wer die 19jährige Kalifornierin hier singen hört, kann das durchaus nachvollziehen. Denn der blonden Schönheit gelingt perfekt der Schulterschluss von mehrheitsfähigen Pop-Klängen mit Country-Feeling.

Burnett stellt mit diesem Album erneut nicht nur sein glückliches Händchen im Arrangieren der Songs unter Beweis, er macht sich erneut auch als Nachwuchsförderer verdient. Denn neben den großen, arrivierten Namen bietet er auch Newcomern eine sensationell attraktive Plattform. In diesen Genuss kommen: Carolina Chocolate Drops, 2011 mit einem Grammy für das beste traditionelle Folk Album ausgezeichnet, mit ihrem A-capella-Song "Daughter's Lament", die 16jährige Birdy und The Decemberists. Ein Trip-Hop-Song von Kid Cudis rundet den Soundtrack auch stilistisch ab.

Fazit: Die CD bietet ein breites Spektrum sowohl an Künstlern - von großen Namen bis hin zum Geheimtipp - als auch an Spielarten des Country und Folk. Das Arrangement der 16 Songs bietet ein großes Hörvergnügen, egal ob man nun Collins' Roman gelesen hat oder nicht.

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