Im neuen Film des Oscar-gekrönten Regisseurs John Lasseter ("Toy Story", "Monster AG", "Findet Nemo") dreht sich alles um knallbunte Flitzer. Star der Truppe sind der überdrehte Rennwagen Lightning McQueen und die Autolady Sally. Während die putzigen Boliden auf der Leinwand ihren Spaß haben, sorgen im Soundtrack hervorragende Rock-, Rock 'n' Roll- und - vor allem - Country-Acts für mitunter rasante Sound-Action. Für den Score ist überdies kein Geringerer als Oscar-Preisträger Randy Newman verantwortlich. Gute Voraussetzungen für einen abgefahrenen Soundtrack sind das allemal.
Und tatsächlich geht die CD auch richtig gut mit durchgetretenem Gaspedal los: Sheryl Crow zeigt in dem gemeinsam mit John Shanks komponierten "Real Gone", wie vorbildlich sie Rock mit Folk und Country verknüpfen kann. Ein Auftakt mit quietschenden Reifen. Mit dem nächsten Song schaltet die CD - zumindest in Puncto Klangästhetik und Dynamik - drei Gänge zurück. Es geht in die Zeit als Autos die Größe von mittleren Booten, verchromte Stoßstangen und stattliche Flügeln an den hinteren Kotflügeln hatten - in die Fifties. Reiseführer dieses Trips in die Vergangenheit ist der Mit-Erfinder des Rock 'n' Roll, Gevatter Chuck Berry. Klar dass er dem Motto entsprechend seine "Route 66" anstimmt.
Nach dem rüstigen Oldtimer geht es nahtlos über in die Jetztzeit: Rascal Flatts stehen mit "Life isa Highway" auf dem Programm. Ein Song, so schmissig, stromlinienförmig und glatt wie ein frisch polierter Porsche. Wer mehr auf staubige Pick-Ups steht, wird im nachfolgenden "Behind The Clouds" perfekt bedient: Chaffeur ist Brad Paisley, der mit seiner Fingerpicking-Technik ohnehin jedes NASCAR-Rennen auf dem Gitarrenhals gewinnen würde. Nicht nur für eingefleischte Country-Fans dürfte dieser Beitrag das Highlight der CD sein - ein erdiger Song, voller Emotionen und musikalischer Finessen.
Vermutlich sind auch die Cars-Macher Fan von Brad Paisley, denn wenig später darf der Sänger, Songschreiber und Gitarrist als einziger zum zweiten Mal auf Kurs gehen - mit dem ebenso überzeugenden "Find Yourself". Zwischen den zwei Beiträgen von Paisley stimmt ein wie immer sensibler James Taylor "Our Town" und ein erstaunlich lebendiger John Mayer ein weiteres Mal "Route 66" an. Der Rest ist typisches Hollywood-Soundtrack-Geschmalze mit Pauken und Trompeten, Streichern und Pathos. Das ist freilich von Komponist Randy Newman ("Short People") handwerklich und kompositorisch makellos inszeniert - doch so ganz ohne bewegte Bilder funktioniert diese Musik nicht so richtig. Anders, ganz anders dagegen beim letzten gesungenen Titel der CD: Hank Williams und sein "My Heart Would Know". Ein Song wie ein Cadillac. Ein Sänger mit 1000 PS.
Fazit: Zum neuesten Animations-Film der "Findet Nemo"-Macher steuern Top-Acts wie Sheryl Crow, Brad Paisley, Rascal Flatts und Legende Hank Williams ihre Stimmen bei. Für die Score-Musik sollte man aber Cineast sein.
Label: Walt Disney (EMI) | VÖ: 8. September 2006 |
Titelliste
Links
01 | Real Gone (Sheryl Crow) | 11 | My Heart Would Know (Hank Williams) | ||
02 | Route 66 (Chuck Berry) | 12 | Bessie (Instrumental) | ||
03 | Life is a Highway (Rascal Flatts) | 13 | Sand ist kein Asphalt (Instrumental) | ||
04 | Behind the Clouds (Brad Paisley) | 14 | Die neue Straße (Instrumental) | ||
05 | Unsere Stadt (OleSoul) | 15 | Trecker-Erschrecker (Instrumental) | ||
06 | Sh-Boom (The Chords) | 16 | McQueen und Sally (Instrumental) | ||
07 | Route 66 (John Mayer) | 17 | Abschied (Instrumental) | ||
08 | Find Yourself (Brad Paisley) | 18 | Showtime vor dem Rennen (Instrumental) | ||
09 | Das Eröffnungsrennen (Instrumental) | 19 | Der Piston-Cup (Instrumental) | ||
10 | McQueen ist verschwunden (Instrumental) | 20 | Das große Rennen (Instrumental) |
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