Various Artists - New Country Collection, Volume 4

Geplant war das Volume 4 der stimmungsvollen Serie eigentlich nicht. Doch die positiven Verkaufszahlen der drei vorherigen Boxen ließen Machern und Plattenfirma keine andere Wahl, so dass die Reihe nicht als Trilogie enden muss. Gut so.

Einen nicht unerheblichen Beitrag zum Erfolg der Box ist neben dem kleinen Preis ohne Zweifel auch das Mitbestimmungsrecht. Denn wo sonst haben Fans so direkt die Chance, ihren Lieblingssong vorzuschlagen? Die Leser von CountryMusicNews.de haben sich die Möglichkeit nicht entgehen lassen, und übermittelten noch bis Ende Mai 2010 ihre Vorschläge - von es viele bis zum Ende - also auf die CD - geschafft haben.

Und wen wollen die emsig mitarbeitenden User nun hören? Eine ganze Menge! Vor allen Dingen die Top-Acts des New Country, die sich (grob geschätzt) auch schon seit rund 20 Jahren an der Chartspitze tummeln. Damit aber nicht genug, denn auch Newcomer und Geheimtipps sowie ehemalige Stars der Szene haben sich ihre Plätze unter den insgesamt 60 Titeln redlich verdient.

So sind sie fast alle dabei. Schnauzbartträger Alan Jackson (gleich zwei Mal mit "Chattahoochee" und "Pop-A-Top"), der hier mal rockende Kenny Chesney ("Young"), die zauberhafte Sara Evans ("A Real Fine Place to Start"), das trinkfreudige "Ten Rounds With Jose Cuervo" von Texaner Tracy Byrd oder Gitarrenvirtuose Brad Paisley ("Wrapped Around"). Brooks & Dunn sind ebenfalls wieder mit von der Partie, diesmal mit "Brand New Man" aus dem Jahr 1991. Ebenfalls schon etwas betagter ist der ausgewählte Titel von Tim McGraw, von dem es aber sicher auch bessere Balladen als "Don't Take The Girl" gibt. Aber Geschmäcker sind nun mal unterschiedlich. Den bunten Reigen der hier vertretenden Top-Stars führen die drei fetzig zur Sache gehenden Dixie Chicks ("Goodbye Earl") oder Martina McBride ("Love's the Only House") weiter.

Im Bereich der neueren Gesichter (und Stimmen) präsentiert sich im Rahmen der drei Rundlinge unter anderem Nordlicht Steff Nevers ("Party at the Farm") oder die beiden stimmgewaltigen Damen von Bomshel ("19 and Crazy"). Gut aufgelegt kommt dazu Blaine Larsen mit seinem "That's All I've Got to Say About That" daher. Trent Willmon bleibt mit dem Titeltrack seines letzten Albums "Broken In" rockigen Country-Klängen treu, während die Kanadierin Crystal Shawanda bei ihrer Single-Auskopplung "You Can Let Go" eher auf ruhige Töne setzt. Auf dem Sprung in die Liga der Top-Enteratiner steht dazu Rodney Adkins. Nicht umsonst ist der Sänger auf der Zusammenstellung gleich mit zwei Songs ("15 Minutes" und "It's America") vertreten.

In der Rubik der "Ehemaligen" oder auch zu Unrecht nicht mehr im Rampenlicht stehenden Künstler gibt es ein Wiederhören mit Jo Dee Messina ("You're Not In Kansas Anymore"). Einfühlsame Balladen steuern Collin Raye ("If I Were You") und Ty Herndon ("Heart Half Empty") bei, während der Hit "S.O.L.D." von John Michael Montgomery sicher Erinnerungen an das damals ziemlich aufwendig gestaltete Musikvideo weckt. Selbst Lila McCann, die ihre Fans schon seit neun Jahren auf eine neue Platte warten lässt, wird mit dem fröhlich-unverbrauchten "Yippy Ky Yay" wieder ins Gedächtnis zurück gerufen.

Fazit: Die 3-er Box ist zweifellos wieder eine runde Sache - egal ob für alte und neue Country-Fans. Dazu ist das Mädel auf dem Cover diesmal noch sehenswerter als ihre schon hübschen Vorgängerinnen. So macht das Genre doch richtig Spaß.