Für die emotionalen Kino-Momente ist die Musik natürlich fast genauso wichtig wie die bewegten Bilder. Und damit kommen wir auf die angenehmeren Aspekte von "Act of Valor". Denn die Soundtrackproduzenten Jason Markey, Happy Walteres und Ryan Kavanaugh konnten dafür zehn der größten Namen Nashvilles gewinnen: Von Keith Urban über Lady Antebellum bis zu Sugarland - alle da, mit neuen Songs.
Das Startsignal für das Himmelfahrtskommando schmettert Keith Urban: "For You" heißt der von ihm gemeinsam mit Monty Powell geschriebene und von Dann Huff - wie gewohnt opulent - produzierte Track. Ein schöner Song, etwas wehmütig, sehr rockig und fordernd im hymnischen Refrain, starkes Gitarrensolo inklusive. Der Feldzug geht also gut los...Und mit "Guide You Home" von Sugarland energisch rockig weiter. Kristian Bush und Jennifer Nettles teilen sich bei dem ganz auf Endorphin- und Gänsehaut-Produktion abzielenden Track die Leadvocals. Wenn sie dann im Refrain gemeinsam das Mikro bearbeiten, dürfte den Drogenbaronen das Herz in die Hose rutschen. So viel Energie ... Dass dabei der Soundteppich die Stärke einer Ikea-Matratze annimmt - geschenkt!
Wesentlich zurückhaltender und dazu im gemütlichen Dreiviertel-Takt antanzend erweisen sich Lady Antebellum. Mit "I Was Here" spielen sie ihre romantische, im verträumten Folk angesiedelte Karte aus - souverän und perfekt, wie es sich für einen mehrfachen Grammy-Gewinner natürlich gehört. Keine Frage, das Trio spielt derzeit in einer Klasse für sich.
Und weiter geht's mit dem munteren Star-Reigen. Als nächster zieht Raubein Trace Adkins ins Feld. Seine erfreulich leise und damit umso eindringlichere Ballade "If The Sun Comes Up" gehört zu den hellsten und berührendsten Momenten der CD. Auch weil man Adkins schon seit längerem nicht mehr in einem so kompromisslos gefühlvollem Umfeld gehört hat.
Neben weiteren Vertretern des Nashville-Establishments wie Jake Owen (mit dem U2-Verschnitt "The Best I Can"), Montgomery Gentry (mit der Ballade "What It Takes") und Josh Kelley ("The Best of Me" - leise, folkig, schön) kommen auch noch nicht ganz so prominente Vertreter der Zunft zum Zuge: Hunter Hayes gibt mit "Where We Left Off" eine ruhige, eher im Singer/Songwriter-Genre zugehörige Visitenkarte ab. Das gilt noch mehr für Lori McKenna. Seit Anfang des neuen Jahrtausends ist die von der Ostküste stammende Künstlerin bereits aktiv. Bisher konnte sie nur mit einem ihrer bisher sechs erschienen Alben in die Country-Charts reinschnuppern. Unverständlicherweise, wie "Two Soliders Coming Home" mit einfühlsamen Tönen und glaubwürdigen Lyrics belegt.
Für den sentimentalen, trotzdem aber erfreulich unkitschigen Abschluss der Mission sorgt Wynonna Judd. Die feurige Rothaarige zügelt in "Whatever Brings You Back" ihr Temperament zugunsten des akustischen Titels. Sie kann es einfach. Wenn der Film nur halb so gut wie der Soundtrack ist, lohnt sich die Kinokarte.
Fazit: Zehn Soundtrack-Songs zum Heldenepos - mit dabei ein hochkarätiges All-Star-Ensemble mit neuen Songs.
Label: Relativity (Sony) | VÖ: 18. Mai 2012 |
Titelliste
01 | All For You (Keith Urban) | 06 | The Best I Can (Jake Owen) |
02 | Guide Me Home (Sugarland) | 07 | What It Takes (Montgomery Gentry) |
03 | I Was Here (Lady Antebellum) | 08 | The Best of Me (Josh Kelley) |
04 | If The Sun Comes Up (Trace Adkins) | 09 | Where We Left Off (Hunter Hayes) |
05 | Two Soldiers Coming Home (Lori McKenna) | 10 | Whatever Brings You Back (Wynonna) |