Das hat wohl auch kein Geringerer als James Stroud, bedeutender Manager bei Universal Nashvilleund Hit-Produzent, so gesehen. Als er einem intimen Showcase in einem Studio in Nashville den Songs des attraktiven Schweden-Happens beiwohnte, muss er - so die Legende - gesagt haben: "Ihr verlasst diesen Raum nicht, ohne dass ihr den Plattenvertrag unterschrieben habt."
Doch selbst wenn man nicht einen so verdienten und oft bewiesenen Hit-Riecher wie James Stoud mitbringt, kann man das große kommerzielle Potential der aus zwei Schwesternpaare bestehenden Band mühelos erkennen. Die Musik und die sanften, trotzdem aber kräftigen Stimmen erobern mit wenigen Takten jede Skepsis-Barriere: Ja, die Mädels können singen. Ja, die Mädels, wissen wie erfolgreiche Songs gestrickt sind. Und für den Rest sorgt Produzent James Stroud.
Das heißt: Er besorgte dem aus drei Blondinen und einer dunkelhaarigen Schönheit bestehenden Quartett die Elite von Nashvilles-Studiomucker-Szene - u.a. Drummer Shannon Forrest, Gitarrist Brent Mason, Keyboarder Steve Nathan und Paul Franklin an Dobro und Steel-Guitar. Und er brachte sie mit Song-Schreibern der Extraklasse wie Marcus Hummon und Douglas Maclean zusammen. Das Ergebnis ist ein gut gelaunter Mix aus modernem Countrysound, irischen Folk-Einflüssen und sonnigen Popmelodien. Das beste Beispiel dafür bietet gleich der Opener und die erste Single-Auskopplung - das selbst verfasste "Hey Girl". Wie schon eingangs erwähnt, treffen bei dem Song die kalifornische Lässigkeit der in den frühen 90er Jahren höchst erfolgreichen Damen-Band Wilson Phillips auf das keltische Pop-Crossover von The Corrs und auf die Country-Roots verweisenden Dixie Chicks. Nett, mindestens ...
Laut Biografie gründeten Lisa und Caisa Troedsson die Band, mit Auftritten als Straßenmusikerinnen verdienten sie sich die ersten Euros. Auf der Musikschule trafen sie dann auf die Schwestern Anna und Malin Törnquist. Und damit war das Line-Up der vier genauso talentierten wie hübschen Schwedinnen perfekt. Zunächst spielte Caisa traditionelle Irish Music, dann kamen weitere Instrumente dazu, und auch Einflüsse aus Pop und Country. Geprägt haben den Caisa-Sound angeblich Vorbilder wie Sheryl Crow, Joni Mitchell, die Indigo Girls, Dolly Parton, aber auch die Beatles und Sting. Keine schlechten Paten also ...
Hört man genau hin, lassen sich diese erwähnten Damen und Herren auch nicht ganz verleugnen. Hört man noch genauer hin, muss man dem langmähnigen Vierer auch einen eigenen Sound attestieren. Sie haben tatsächlich mit ihrer Mischung eine Nische gefunden. Auch wenn die CD nicht sonderlich viel Abwechslung bietet und die meisten Songs in Tempo und Stimmung beim gemäßigten Wohlklang bleiben, drückt man nach Ende des Bonus-Tracks - das ebenfalls selbst komponierte Instrumental "Röda Walters Special" - bereitwillig wieder auf den "Play"-Knopf. Warum? Die Musik verbreitet einfach gute Laune. Und wenn bei "I Did My Best" und "Without You" die Balladen-Karte gespielt wird, bleiben Caisa immer noch erfreulich kompetent und glaubwürdig. Kein Wunder, dass sich James Stroud diese Schwedinnen sofort angelte.
Fazit: Die vier jungen Schwedinnen präsentieren einen Mixtur aus irischen The Corrs-Klängen und den poppigen Momenten der Dixie Chicks: sonnig, gut gelaunt und hitverdächtig.
Label: Mercury Nashville (Universal) | VÖ: 1. August 2006 |
Titelliste
Links
01 | Hey Girl | 07 | Still |
02 | You Are Mine | 08 | Storm |
03 | Sisters in Arms | 09 | Sunday Paper |
04 | Dream | 10 | Stop Along The Way |
05 | Never Lookin' Back | 11 | Without You |
06 | I Did My Best | 12 | Roda Walters Special |
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