Und sofort mag sich die auch nicht verflüchtigen. Auch wenn die Macher der CD-Box mal einen neuen Sampler-Ansatz gesucht haben: Sie haben die Musik vom Man in Black auf die Schubläden "The Classics" (CD 1), "The Love Songs" (CD 2) und "The Western Songs" (CD 3) unterteilt. Je nach Stimmung findet man also immer einen geeigneten Beitrag vom großen J. C. So weit, so gut.
Weniger gut ist dagegen die Aufmachung der CDs. Ganze 4 Seiten Booklet spendiert die Plattenfirma jedem Silberling. Grafisch sind die Titelseiten zwar elegant gelöst, doch Innen gibt's lediglich die Songliste mit den üblichen Angaben über Songschreiber, Songdauer und Musikverlag. Seite 3 wiederholt die Titelseite und Seite 4 bleibt - der Corporate Identity des Man in Black entsprechend? - schwarz und unbedruckt. Ein dürres Booklet. Nichts darüber, wann die Aufnahmen und mit wem entstanden, keine Bilder, keine Liner-Notes. Low Budget war hier scheinbar Produzent, und das ist einfach Schade.
Diese erwähnten Booklet-Extras hätten der Box sehr, sehr gut getan. Denn, man kann es sich denken, wirklich Neues oder Originelles bietet das CD-Trio nicht an. So kann sich die Box wohl nur an alle wenden, die nach dem Kino-Film erstmals auf die Musik von Johnny Cash aufmerksam geworden sind. Die Neueinsteiger, die Country-Novitzen. Für diese Kundschaft bietet der schmucklose Schuber tatsächlich eine prima Bestandsaufnahme aus dem Werk des großen Meisters. Ein Hit-Reigen, aus der Periode der 60er und 70er Jahre. Seine zuletzt, gemeinsam mit Rick Rubin gesetzten Meilensteine der American-Recording-Reihe werden nicht erwähnt.
Mit "I Walk The Line" geht die Hit-Sause los - mit "Apache Tears" endet sie. Dazwischen erinnern 34 Titel an den charismatischen Sänger und Performer. Größtenteils bietet die Box die bekannten Album-Versionen an, doch auch einige Live-Interpretationen sind eingestreut. Zum Beispiel das kesse "A Boy Named Sue" und "Folsom Prison Blues".
Während die Classic-CD neben "Ring of Fire", "Jackson", "Man In Black" auch Bob Dylans "It Ain't Me, Babe" und "Tennessee Flat-Top Box" bereit hält, bietet die Western-Songs-Scheibe keine Überraschungen: TV- und Kino-Songs wie "Bonanza!", "The Sons of Katie Elder" und "(Ghost) Riders In The Sky" sind genauso dabei wie Cowboy-Balladen vom Schlage "The Last Gunfighter Ballad" und "The Greatest Cowby Of Them All".
Am wenigsten funktioniert die Cash-Aufteilung bei "Love Songs". Johnny als Schmusekater, als Kuschler für die Kuschelrock-CD? So schwindeln sich die Macher mit nachdenklichen Liedern wie "Flesh And Blood", "Oh, What A Dream" und "I Feel Better All Over" über die Distanz.
Fazit: Eine 3er Box für alle, die nach dem Kinofilm Geschmack an Country und an Johnny Cash gefunden haben. Fortgeschrittene Country-Fans werden die hier angebotenen Songs schon längst im Regal stehen haben. Enttäuschend: das Low-Budget-Booklet mit keinerlei Informationen und Fotos.
Label: Legacy / Columbia (Sony) | VÖ: 1. September 2006 |
Titelliste
Links
Disc 1 | Disc 2 | Disc 3 | |||
01 | I Walk The Line | 01 | A Thing Called Love | 01 | Bonanza! |
02 | Ring Of Fire | 02 | Flesh And Blood | 02 | The Sons Of Katie Elder |
03 | A Boy Named Sue | 03 | I Still Miss Someone | 03 | (Ghost) Riders In The Sky |
04 | Jackson | 04 | If I Were A Carpenter | 04 | Don't Take Your Guns To Town |
05 | Orange Blossom Special | 05 | My Old Faded Rose | 05 | The Rebel-Johnny Yuma |
06 | Tennessee Flat-Top Box | 06 | Oh, What A Dream | 06 | The Last Gunfighter Ballad |
07 | Man In Black | 07 | All Over Again | 07 | The Greatest Cowboy Of Them All |
08 | In The Jailhouse Now | 08 | While I've Got It On My Mind | 08 | The Night They Drove Old Dixie Down |
09 | Daddy Sang Bass | 09 | A Little At A Time | 09 | The Ballad Of Ira Hayes |
10 | Folsom Prison Blues | 10 | I Feel Better All Over | 10 | Remember The Alamo |
11 | Highway Patrolman | 11 | Understand Your Man | 11 | Bull Rider |
12 | It Ain't Me, Babe | 12 | Happiness Is You | 12 | Apache Tears |
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