Gesungen werden bisher unveröffentlichte Texte und Gedichte von Johnny Cash. Interpretiert werden die Niederschriften von unterschiedlichen, namenhaften Interpreten wie Willie Nelson, Elvis Costello, Kris Kristofferson und Jamey Johnson. Die Musik ist inspiriert von den Worten Johnny Cashs, müssen also nicht unbedingt dessen musikalische Idee wiederspiegeln. Allerdings wäre der Großmeister der Country Music sicherlich gerührt, ob der Feinfühligkeit und Ehrfurcht, mit dem sich seinen Texten angenommen wurde.
"Forever Words" ist ein musikalisches Potpourri
Zu "Forever Words" existieren tatsächlich ausschließlich die Texte. Musikalisch sind sämtliche Lieder Interpretationen der einzelnen Musiker. Deshalb schwankt der Stil teils beträchtlich. So liegt "Gold All Over the Ground" von Brad Paisley stilistisch in einer ganz anderen Ecke, als "I'll Still Love You" von Elvis Costello oder "You Never Knew My Mind" von Chris Cornell.
Insgesamt liegen viele Lieder zwar geistig bei Johnny Cash (es sind ja auch seine Texte), allerdings weniger musikalisch. Wer mit dem Gedanken spielt, sich "Forever Words" zuzulegen, darf kein Album im Stil des Altmeisters erwarten. Hier haben alle Künstler ihre ganz eigenen Stile in die Worte Johnny Cashs einfließen lassen.
Gefühlvoller als "Forever Words" geht es kaum
Natürlich gibt es auch einige Lieder auf "Forever Words", die so von Cash selbst stammen könnten. Ein Beispiel wäre "Jellico Coal Man" von T Bone Burnett, welches die gleichen Ecken und Kanten aufweist wie Cashs späte eigene Lieder. Aber selbst Lieder die fernab von Johnny Cashs Tonalität liegen besitzen stets die gefühlvolle Verbeugung vor einem der größten Musikern aller Zeiten.
"Forever Words" soll in erster Linie Emotionen übertragen. Nämliche diese Emotionen, die den verschiedenen Musikern beim Komponieren der passenden musikalischen Untermalung durch den Kopf ging. Und diese Emotionen sind immer respektvoll und mit sehr viel Hingabe vorgetragen. Besser kann man wohl mit den Worten eines Genies nicht umgehen.
"Forever Words" macht der Country Music alle Ehre
Auch wenn sich innerhalb des Genres stark hin- und herbewegt wird, bleiben sämtliche Lieder doch klar im Rahmen der Country Music und des Folk. Also in den Bereichen, in denen auch Johnny Cash zu Hause war. Manche Lieder wie "To June This Morning" werden nur mit einem Banjo begleitet, andere nur mit einer Gitarre und einem Klavier. Fast alle Lieder stellen die Lyrics in den Vordergrund und werden beinahe A cappella vorgetragen.
So wird aus "Forever Words" eine wahrscheinlich letzte wunderbare Verbeugung vor Johnny Cash und seinem Vermächtnis. Fans des Musikers sollten sich das Album auf keinen Fall entgehen lassen. Alle 15 Lieder besitzen den richtigen Spirit. Johnny Cashs einzigartige Stimme bekommt man hier allerdings nicht zu Gehör.
Fazit: "Forever Words" ist eine liebevolle Verbeugung vor Johnny Cash. Hier kann man bedenkenlos zugreifen.
Label: Legacy (Sony) | VÖ: 6. April 2018 |
01 | Forever / I Still Miss Someone (Kris Kristofferson & Willie Nelson) |
02 | To June This Morning (Ruston Kelly und Kacey Musgraves) |
03 | Gold All Over the Ground (Brad Paisley) |
04 | You Never Knew My Mind (Chris Cornell) |
05 | The Captain's Daughter (Alison Krauss and Union Station) |
06 | Jellico Coal Man (T Bone Burnett) |
07 | The Walking Wounded (Rosanne Cash) |
08 | Them Double Blues (John Mellencamp) |
09 | Body On Body (Jewel) |
10 | I'll Still Love You (Elvis Costello) |
11 | June's Sundown (Carlene Carter) |
12 | He Bore It All (Dailey & Vincent) |
13 | Chinky Pin Hill (I'm With Her) |
14 | Goin', Goin', Gone (Robert Glasper mit Ro James und Anu Sun) |
15 | What Would I Dreamer Do? (The Jayhawks) |
16 | Spirit Rider (Jamey Johnson) |