Johnny Cash - Ring of Fire: The Legend of Johnny Cash

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Meine Güte, was war Johnny Cash nur für eine coole Type. Unglaublich. Unvergleichlich. Unschlagbar. Wer das zwischendrin mal vergessen haben sollte, bekommt mit "Ring of Fire - The Legend of Johnny Cash" eine wohlklingende, üppig ausgestattete und in 21 Kapiteln aufgeteilte Gedächtnisstütze. Nun, an der CD stimmt einfach alles.

Fangen wir mit der Musik an. 21 Songs zeichnen ziemlich lückenlos den bemerkenswerten Werdegang des bewunderungswürdigen Musikers nach. Schön chronologisch. So geht die CD mit einem seiner ersten Hits los - "Ring of Fire", Anno 1963 aufgenommen. Es folgen "I Walk The Line", "Jackson" (mit Gattin June Carter als Duett-Partnerin), das düstere "Folsom Prison Blues", die Live-Version von "A Boy Named Sue", "Big River", "Get Rhythm", "Cry! Cry! Cry!", "Hey Porter", "Guess Things Happen That Way" - das Hitfutter der frühen Tage, produziert meist von Sam Phillips für das legendäre Rock 'n' Roll-Label Sun Records.

Dann kommt die Schaffensphase des großen Charismatikers der Countrymusik in den 70er Jahren: "A Thing Called Love", "San Quentin" in der berühmten Live-Version und seine persönliche Hymne "Man in Black". Aus den 80er Jahren konnte sich für diese Zusammenstellung lediglich "Highwayman" retten, ein Song den er mit seinen Kumpels Willie Nelson, Waylon Jennings und Kris Kristofferson einsang und zum gleichnamigen Bandkonzept der Vier wurde. Ach ja, Nostalgie kommt auf ... Die aber dann doch flugs wieder entfleucht, denn von Song Nummer 15, "The Wanderer" bis zum verstörend eindringlichen Finale "Hurt" erinnert die CD an den dritten, oder war es der vierte kreative Frühling von Johnny Cash - die 90er Jahre, als der knorrige Sänger urplötzlich auch von hippen Musikmagazinen als "cool" ausgemacht wurde. Und ihm der langmähnige, rauschbärtige Produzent Rick Rubin (Red Hot Chilli Peppers) ihm so manches musikalische Denkmal auf den Leib schneiderte.

Zwischen den beiden erwähnten Songs finden sich "I've Been Everywhere", "Rusty Cage" aus der Feder von Chris Cornell, der Depeche Mode-Titel "Personal Jesus", "Give My Love to Rose" und das von U2-Maestro Bono inszenierte Manifest "One". Manch traditioneller Country-Fan mag Cashs späten Flirt mit Rock und Pop nicht so recht teilen. Allein: Wie der damals knapp 70jährige Nashville-Recke diesen mitunter sperrigen Songs Leben und Stil einhaucht, ist ... ist einfach unbeschreiblich.

Besser lässt sich über das 20seitige Booklet referieren: Es ist einfach nur toll. Großartige, rare Fotos, die meisten in schwarz-weiß, verströmen Countryfeeling aus den wilden Tagen des sensiblen Rauhbeins. Sie lassen auch von der Aura, von der Persönlichkeit des legendären Sängers und Songschreibers ahnen. Man erkennt: Er war vielleicht nicht so hübsch wie James Dean und nicht so sexy wie Elvis - aber er war so cool wie beide zusammen. Eine knappe aber aufschlussreiche Biografie und elementaren Song-Infos runden das kleine, feine CD-Heftchen ab.

Fazit: Johnny Cash-Fans kommen daran nicht vorbei. Für alle anderen ist es der perfekte Einstieg in die Klangwelt von J.C.

Label: Mercury (Universal) VÖ: 9. Dezember 2005

  • Titelliste

  • Links

01 Ring of Fire 12 San Quentin (Live)
02 I Walk The Line 13 Man in Black
03 Jackson (mit June Carter) 14 Highwayman (mit Willie Nelson, Waylon Jennings & Kris Kristofferson)
04 Folsom Prison Blues 15 The Wanderer
05 A Boy Named Sue 16 I've Been Everywhere
06 Big River 17 Rusty Cage
07 Get Rhythm 18 Personal Jesus
08 Cry, Cry, Cry 19 Give My Love To Rose
09 Hey Porter 20 One
10 A Thing Called Love 21 Hurt
11 Guess Things Happen That Way

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