Kris Kristofferson - The Cedar Creek Sessions (Doppel-CD)

CD Cover: Kris Kristofferson - The Cedar Creek Sessions

Auf dem Doppel-Album "The Cedar Creek Sessions" von Kris Kristofferson interpretiert der legendäre Singer/Songwriter 25 seiner stärksten Songs.

Am 22. Juni 2016 feierte Kris Kristofferson seinen - unglaublich, aber wahr - 80. Geburtstag. Standesgemäß: mit dem Start einer neuen Konzertreise und der Veröffentlichung eines neuen Albums, "The Cedar Creek Sessions."

Die mit 25 Songs üppig bestückte Doppel-CD entstand in Austin, Texas; die Sessions dauerten angeblich nur ganze drei Tage. Tamara Savino und Shawn Camp produzierten "The Cedar Creek Sessions", letzterer übernimmt bei den Aufnahmen auch den Part der Lead-Gitarre. Für den Groove sorgen darüber hinaus Bassist Kevin Smith, Drummer Mike Meadows und Keyboarder Michael Ramos. Gemeinsam mit dieser hochqualifizierten Band streift Kris Kristofferson durch seinen eigenen Backkatalog. Ein Repertoire, das mit unzähligen Songs bestückt ist. Viele von ihnen gehören nicht nur zur Musikgeschichte wie die Saiten zur Gitarre - sie sind auch fester Bestandteil der amerikanischen Kultur.

Kris Kristofferson - ein Songschreiber für die Ewigkeit

Songs, wie beispielsweise das famose "Sunday Mornin' Comin' Down". Ein Track, mit dem zunächst Ray Stevens einen Hit landete, später dann auch Kristoffersons Buddy Johnny Cash. Ein Meilenstein in Kristoffersons Karriere. Nicht nur, weil ihn diese beiden Legenden in die Hitparaden sagen und er ein Highlight auf Kristoffersons gleichnamigen Debüt-Albums bildete. Sondern auch, weil er - in Cashs' Version - einen CMA-Award als "Song of the Year" einbrachte. Kaum weniger ikonenhaft sind weitere Songs aus Kris Kristoffersons Feder: "Help Me Through The Night", oder "For The Good Times" und -natürlich - der Song-Meilenstein für die Ewigkeit: "Me And Bobby McGee". Janis Joplin wäre ohne diesen Song wohl nie zur Legende geworden.

Man darf sich natürlich fragen, warum Kris Kristofferson diese Perlen seines Backkatalogs noch einmal herauskramt, warum er sie für "The Cedar Creek Sessions" klangtechnisch noch einmal aufhübscht und sie nochmals glitzern und funkeln lässt? Warum? Man kennt sie, man mag sie. Man hat sie in den verschiedensten Versionen - von Elvis bis Ray Charles - gehört. Warum jetzt ein weiteres Mal in den "The Cedar Creek Sessions"?

Zum einen dürfte es für Kris Kristofferson persönliche Gründe geben. Er wird, das ist legitim zum 80. Geburtstag, zurückblicken und seine Karriere Revue passieren lassen. Er wird sich erinnern und er wird sich vielleicht gedacht haben, dass er diesem oder jenem Song gerne ein anderes Arrangement angedeihen lassen würde. Zum anderen, und das ist eher ein objektiver Grund: Kris Kristoffersons Stimme ist mit ihm gealtert. Erstaunlicherweise hält es KK wie mit gutem Wein: je älter, desto besser. Sie hat heute mehr Tiefe, mehr Persönlichkeit, und auch: mehr Wärme. Natürlich ist der Stimmumfang heute vielleicht noch etwas reduzierter, doch Kristofferson war selbst zu seiner Blütezeit kein Mann für drei Oktaven.

The Cedar Creek Sessions präsentiert 25 Kris Kristofferson-Songs

Darauf sind aber auch Songs wie - der Opener von "The Cedar Creek Sessions" - "Duvalier's Dream", "The Sabre And The Rose", "Stagger Mountain Tragedy", "The Wife You Save" oder "The Law Is For The Protection of the People" nicht angelegt. Es geht, das verraten schon die Songtitel, um Inhalte. Um eine Message, um Denkanstöße, und natürlich um Melodien und Gefühle. Diese Retrospektive macht erneut deutlich, dass Kris Kristofferson der schweigenden Mehrheit eine Stimme verlieh. Er hat sich um die Benachteiligten eingesetzt, er hat mit rauer Stimme den Finger in die Wunde gelegt und Missstände angesprochen. Mit diesem Anspruch blieb er sich, selbst auf dem Gipfel seiner Hollywood-Karriere treu. Von seinem Debüt-Album aus dem Jahr 1970 bis zu seinem letzten Album mit neuen Track, dem 2013 erschienenen "Feeling Mortal".

Während CD 1 eher weniger bekannte KK-Songs präsentiert, gibt es auf der zweiten CD ein Wiederhören mit guten Bekannten. Neben den bereits erwähnten Titeln finden sich hier u.a. noch "Risky Business", "To Beat The Devil", "Jody And The Kid" und "Billy Dee" - alle höchst solide, dezent rockend neu interpretiert. Ein Highlight von "The Cedar Creek Sessions" setzt das Duett "The Loving Gift". Einst landete mit diesem berührenden Titel Johnny Cash und June Carter Cash damit einen Erfolg, später machten es ihnen Kenny Rogers und Dottie West nach. Jetzt versucht sich der Autor, zum ersten Mal, selbst an der berührenden Ode an die Liebe. Mit dabei, seine gute, langjährige Freundin Sheryl Crow.

Fazit: Kris Kristofferson lässt bei The Cedar Creek Sessions seine Karriere Revue passieren - 25 Song-Meilensteine erblühen hier in neuen Versionen. Und sie machen die Bedeutung dieses großen Country-Lyrikers erneut deutlich.

Label: Kris Kristofferson (hier nicht veröffentlicht) VÖ: 17. Juni 2016
Disc 1
01 Duvalier's Dream
02 The Loving Gift (mit Sheryl Crow)
03 The Sabre and the Rose
04 The Law Is for the Protection of the People
05 It No Longer Matters What I Do
06 Stagger Mountain Tragedy
07 The Wife You Save
08 Lay Me Down and Love the World Away
09 The Bigger the Fool (The Harder the Fall)
10 Sunday Mornin' Comin' Down
11 Spooky Lady's Revenge
12 Forever in Your Love
13 Winter
   
Disc 2
01 Darby's Castle
02 Me and Bobby Mcgee
03 Broken Freedom Song
04 Casey's Last Ride
05 Billy Dee
06 Easter Island
07 For the Good Times
08 Help Me Make It Through the Night
09 Jody and the Kid
10 Loving Her Was Easier (Than Anything I'll Ever Do Again)
11 Risky Business
12 To Beat the Devil
vgw
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