Produziert wurden die 13 Songs auf "Little Honey" von Eric Liljestrand, der schon beim Vorgänger-Album "West" mit von der Partie war, und Tom Overby. Musikalische Unterstützung kommt diesmal von zahlreichen namhaften Musikerkollegen wie Matthew Sweet, Jim Lauderdale, Tim Easton, Charlie Louvin, Susanna Hoffs, Elvis Costello und natürlich ihrer Band Buick 6. Bis auf ein überraschendes AC/DC-Cover stammen alle Songs aus Williams Feder.
Herausgekommen ist am Ende ein vielseitiges Album aus dem weiten Feld des Americana: Während deftige Roots-Rock-Songs wie der Opener "Real Love" und das AC/DC-Cover "A Long Way to the Top" die CD rahmen, besticht "Little Honey" dazwischen mit bescheidenen und sanften Songs, die bezaubernde Geschichten erzählen. Mit einem absichtlichen Verspieler am Anfang gibt "Real Love" bereits den Ton des Albums an: Williams, die im Studio als Perfektionistin bekannt ist, zeigt, dass sie auch über sich lachen kann. Auch die energische Blues-Nummer "Honey Bee" kommt recht augenzwinkernd daher, während Songs wie der bereits 1985 geschriebene Titel "Circles and X´s" über eine zerbrochene Beziehung und das ebenso kluge wie wehmütige "If Wishes Were Horses" einen deutlich nachdenklicheren Ton anschlagen. Zu den Highlights des Albums gehören die ebenfalls sehr melancholischen Gänsehaut-Balladen "Tears of Joy" und "Knowing", die eine Brücke zwischen einer schwierigen Vergangenheit und einer rosigeren Gegenwart schlagen. Mit dem nicht weniger herzergreifenden "Plan to Marry" wartet "Little Honey" mit einer weiteren wunderschönen Ballade auf. Der Song, den Williams allein mit ihrer Akustik-Gitarre bestreitet, feiert die Ehe als Bollwerk gegen die Probleme und Enttäuschungen unserer Zeit. Auch das schleppende Klagelied "Rarity" bezaubert mit sanften Bläser-Arrangements und Williams wundervoll raubeiniger Stimme. Dem Titel entsprechend bluesig und wieder etwas kraftvoller wird es mit "Heaven Blues", einem ruhigen Song mit gleichmäßigen und stampfenden Rhythmen. Ein ähnlich eingängiger Beat dominiert auch das autobiografisch angehauchte "Tears of Joy", während "Little Rock Star", das Ratschläge an junge Musikerkollegen ausspricht, eher rockig klingt. Ein Duett mit Elvis Costelllo, "Jailhouse Tears", bringt mit seinem spritzigen Streitgespräch noch einmal eine Prise Humor ins Spiel. Damit bietet der Honky-Tonk-Song eine angenehme Abwechslung zu den ernsteren Themen des Albums - und macht "Little Honey" in seiner Gesamtheit zu einer runden Sache.
Fazit: Ein seelenvolles, bescheidenes und auch eigenwilliges Album mit einer stimmigen Mischung aus traurig-schönen Balladen und optimistischen Rock-Nummern. Einfach großartig.
Label: Lost Highway (Universal) | VÖ: 10. Oktober 2008 |
Titelliste
Links
01 | Real Love | 08 | Jailhouse Tears |
02 | Circles And X's | 09 | Knowing |
03 | Tears of Joy | 10 | Heaven Blues |
04 | Little Rock Star | 11 | Rarity |
05 | Honey Bee | 12 | Plan to Marry |
06 | Well Well Well | 13 | It's A Long Way To The Top |
07 | If Wishes Were Horses |