Martina McBride - Shine

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Martina McBride ist trotz ihrer vielleicht mal 155 Zentimeter eine der großen Country-Sängerinnen: Stimme, Ausdruck, Phrasierung, Timing, Timbre, Hingabe ... alles da, alles prima. Die Dame lebt Country. Eigentlich. Denn um den seit Jahren durch Nashville rollenden Mainstream-Zug nicht zu verpassen, macht auch sie längst Zugeständnisse an Pop und Rock.

Das gilt auch für "Shine", wie bereits das Booklet deutlich macht. Da possiert die niedliche Martina in kessen Outfits – in meterhohen High-Heels, pink farbenen (grässlichen) Mini-Wickeln oder mit Löwenmähne-Föhnfrisur. Der Witz ist nur: das alles mag nicht so richtig zu dieser kreuzbraven, grundsoliden, stimmgewaltigen Land-Diva passen. Nein, so knappe Hot-Pants kann Martina McBride gar nicht anziehen, dass aus ihr ein sexy Vamp werden würde.

Hat sie eigentlich auch gar nicht nötig. Denn im Gegensatz zu vielen blonden Kurvenstars, welche die Music Row derzeit ins Rennen schickt, hat Martina McBride eben diese jene Stimme. Reicht das nicht? Offenbar nicht, traurig genug ...

Dann Huff ist freilich der richtige Mann für hippe Soundkosmetik. Gemeinsam mit Martina McBride produzierte er das aus elf Songs bestehende Album; er griff dabei bevorzugt auf zwei verschiedene Klangfarben: Balladen und Gut-Drauf-Pop. Entweder so, oder anders. Oder so und so. Das heißt: Songs, die als leise, hintergründige, womöglich akustische Herz-Schmerz-Ballade beginnen, die sich dann aber – Strophe für Strophe – zu einem überladenen, hymnischen Pop-Infernal steigern. "What Do I Have To Do" ist ein Beispiel für dieses Wechselbad-der-Gefühle-Konzept, aber auch "Wild Rebel Rose" und auch das finale "Lies" – ein Song mit monumentalen Geigern und der sich auftürmenden Stimme von Klein-Martina. Ein Titel, wie geschaffen für einen Hollywood-Soundtrack.

Das gilt übrigens gleich für mehrere Songs. "I Just Call You Mine" und "Don't Cost A Dime" erfüllen mit schwerblütigen, bedeutungsschwangeren Melodien und Inhalten jederzeit pathetische Hollywood-Bedürfnisse. Doch Hollywood ist nun mal eine Scheinwelt. Deshalb will man ihr diese sirupsüßen, um einen Tick zu dramatisch ausgefallene Songs auch nicht so recht abkaufen. Viel besser, weil unangestrengter, fallen da die harmlosen Songs aus – Titel wie die Gemeinschaftsproduktion von Stephean Barker Liles, Robert Ellis Oral und Brad und Brett Warren "Wrong Baby Wrong Baby Wrong", der Opener der CD. Nette Melodie, sonnige Harmonien und gut gelaunt von Miss McBride gesungen, besitzt der Titel wirklich Hit-Potential. Genauso viel davon bringt "Sunny Side Up" mit, mindestens. Der Track aus der Feder von – man höre und staune – Martina McBride gemeinsam mit den beiden Warrens, gehört zu den funkelndsten Sonnenstrahlen von "Shine". Aber auch das nachfolgende "Walk Away" – ein trauriger Song mit einer wehleidigen Fiddle im Intro, ganz im Stile von Tracy Lawrence.

Zum Hit taugt natürlich auch der dynamische Country-Pop von "Ride". Ein Song, (wie) geschaffen fürs Radio. Wenig Airplay-Chancen muss man dagegen der ganz auf eine akustische Gitarre vertrauenden, im Country-Folk angesiedelten Ballade "I'm Trying" einräumen. Schade, dabei gehört dieses leise, kleine Lied zu den schönsten Perlen ihrer neuen Songkollektion.

Fazit: Die kleine Martina stakst auf hohen Absätzen durch die elf neuen Titel: Viel Pop, viel Pomp – aber auch einige potentielle Hits. Ein Album, wie es mit Dann Huff als Produzent, absolut zu erwarten war.

Label: RCA Nashville (Sony) VÖ: 27. März 2009

vgw
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