Brett Young - 2.0

CD Cover: Brett Young - 2.0
 

Brett Young hat sich dank seiner charakteristischen "Caliville"-Mischung - Westküste trifft Südstaaten-Sound, der von emotionaler Ehrlichkeit und klassischer Country-Wärme geprägt ist - kontinuierlich zu einer der gefühlvollsten Stimmen der Country Music entwickelt.

Brett Youngs neues Album "2.0" ist ein glattes, hymnisches Stück Caliville-Country

Mit jeder Veröffentlichung - darunter "Ticket to L.A." und "Weekends Look a Little Different These Days" - hat Brett Young sein Handwerk vertieft und schafft den Spagat zwischen Verletzlichkeit und Romantik in Songs, die generationsübergreifend ankommen.

Sein viertes Studioalbum "2.0", das am 20. Juni 2025 erscheint, markiert eine weitere Entwicklung auf Youngs Weg. Produziert von Jimmy Robbins und Dann Huff, mischt die 11-Song-Sammlung zarte Piano-Balladen, moderne Country-Instrumentierung und reichhaltige Kollaborationen - vom familieninspirierten Duett "Who I Do It For" mit Lady A bis zu einer neuen Version von "In Case You Didn't Know" mit Hannah McFarland. Herausragende Songs wie Full House" thematisieren die Meilensteine des Lebens, während die Leadsingle Drink With You" das Auf und Ab der romantischen Versuchung einfängt. Mit "2.0" hat Young sein Songwriting weiter verfeinert und bietet Musik, die zutiefst persönlich und doch universell nachvollziehbar ist - Songs, die sich wie Gespräche mit alten Freunden anfühlen.

"2.0" ist eine selbstbewusste Bestätigung des Sounds und der Sensibilität

"2.0" ist nicht nur eine Rückkehr zur alten Form - es ist eine selbstbewusste Bestätigung des Sounds und der Sensibilität, die sein Debüt von 2017 so beliebt gemacht haben. Der Titel selbst ist eine clevere Anspielung auf diesen Moment des Durchbruchs und im Laufe des Albums kehrt Brett Young auf das emotionale Terrain und die Klangpalette zurück, die seine Marke "Caliville" ins Leben gerufen hat - eine ausgefeilte Mischung aus Nashville-Storytelling und Westcoast-Pop-Smoothness. Es gibt hier ein Gefühl der absichtlichen Evolution, aber "2.0" verliert nie das Herz, die Hooks und die Harmonie aus den Augen, die Brett Youngs Visitenkarte sind. Mit Themen wie Liebe, Verlust, Familie und Sehnsucht ist es ein Album, das auf Schritt und Tritt ein Gleichgewicht zwischen Reife und Melodie herstellt.

Mit "Drink With You" gibt Brett Young gleich zu Beginn den Ton an. Das ist Brett Young in Bestform: ein eingängiger, gitarrengetriebener Pop-Country-Song, in dem Versuchung auf Selbsterkenntnis trifft. "I know we are going to fall if we open that bottle of wine", singt er und fängt den zerbrechlichen, spätabendlichen Moment ein, in dem das Verlangen die Vernunft überwindet. Es ist ein klassisches Young-Motiv - romantische Spannung, umrahmt von unwiderstehlichen Melodien und vorgetragen mit der für ihn typischen, schmissigen Stimme. Das gleiche emotionale Tauziehen taucht in Kiss to Forget" auf, einem herausragenden Stück mit Akustikgitarre und Geige, in dem er gesteht: She's just a kiss to forget". Es ist eine Hymne des Herzschmerzes in üppigen Westküstenklängen, die Youngs Gabe unterstreicht, emotionale Konflikte in sanfte, radiotaugliche Momente zu verwandeln.

Bei Who I Do It For" tut sich Young mit Lady A für einen der persönlichsten und bewegendsten Songs des Albums zusammen. Der Song behandelt die Herausforderungen der Elternschaft und des Lebens auf der Straße und bietet eine reife Perspektive auf den Ausgleich zwischen Ehrgeiz und familiärer Verantwortung. Hillary Scotts Gesang verleiht dem Lied eine besondere Tiefe, vor allem wenn sie über verpasste Anrufe zur guten Nacht und leises Bedauern singt. Das Ergebnis ist ein gefühlvoller, erwachsener Country-Pop-Song voller Einfühlungsvermögen und Anmut - ein Beweis dafür, wie sich Youngs Songwriting mit seinem Leben entwickelt hat. Auch "You Don't Know What You're Missing" mit George Birge bewegt sich auf ähnlichem Terrain und kontrastiert das flüchtige Hochgefühl des Nachtlebens mit den geerdeten Freuden der Elternschaft: "erste Schritte und Ballspiele" anstelle von Partys und Kater.

Die romantische Seite von Brett Young steht bei mehreren Stücken im Mittelpunkt

Youngs romantische Seite steht bei mehreren Stücken im Mittelpunkt, insbesondere bei "Goodnight into Good Morning" und "That Ain't Yours". Ersterer ist ein klassischer Brett Young Slow-Burn, der sich zu einem Pop-Country-Knaller entwickelt, der von der verführerischen Zeile "The way that bottle's pouring, your eyes keep exploring got me feeling like it's the kinda night that turns goodnight into good morning" getragen wird. Der Song ist eingängig, charmant und wie geschaffen für Sommer-Playlists. That Ain't Yours" ist ein hymnisches Liebeslied mit einem mitreißenden Refrain und unbestreitbarem Mitsing-Appeal - ein Track, der mit seiner stadiontauglichen Melodie und seinem herzlichen Text geradezu darum bettelt, live gespielt zu werden.

2.0" bietet auch einige von Youngs zärtlichsten Momenten als Vater. "Full House" ist eine wunderschöne Hommage an seine Tochter Rowan, ein Lied über Häuslichkeit und den bittersüßen Lauf der Zeit. "Seit dem Tag, an dem wir dich kennengelernt haben, kann ich mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen", singt er, bevor er mit dem ergreifenden "Four made us complete" schließt und seine jüngste Tochter vorstellt. Es ist eine warme, mit Geige unterlegte Ballade, die das emotionale Rückgrat des Albums widerspiegelt. Tastes Like You" hingegen lehnt sich wieder an den Herzschmerz an und kanalisiert die stimmungsvolle Introspektion seines Debüts. In Anlehnung an "Mulholland Nights" trieft der Song vor Post-Breakup-Melancholie, begleitet von treibenden E-Gitarren und einer eindringlichen Fiddle - eine Meisterklasse in Sachen moderner Country-Herzschmerz.

Gegen Ende des Albums bietet "Say Less" eine einzigartige, leicht experimentelle Wendung. Der Song beginnt als schwüler Slow-Jam und steigert sich mit rhythmischen Gitarren und einem verführerischen Taktwechsel, der das Stück in ein Pop-Country-Feuerwerk verwandelt. "It ain't even fair the way you're wearing that black dress", singt Brett Young, während sich der Song zu einem der mitreißendsten Refrains des Albums steigert. Es ist ein cleverer, selbstbewusster Track, der zeigt, dass er keine Angst hat, die Grenzen seines typischen Stils zu überschreiten. Den Abschluss bildet "In Case You Didn't Know 2.0", ein Klavier- und Geigenduett mit dem aufstrebenden Star Hannah McFarland. Langsamer und intimer als das Original, wirkt es ehrfürchtig, ohne überflüssig zu sein - ein Beweis dafür, dass selbst seine größten Hits sich mit ihm weiterentwickeln können.

Fazit: "2.0" seinem Namen alle Ehre. Es handelt sich nicht nur um einen Aufguss von Brett Youngs vergangenem Ruhm, sondern um ein Update, eine Vertiefung und eine Verfeinerung. Mit "2.0" hat er eines der überzeugendsten Country-Pop-Alben des Jahres 2025 geschaffen - eine Sammlung, die sowohl seine Wurzeln ehrt als auch in die Zukunft weist.

vgw
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