Dierks Bentley - Riser

CD Cover: Dierks Bentley - Riser
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Redaktionswertung Bewertung: 4 Sterne = gut
Userwertung

Zwei Jahre nach seinem megaerfolgreichen Vorgänger "Home" meldet sich Dierks Bentley mit "Riser" zurück. Ein Album, davon berichtet er in den Liner-Notes, das von einem Wechselbad der Gefühle geprägt ist. Zum einen verstarb in den letzten zwei Jahren sein Vater. Zum anderen kam Ende 2013 sein erster Sohn zur Welt. "Pivotal landmarks in a man’s life", schreibt er da. Und: "Talk about opening new doors in your heart." Türen, die ihm den Zugang zu tiefster Trauer und größter Freude möglich machten.

Zwei Pole, die man auch in seinen Songs gut nachvollziehen kann. Schon der Opener "Bourbon In Kentucky" zeigt den blonden Drei-Tagebart-Träger düsterer, melancholischer und geheimnisvoller als jemals zuvor in seiner nunmehr zehnjährigen Karriere. Grammy®-Gewinnerin Kacey Musgraves steht ihm bei dem Song als Duett-Partnerin zur Seite - trotzdem floppte der als erste Single-Auskopplung veröffentlichte Track bemerkenswert in den Country-Airplay-Charts: Mehr als Platz 45 sprang für die Ryan Tyndell-, Hillary Lindsey- und Gordie Sampson-Komposition nicht heraus (und ist damit Bentleys erfolgloseste Single in seiner Karriere).

Nun gut. Das muss ja nicht so viel heißen. Der Track ist mit seiner nebeligen Moll-Atmosphäre und den unangenehm kreischenden Gitarren tatsächlich gewöhnungsbedürftig. Besser macht es da schon das nachfolgende "Say You Do". Auch wenn erneut Moll-Akkorde dominieren, beweist der Track mit seinen luftigeren Arrangement und seiner gelungen-melodiösen Hookline den zwingenden Charme seiner früheren Hit-Glanztaten.

Das sollte eigentlich auch für "I Hold On" gelten. Immerhin hat sich Dierks Bentley dafür mit Hit-Schreiber Brett James zusammengetan. Das Ergebnis ist dafür etwas enttäuschend: zu dem U2-typischen Wummer-Rhythmus rühren die beiden zu pathetische, zu dunkel-mystische Harmonien an, um wirklich zu berühren. Vermutlich haben die beiden beim Schreiben des Tracks ausverkaufte Arenen im Hinterkopf gehabt. Sie wollten eine Hymne in XXL - bekamen aber nur Mittelmaß.

So kann es gehen, wenn man zu viel will. Lässt man die Zügel lockerer, wird das Ergebnis meist umso erfreulicher. Das belegt das einfach nur nette und unbeschwerte "Pretty Girls", das Bentley mit Jessi Alexander und Jon Randall schrieb. Ein moderner Country-Rock-Song, der sich in jedem Auto auf jedem Highway gut macht. Mit ähnlicher Lockerheit ging er auch den - der darf nicht fehlen! - Drinking-Song "Drunk On A Plane" und das tiefenentspannte und gut gelaunte "Back Porch" an. Letzterer setzt mit seinem druckvollen Country-Rock und den sonnigen Melodien ein Glanzlicht der CD. Noch stärker - weil tiefgängiger und harmonisch ausgefeilter - fällt der letzte Song der CD aus: "Hurt Somebody". In dieser von Matt Fleener, Shane McAnally und Top-Schreiber Mark Nesler komponierten Ode über Schuld und Vergebung läuft Dierks Bentley zur Höchstform auf. Sein Vortrag dieses erfreulich ruhigen, akustischen Country-Songs ist genauso eindringlich wie glaubwürdig. Hier hört man, dass der 38-Jährige einiges durchgemacht hat und daran gereift ist.

Fazit: Die düsteren Rock-Songs erinnern an U2 und wollen trotz großer Arrangements nicht so recht zünden. Wenn der Lockenkopf aber einen Gang zurück schaltet, kann er erneut überzeugen.

Label: Capitol Nashville (Universal) VÖ: 14. März 2014

  • Titelliste

01 Bourbon In Kentucky 07 Five
02 Say You Do 08 Riser
03 I Hold On 09 Sounds of Summer
04 Pretty Girls 10 Damn These Dreams
05 Here On Earth 11 Back Porch
06 Drunk On A Plane 12 Hurt Somebody 

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