Neue CD "Bury Me In My Boots" zeigt Songschreiber-Qualität von Jaren Johnston
Doch auf "Bury Me In My Boots" findet sich nicht nur um neues Material. "Party Like You", "Hot Damn" und "Peace, Love & Dixie" erschienen schon als EP, die Single "The South", bei der bekanntlich Dierks Bentley, Florida Georgia Line und Mike Eli von der Eli Young Band den Chor bilden, stammt vom Debüt "Tennessee Mojo". Diese Zweitveröffentlichung macht aktuell durchaus Sinn, sind The Cadillac Three in den nächsten Monaten im Vorprogramm von Florida Georgia Line im Einsatz. Noch ein weiterer Song ist nicht neu. Das von Johnston allein verfasste "White Lightning" liegt der Band aber ganz besonders am Herzen - der Song fand sich auf der letzten EP in einer Live-Fassung und zudem dem Debüt-Album in der Acoustic Version - jetzt gibt es dann noch mal die Studio-Version - mit elektrischen Gitarren.
Im Vorfeld der Veröffentlichung von "Bury Me In My Boots" haben The Cadillac Three nicht mit neuen Songs als Appetizer gegeizt. Einer davon ist "Drunk Like You", eine ungewöhnliche Liebeserklärung an eine Frau, die scheinbar eine Art Sogwirkung auf den Protagonisten in dem Lied ausübt. Dabei gelingt es dem Song durch famose Gitarrenarbeit, eine schwül-hitzige Atmosphäre aus den Boxen zu zaubern - als säße man gerade in einer Bar, die sich mitten in einem Swamp befindet.
Klar, dass man in der Hitze Durst bekommt und ebenso klar ist, dass das Trio mit "Soundtrack to a Six Pack" die passenden Klänge dafür auf Lager hat. Egal ob Bier aus der Dose oder doch lieber Whiskey direkt aus der Flasche - die Jungs wissen wie man(n) Spaß haben kann. Fehlt eigentlich nur noch Kid Rock, der mit ein paar Bikini-Mädels und einer Kiste Eis um die Ecke kommt. Was sich dann aus dieser Kombination und im Zusammenhang mit einem gemieteten Boot entwickeln kann, lässt sich auf dem ultra-relaxten "Ship Faced" nachhören.
Musikalischer Spayer-Einsatz in London
Fast schon romantisch - wenn auch auf ihre ganz eigene Art - kommen The Cadillac Three bei "Graffiti" daher. Während andere bei den Erinnerungen an das Aufwachsen den ersten Kuss auf dem Walmart-Parkplatz besingen, geht es hier um das Hinterlassen anderer Erinnerungen. Groovy, cool und rockig beschreibt der Song das Freizeitverhalten einer Gruppe, die sich im Guerilla-Stil unter den Brücken und an anderen Stellen ihrer Stadt per Graffiti verewigt. Wie weit sich die Band bereits in England festgesetzt hat, zeigt die Tatsache, dass das Video zum Song in London entstanden ist. Nicht gerade üblich für eine Band aus den USA.
Den Stolz auf ihre Heimat spiegelt unter anderem "This Accent" wieder. "You can take a lot of things from a man. Leave him beat, broken hearted, and bent. But you ain't never gonna this accent" (Du kannst einem Mann eine Menge an Dingen nehmen. Lass ihn geschlagen, mit gebrochen Herzen und verbogen zurück. Aber du wirst ihm nie diesen Akzent wegnehmen können). Ein Song, mit dem man problemlos ein Stadion beschallen könnte, der aber auch in einem Club mit 200 Zuschauern seine Wirkung nicht verfehlen wird.
Fazit: Weniger verzerrt, aber trotzdem druckvoll präsentieren sich Jaren Johnston, Neil Mason und Kelby Ray auf ihrem zweiten Studio-Album "Bury Me In My Boots". Wer Southern Rock und Songs mag, die sich in erster Linie um Alkohol, Partys, schöne Frauen und Heimatliebe drehen, ist bei The Cadillac Three goldrichtig.
Label: Big Machine (Universal) | VÖ: 5. August 2016 |
01 | Bury Me In My Boots |
02 | Slide |
03 | Drunk Like You |
04 | Graffiti |
05 | Buzzin' |
06 | Party Like You |
07 | Ship Faced |
08 | Soundtrack to a Six Pack |
09 | White Lightning |
10 | The South (mit Dierks Bentley) |
11 | This Accent |
12 | Peace Love & Dixie |
13 | Hot Damn |
14 | Runnin' Red Lights |