"Evangeline vs. The Machine" setzt die Tradition von Eric Chruch fort, musikalische Grenzen zu überschreiten
Neben seinen musikalischen Unternehmungen hat Eric Church mit der Eröffnung des Chief's, einer sechsstöckigen Bar, einem Restaurant und einem Veranstaltungsort für Live-Musik am 200 Broadway, einen wichtigen Beitrag zur Kulturszene Nashvilles geleistet. Zur Feier der Eröffnung startete er eine 19 Shows umfassende Residency mit dem Titel "To Beat The Devil", bei der er seinen Fans intime Auftritte in der zweistöckigen Musikhalle "The Neon Steeple" des Veranstaltungsorts bot. Churchs Hingabe an seine Fans zeigt sich nicht nur in seiner Musik, sondern auch in seinem Bemühen, einzigartige Erlebnisse zu schaffen, die seine Gemeinde zusammenbringen.
"Evangeline vs The Machine" umfasst acht Songs
Eric Churchs neues Album "Evangeline vs The Machine" ist ein kühnes, acht Songs umfassendes Werk, das eher wie eine musikalische Predigt als eine traditionelle Country-Platte wirkt. Von den ersten Tönen von "Hands of Time" an wird der Ton mit flotten Gitarren und Hammond-Orgel vorgegeben, die Churchs nostalgischen Blick zurück auf die Jugend und die Macht der Musik, unsere Identitäten zu verankern, unterstreichen. Wir sind nicht mehr so jung wie früher, aber im Herzen jung zu sein ist so einfach", singt er und bezieht sich dabei auf alles von "Back in Black" bis "Paradise by the Dashboard Light". Das Gospelchor-Finale des Songs erhebt das Stück in etwas Freudiges und Erlösendes und fängt den Geist von Churchs aktuellem Kapitel ein - dankbar, geerdet und immer noch auf der Suche nach Bedeutung durch Melodie.
Die Stimmung verdüstert sich bei "Bleed on Paper", in dem Eric Church die Schichten seiner Seele endblättert. Über einem düsteren Südstaaten-Groove und stampfenden Drums gesteht er: "Ich war nichts anderes als der Sohn meines alten Herrn... ein bisschen Teufel, ein bisschen Retter." Hier zeigt sich Church von seiner rauesten und nachdenklichsten Seite, indem er sowohl den Sünder als auch den Geschichtenerzähler in sich umarmt. Anschwellende Bläser und mitreißende Streicher verleihen dem Song, der zu den kraftvollsten gehört, die er je geschrieben hat, ein filmisches Flair - eine Ode an die Authentizität und den Preis der Verletzlichkeit. Mit lyrischen Anspielungen auf Crossroads-Deals und einem Gospelchor, der seine Schreie widerhallen lässt, wirkt der Song wie ein musikalischer Exorzismus.
Dann kommt "Johnny", eine ergreifende Ballade, die er erstmals während seiner intimen Residency im Chief's in Nashville vorstellte. Hier verwendet Church die bekannte Figur aus "The Devil Went Down to Georgia", um die Ängste eines Vaters vor einer sich verändernden Welt zu beschreiben. "Es ist Feuer auf dem Berg und die Flammen kommen näher", warnt er und fordert Johnny auf, seine Fiedel zu nehmen und den Teufel zu vertreiben. Die mitreißenden Gospel-Harmonien und eindringlichen Melodien beschwören eine fast apokalyptische Energie herauf. Als der Track nahtlos in "Storm in Their Blood" übergeht, verlagert Church die Erzählung nach innen und singt über die inneren Kämpfe derjenigen, die geboren wurden, um den Status quo zu bekämpfen - "Männer wie William Wallace", die "der Sturm sind". Ein langer, atmosphärischer Breakdown mit Orgel und E-Gitarre verleiht dem Stück eine filmische Intensität.
"Darkest Hour" ist vielleicht das emotionale Zentrum des Albums. Das Stück wurde als Reaktion auf die Verwüstungen eines Hurrikans in Carolina geschrieben und ist eine Gospel-Ballade mit Streichern, Akustikgitarre und sanften Bläsern, die sich zu einem anschwellenden Refrain der Unterstützung und Hoffnung aufbaut. "Das Leben kann ein Labyrinth sein... wenn alles den Bach runtergeht, werde ich dein Kompass sein", verspricht Eric Church mit einer Falsettstimme, die seiner Stimme Verletzlichkeit verleiht. In diesem Song steckt Gnade, eine Hand, die sich durch die Dunkelheit hindurch ausstreckt, um den Hörer zu erinnern: "Du solltest wissen, dass du nicht allein bist. Es ist ein weiterer Höhepunkt eines Albums, das seine Kraft aus Einfühlungsvermögen und Widerstandsfähigkeit bezieht.
Eric Church lässt seinen inneren Bruce Springsteen aufleben
Bei "Evangeline", dem De-facto-Titeltrack, lässt Eric Church seinen inneren Springsteen aufleben. "Das Leben ist nur ein Refrain, den wir mitsingen", erklärt er zu einer jubelnden Mischung aus Bläsern und Streichern und greift damit die Idee der Musik als Erlösung auf. In der zweiten Strophe taucht Evangeline auf, ein Symbol für Liebe, Hoffnung oder vielleicht sogar für die Country Music selbst. "Manchmal fühle ich mich wie eine Kerze im Wind", gesteht er und greift damit Themen wie Zerbrechlichkeit und Beharrlichkeit auf. Dies ist Churchs Taufmoment - er singt davon, im Fluss gewaschen zu werden, umgeben von Gospelstimmen, die diese Reflexion über das Altern, das Vermächtnis und die Aufrechterhaltung der Flamme inmitten einer mechanisierten Welt segnen.
"Rocket's White Lincoln" und "Hand Claps" schließen das Album mit Flair und Groove ab. Ersterer ist eine bläserbetonte Feier der Wochenendflucht - "It's been a long hard week and it's time we had fun", singt Eric Church und bringt damit die zentrale Botschaft des Albums auf den Punkt: Freude an den kleinen, menschlichen Dingen finden. Schließlich fügt seine eindringliche Cover-Version von Tom Waits' "Hand Claps" dem Album einen unheimlichen, mystischen Schlusspunkt hinzu. "Sane, sane, they're all insane", intoniert er, während ihn Gospel-Harmonien und Fiddles in einem Fiebertraum im Stil von New Orleans umgeben. Es ist ein düster-poetischer Schluss, der andeutet, dass der Teufel vielleicht nicht nur in Liedern auftaucht - vielleicht lebt er in unseren Bildschirmen, unseren Routinen, unserer Hingabe an Maschinen.
Fazit: "Evangeline vs. the Machine" ist ein genreübergreifender Triumph, der in Gospel, Country und klassischem Rock verwurzelt ist, aber letztlich ist Eric Church genau das, was er schon immer war - ein Wahrheitsverkünder, ein Grenzgänger und eine der wichtigsten Stimmen der Country Music.