Der frühe Vogel…
… fängt den Wurm, hatte sich Chris Young wohl gedacht und bereits im September seine Weihnachts-CD, sein insgesamt sechstes Album, angekündigt. Produziert wurde "It Must Be Christmas" wieder von Corey Crowder, mit dem Chris Young bereits bei "I'm Coming Over" zusammengearbeitet hatte. Weihnachten sei für ihn die beste Zeit im Jahr, sagt Chris Young, hier werde er auch niemals auf Tour gehen. Er liebe die stimmungsvollen Lieder und sich auf nur wenige für sein Album "It Must Be Christmas" zu beschränken, sei ihm schwer gefallen. So habe er zum einen Traditionals, die er schon als Kind gesungen habe, neu variiert, ihnen seine persönliche Note gegeben. Zum anderen habe er Lieder selbst geschrieben, die Stimmung dieser besonderen Zeit ausgedrückt.
Musikalische Gäste bei Chris Young
Laut Chris Young sei es bei ihm zu Hause kein Weihnachten, ohne das Weihnachts-Album "Honky Tonk Christmas" von Alan Jackson aus dem Jahr 1993 rauf und runter zu spielen. Was lag also näher, sich diesen als Partner mit auf sein eigenes "It Must Be Christmas" zu holen? Darüber hinaus ist Chris Young ja auch bekennender Verehrer von Keith Whitley. Es kam nichts anderes in Frage, zusammen dessen Klassiker "There's a New Kid in Town" herzunehmen, in dem er und Alan Jackson ihre Version von der Geburt Jesus erzählen. Diese Stimmen in Einklang, einfach nur wunderschön.
Des Weiteren lässt sich Chris Young auf "It Must Be Christmas" von Brad Paisley begleiten. Wer's sehr klassisch und sehr schnulzig liebt, hört die beiden Sänger in "The First Noel". Gebeten wurde Brad Paisley eigentlich eben nur um den Gesang, doch irgendwie dachte sich dieser wohl, er wolle seinem Kollegen noch einen Bonus schenken und baute ein paar Gitarren-Solos ein. Bescheiden habe er Chris Young gefragt, ob es ihm gefalle. Nun ja, wer würde Mr. Paisley widersprechen?
Die Jungs der R&B-Gesangsgruppe "Boys II Men" unterstützen Chris Young ebenfalls bei dem Weihnachtslied schlechthin: "Silent Night", sehr klavierlastig, getragen. Hiermit erfüllte sich Chris Young einen weiteren Kindheitswunsch. Wie er erzählt, habe er früher oft vor dem Spiegel gestanden und geübt, die Songs der Gruppe nachzusingen, was ihm mehr oder weniger gut gelungen sei. Jetzt mit ihnen zusammen zu arbeiten, sei ihm eine Ehre.
"It Must Be Christmas", Chris Youngs persönliche Weihnachts-Interpretation
"Ihr sollt wissen, dass ich dies nicht nur gemacht habe, einfach, weil ich es kann", gab Chris Young zum Album "It Must Be Christmas" an. "Es ist etwas, das ich gemacht habe, weil ich es liebe und weil ich es tun wollte". Der Künstler engagierte sich bereits im Rahmen seiner "I'm Coming Over"-Tour für soziale Zwecke und betonte immer wieder, er wolle den Weihnachts-Zauber vor allem mit Kindern teilen. Deshalb unterstützt er das Projekt "Toys for Tots", bei dem Spielzeug für bedürftige Kinder gesammelt wird. Man nimmt dem 31-jährigen ab, dass er die fünfte Jahreszeit tatsächlich liebt, so drückt Chris Young es glaubhaft aus. Doch mildert er auch seine Weihnachts-Begeisterung und gönnt dem Hörer ein paar "normale" Songs auf dem Album. Gleich der Opener "It Must Be Christmas" ist im typischer Chris Young-Style. Modern und eingehend, ebenso wie "Under The Weather”. Diese kann man auch gut außerhalb der Saison hören und sie nehmen ein wenig von der ganz so grün-roten Last, die sich beim übrigen Hören so aufdrängt. Möglicherweise liegt es einfach an der Jahreszeit, dem noch fehlenden Schnee oder der leichten Drama-Lastigkeit, die Chris Young an den Tag legt.
Fazit: Vielleicht hat man im goldenen Oktober einfach noch nicht den Nerv für Weihnachts-Lieder oder Chris Young übertreibt es auf "It Must Be Christmas" ein ganz klein wenig mit seiner Festtags-Stimmung. Nächstes Mal bitte wieder etwas weniger Glitter.