Das elfte Studio Album von Trace Adkins
"Love Will…" ist dementsprechend ein passender Arbeitstitel für das elfte Studioalbum des fast zwei Meter großen Sängers. Der Startschuss führt mit "When I Stop Loving You" in ein Truck Stop-Restaurant, in dem der Erzähler und die anderen Gäste Zeugen eines dramatischen Antrags werden. Ein gutgelaunter und bekannt klingender Ohrwurm, wie man sie seit 1996 von Tracy Darrell Adkins kennt.
Der Schauspieler und Autor bleibt sich auch in der Folge treu. Bei "So What If I Do" gibt es zur Abwechslung mal ein Saxophon-Solo zwischen den Hammond-Orgel-Klängen, ansonsten bietet die Mid-Tempo-Nummer nicht viel überraschendes. Das ist auch das kleine Problem des Albums. Klar, ist das Klagen auf hohem Niveau, denn hier ist nichts wirklich schlecht, aber das Gesamtwerk ist schnell durchgehört, ohne dass sich viele der Songs wirklich in den Gehörgängen einharken wollen.
Stimmlich setzt Adkins seinen tiefen und kraftvollen Bariton allerdings sehr überzeugend ein. So wie bei den emotional und mit voller Hingabe vorgetragenen Balladen "If The Sun Goes Up" und "The Altar of Your Love". Wobei letzterer gleichzeitig schon der einzige Song der CD ist, bei dem der Country-Star aus Louisiana sich die Credits mit Kenny Beard und Monty Criswell teilt. Ansonsten gibt es auf dem Album ausschließlich Fremd-Kompositionen zu hören. Einer der hitverdächtigsten Ergüsse stammt aus der Feder der vier Songwriter Steve Bogard, Kyle Jacobs, Billy Montana und Phil O'Donnell, die das hymnische "Every One of You" geschrieben haben.
Etwas einseitige Themenwahl
Vielleicht ist aber doch die einseitige Themenwahl ein Grund für die gewisse Vorhersehbarkeit des Albums. So lobenswert es ist, dem Liebe-Konzept treu zu bleiben, irgendwie fehlen Themen wie Familienleben, Farmwesen und natürlich das Biertrinken. Alles Bereiche, in denen Adkins in der Vergangenheit regelmäßig punkten konnte.
Für etwas Abwechslung in den neo-traditionellen Country-Songs sorgen einige Gäste mit unterschiedlichem Erfolg. So ist die Neuauflage von "Kiss You All Over" höchstens für Fans der späten 70er Jahre noch ein Genuss - viele werden den einzigen Hit der Band Exile aber kaum kennen. Da bringt es wenig, wenn mit J.P. Pennington und Les Taylor zwei Original-Mitglieder der Gruppe bei der kruden Mischung aus Disco- und Country-Nummer mitsingen.
Mit "Watch The World End" ist dagegen eine intensive, wenn auch recht melodramatische Ballade geglückt, bei der Colbie Caillat den weiblichen Gesangspart übernommen hat. "Love Will..." fasst noch mal die Gesamtaussage des Albums zusammen: Was auch immer schief läuft - die Liebe wird es schon richten... Für dieses harmonische Finale hat Adkins den Harlem Gospel Choir angeheuert, der dieser Ballade kirchlichen Spirit beschert.
Fazit: Trace Adkins liefert ein solides Werk mit einigen stimmlichen Glanzleistungen ab. Etwas mehr Risikobereitschaft und Drive hätten trotzdem nicht geschadet.
Label: Show Dog Universal (Universal) | VÖ: 14. Mai 2013 |
01 | When I Stop Loving You |
02 | So What If I Do |
03 | Come See Me |
04 | Right Now |
05 | Every One of You |
06 | The Altar of Your Love |
07 | Kiss You All Over (mit Exile) |
08 | If The Sun Comes Up |
09 | Say No to A Woman |
10 | Watch The World End (mit Colbie Caillat) |
11 | Love Will |