Den Sound für eine flotte Fete steuert er mit den 14 (!) Titeln seiner neuen, von Jeff Stevens produzierten CD schon mal bei. Gute Laune ist hier Programm. Gute Laune und: nette Mädels ("Savority Girl"), Strandleben (Opener "Suntan City") und reichlich Alkohol ("Take My Drunk A** Home", "Buzzkill", "Cold Beer Drinker"). Das ganze Leben scheint für den 37-Jährigen aus Leesburg, Georgia, eine einzige Party zu sein.
So harmlos und oberflächlich die Inhalte der neuen Luke Bryan CD sein mögen - musikalisch ist der Kerl mit dem Zahnpasta-Grinsen auch hier wieder nicht schlecht drauf. Wen wundert es. Schließlich kann er als zuverlässiger Hit-Lieferant auf die Mithilfe der besten und erfolgreichsten Songautoren Nashvilles zählen. Mit dabei sind unter anderem Dallas Davidson (Lady Antebellum), Rhett Akins, Rachel Thibodeau, Cole Swindell und Craig Wiseman. Bei jedem einzelnen Song aber war Luke Bryan als Co-Autor tätig. Das ist nicht nur löblich und wegen des Tantiemen-Flusses auch einträglich - es fördert auch die Glaubwürdigkeit eines Künstlers. Wenn Sunnyboy-Luke also hier das hohe Lied auf das unbeschwerte Leben singt, dann meint er das wohl auch mit jeder Faser seines Körpers so.
Vielleicht möchte er mit diesem Sound ja in die Fußstapfen von Kenny Chesney und Jimmy Buffett treten, zwei notorischen Biertrinkern und Profi-Chillern. Warum auch nicht? Die süffigen Harmonien seiner 14 Tracks lassen sich jedenfalls prima hören. Man kann die CD auch ruhig und gerne öfter hintereinander hören, Songs und Stimme sorgen allemal für eine angenehme Grund-Entspanntheit. Kritische Statements und tiefgründige Gedanken überlässt er natürlich gerne anderen. Was nicht heißt, dass er sich im Laufe der CD nicht die eine oder andere Nachdenklichkeit vergönnt. Zum Beispiel bei der mit wuchtigen Orgelklängen ausgestatteten Ballade "Buzzkill" und bei dem hübsch wehmütigen "Shake The Sand."
Dennoch bilden diese Titel die rare Ausnahme in dieser Mid- bis Uptempo-Kollektion. Neben Luke Bryan Stimme stehen blues-rockige Gitarrenriffs im Mittelpunkt des Sound-Konzeptes. Bei nicht wenigen Titeln fühlt man sich an den guten, alten Keith Richards von den Stones erinnert. So zum Beispiel bei "Spring Break Up", bei "Love In A College Town", bei "Cold Beer Drinker" und auch bei dem bereits 2009, gemeinsam mit Dallas Davidson und Jim McCormick geschriebenen "Savority Girl" sorgen bluesige Riffs für Stones-Feeling.
Im Gegensatz zu manch anderem derzeit angesagten Nashville-Act kommen bei ihm aber auch Country-Akzente nicht zu kurz. Eine urige Fiddle und eine wehmütige Pedal Steel gehören meist zur Grundausstattung der Arrangements. Eine Mixtur, die zu so starken Songs wie "Wild Weekend" gereicht.
Fazit: Wenn schon Message, dann: Party On! Luke Bryan arbeitet mit Erfolg an seinem Sunny-Boy-Image - mit harmlosen, aber gelungenen Songs auf "Spring Break ... Here to Party".
Label: Capitol Nashville (in Deutschland nicht veröffentlicht) | VÖ: 5. März 2013 |
01 | Suntan City |
02 | Just A Sip |
03 | Buzzkill |
04 | If You Ain't Here to Party |
05 | Little Bit Later On |
06 | In Love With The Girl |
07 | Shore Thing |
08 | Sorority Girl |
09 | Shake The Sand |
10 | Love In A College Town |
11 | Wild Weekend |
12 | Cold Beer Drinker |
13 | Spring Break-Up |
14 | Take My Drunk A** Home |