Hunter Hayes - Hunter Hayes

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Redaktionswertung Bewertung: 4 Sterne = gut
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Lust auf einen Kaffee zusammen mit einem der talentiertesten Jungstars der amerikanischen Musikszene? Nein, die Rede ist hier ausnahmsweise mal nicht von Taylor Swift, sondern von Hunter Hayes. Der junge Mann, der eine unfassbare Zahl an Instrumenten bedienen kann, ist derzeit nicht nur für viele US-Teenager das Gesprächsthema Nummer 1. Mit seinem ersten Album auf einem Major-Label setzt der 20-Jährige nun dazu an, Mädchenherzen und die Hitlisten im Sturm zu erobern.

Doch zurück zum eingangs erwähnten Kaffee. Der bekennende Fan des koffeinhaltigen Heißgetränks lädt zu den Konzerten seiner Herbst-Tour für einen Unkostenbeitrag von 50,00 Dollar Fans vor der Show ein, mit ihm einen Kaffee zu trinken. Keine schlechte Idee, die zeigt, dass Hayes auch als Geschäftsmann schon gute Figur abgibt. Damit sich die Fans auch nach dem Konzert noch zu ihrem Star bekennen können, gibt es übrigens noch ein T-Shirt obendrauf. Doch spannender als ein gemeinsames Kaffeetrinken sind die 12 Songs, die sich auf dem Debüt des aus Louisiana stammenden Sängers finden.

Der junge Mann, der im Alter von sechs Jahren seinen ersten Song verfasste, hat seine musikalischen Wurzeln nicht nur im Country.Und dies hört man seiner Musik an, die klar im Country-Pop angesiedelt werden kann. Was den in Breaux Bridge geborenen Songwriter von der Konkurrenz unterscheidet, ist sein enormer Einfluss auf die eigene Musik. Denn für die Aufnahmen im Studio heuerte Hayes nicht Nashvilles Musiker-Elite an, sondern spielte die Gitarren, Bass, Schlagzeug, Banjo, Mandoline oder Keyboards - insgesamt unglaubliche30 Instrumente - selbst ein. Toll! An das Material für die 12 Tracks musste er sich zudem nicht gewöhnen, ist er doch am Songwriting aller Stücke beteiligt gewesen. Lediglich bei der Auswahl des Produzenten setzte er mit Dann Huff auf einen absoluten Profi im Genre. Trotzdem bewahrte sich Hayes selbst in diesem Bereich Mitspracherecht und fungierte als Co-Produzent.

Die erste Single "Storm Warning" ist ein feiner Sommer-Song, der von seiner Lockerheit und dem Gitarrensolo an klassische Keith Urban-Nummern wie "Better Life" oder "Days Go By" erinnert. Stimmlich betrachtet könnte Hayes dagegen ein Zwillingsbruder Gary LeVox sein. Unglaublich, denn selbst in der Betonung vieler Wörter singen Hayes und der Frontmann der Rascal Flatts in der gleichen Liga. Vielleicht liegt es daran, dass Hunter Hayes 2010 den Song "Play" für das Country-Trioschrieb und dadurch einige Gesangstipps des erfahrenen Profis abstaubte?

Auf jeden Fall ist die Single ist keine Ausnahme-Erscheinung: so klingt Hayes bei der romantische Liebeserklärung "Wanted" wieder stark nach dem Sänger der Rascal Flatts, bringt aber besonders gegen Ende des potentiellen Hits ein paar eigene Nuancen ein. Dazu werden Textzeilen wie:"I wanna wrap you up, wanna kiss your Lips, I wanna make you feel wanted, I wanna call you mine, I wanna hold your Hand forever, and never let you forget it, Yeah, I wanna make you feel wanted" bei der (noch) überwiegend weiblichen Fan-Gemeinde bestens ankommen. Das Stück schrieb Hayes zusammen mit Troy Verges, der seit vielen Jahren zu den gefragtesten Hit-Schreibern gehört.

Auch das positiv stimmende "Love Makes Me" klingt stark nach den Rascal Flatts - und würde auf einem der in den letzten Jahren erschienenen Alben der Gruppe nicht als Fremd-Song auffallen. Aber es gibt schlimmeres, als einer der erfolgreichsten Bands im Country-Pop zu ähneln, oder? Dazu sollte man nicht vergessen, dass der junge Mann mit dem unschuldigen Babygesicht gerade einmal 20 Jahre jung ist. Auch wenn er auf den Fotos gerade mal für 17 Lenze durchgeht.

Hayes macht seine Sache insgesamt sehr ordentlich und liefert ein persönliches und gutes Debüt ab, bei dem er allerdings keine Wagnisse eingeht. Songwriting und Produktion sind eindeutig auf Massentauglichkeit ausgerichtet. Eine besondere Vorliebe hat der Sänger dabei für Balladen. "If You Told Me To", "What You Gonna Do", "All You Ever" und das mit fünf Minuten überraschend lange "Rainy Season" gehören in dieses Feld - und sind zusammen mit "Wanted" unter dem Strich dann doch zu viele ruhige Nummern für ein Album. Statt dessen hätte man sich zwischendurch mal einen knackigen Country-Rocker gewünscht, der allerdings ausbleibt.

Fazit: Hunter Hayes hat durch seine vielen Talente alle Chancen, ein Superstar zu werden. Seine Album-Premiere ist Country-Pop pur - mit ein paar Balladen zu viel und etwas wenig Risikobereitschaft - trotzdem wird die CD gerade deshalb bei der Zielgruppe ankommen.

Hunter Hayes CD
Label: Atlantic (in Deutschland nicht erschienen) VÖ: 11. Oktober 2011

  • Titelliste


01 Storm Warning 07 Rainy Season
02 Wanted 08 Cry
03 If You Told Me To 09 Somebody But Me
04 Love Makes Me 10 What You Gonna Do
05 Faith 11 More Than I Should
06 Somebody's Heartbreak 12 All You Ever

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