Bei Dawson (Luke Bracey) und Amanda (Liana Liberato) ist es Liebe auf den ersten Blick, als sich beide mit 17 Jahren ineinander verlieben. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Amanda stammt aus gutem Hause, während sich Dawson nur mit Mühe und Not über Wasser halten kann. Ein schwerer Schicksalsschlag treibt beide auseinander. Erst nach fünfundzwanzig Jahren treffen beide im Rahmen einer Testamentseröffnung erneut aufeinander, was alte Gefühle entfacht und beide zum Nachdenken bringt: Woran genau ist ihre einst so starke Liebe eigentlich damals zerbrochen? Und lassen sich begonnene Fehler wiedergutmachen? Nur die Zeit wird zeigen, ob für Dawson und Amanda noch eine Zukunft besteht…
Romanautor Nicholas Sparks ist so etwas wie die männliche Antwort auf die televisionären Kitschromane einer Rosamunde Pilcher und seine Fanbase ist groß. Diverse Leinwandadaptionen seiner Werke schafften es zunächst in die internationalen Lichtspielhäuser und anschließend als Dauergäste in weltweite Kauf- und Leihcharts von Videotheken. Dabei funktionieren "Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht", "The Lucky One - Für immer der Deine", "Mit Dir an meiner Seite" und Co. stets nach ein und demselben Schema: Vor der Kulisse eines idyllischen Küstenstädtchens verlieben sich die gutaussehenden, jungen Hauptdarsteller auf den ersten Blick unsterblich ineinander, doch die aufkeimende Beziehung wird durch äußere Umstände auf eine harte Probe gestellt. So auch in "The Best of Me - Mein Weg zu Dir", einem Paradebeispiel für ebenso spannungsarmes wie berechnendes Emotionskino. Zugegeben: seine Darsteller hat die von Michael Hoffman ("Gambit - Der Masterplan") inszenierte Romanze auch dank einer recht sympathischen Besetzung rasch auf seiner Seite. Ob Liana Liberato ("Wenn ich bleibe") und Luke Bracey ("G.I. Joe - Die Abrechnung") oder die erwachsene Version des Teenie-Pärchens, Michelle Monaghan ("True Detektive") und James Marsden ("Ally McBeal"): Beiden Mann-Frau-Kombinationen nimmt man die sprühenden Gefühle füreinander ohne Weiteres ab. Doch leider war es das auch bereits mit ehrlichem Emotionsfang.
Dem Regisseur Michael Hoffman vermag es partout nicht zu gelingen, die typischen Stolperfallen einer Hollywood-Schmonzette zu umgehen. Wenn sich Luke Bracey vollkommen selbstironiefrei des T-Shirts entledigt und zu romantischen Streichern Gartenarbeit verrichtet, ist dies ebenso kitschgetränkt wie die permanent von Klischee-Balladen untermalten Bildmontagen, die die einzelnen Stationen einer Bilderbuchliebe zusammenfassen. Dabei hat der Soundtrack ausschließlich Hochkaräter der modernen Country Music zu bieten. Zu den Interpreten gehören solche Namen wie Hunter Hayes, David Nail, Kacey Musgraves und Lady A. Auf letztere geht auch der Titelsong "I Did It With You" zurück, der in den USA gar als Single ausgekoppelt wurde und mit seiner Mischung aus melancholischer Schwerfälligkeit und beschwingtem Treiben ziemlich genau den Tonfall des Films vorgibt. Überhaupt bringt der Score, arrangiert von Aaron Zigman ("Step Up: Miami Heat"), das Drama in eine einheitliche Form. Wenngleich es ob der vielen verschiedenen Interpreten zu Beginn ein wenig an einen Flickenteppich erinnert, schaffen es die Songs der rund ein Dutzend Künstler, die einzelnen Szenerien der Stimmung entsprechend zu unterstreichen. Sparks-Film-typisch gerät dieses Unterfangen leider nicht immer unterschwellig, sondern drückt mehr als einmal bewusst stark auf die Tränendrüse.
Mit neutralem Stimmungsfang hat diese Form des Filmemachens natürlich nichts zu tun. In "The Best of Me - Mein Weg zu Dir" werden die Emotionen, die der Film hervorzurufen hat, mit allerhand inszenatorischen Mitteln hervorgekehrt. Farbgestaltung, Musikuntermalung und die Wahl der mehr seichten denn herzlichen Dialoge ergeben ein in sich zwar konsequent kitschiges, aber nicht ehrliches Werk. Umso mehr wundert da ein genreübergreifender Erzählstrang, der "The Best of Me - Mein Weg zu Dir" mit mal gelungenen, mal bemühten Thrillerelementen spannend gestalten soll. Für die Story bedeutet das, dass zwischen der ewigen Liebe des Protagonistenpärchens eine schwierige Familiensituation und ein versehentlicher Todschlag liegen. Der Film verhilft sich somit geschickt zum nötigen Spannungsaufbau abseits sämtlicher Liebeleien und wenngleich "The Best of Me - Mein Weg zu Dir " niemals als ausschließlicher Thrillride funktionieren würde, sorgt die stilsichere Regieführung von Michael Hoffman dafür, dass sich das sich die spannungsfördernde Nebenhandlung ordentlich in die Lovestory integriert.
Fazit: "The Best of Me - Mein Weg zu Dir" ist eine typische Nicholas-Sparks-Verfilmung. Kitschig, dramatisch, aber dank eines interessanten Nebenplots nicht ganz so seicht wie seine vielen Vorgänger.