"Gott hat Rhonda eine unglaubliche Stimme gegeben und ich bin so dankbar, dass wir uns daran erfreuen können. Ich liebe sie wie eine Schwester und genieße ihre Musik als ihr größter Fan." Diese "ultimative Lobhudelei" stammt von keiner geringeren als Dolly Parton. Achtmal ist Rhonda Vincent zudem von der International Bluegrass Music Association (IBMA) als Sängerin des Jahres auszeichnet worden - was soll denn da noch kommen? Die Antwort gibt die Live-CD "All The Rage - Volume One", die übrigens ebenso als DVD erschienen ist. Die Aufnahmen stammen von einem Auftritt in der Bethel University in McKenzie, Tennessee.
Live-Album "All The Rage, Volume 1" von Rhonda Vincent und The Rage bietet 14 Songs
Mit dem "Mule Skinner Blues" legen Rhonda Vincent und The Rage, bestehend aus den Mitgliedern Hunter Berry (Fiddle, Mandoline), Brent Burke (Dobro), Mickey Harris (Bass), Aaron McDaris (Banjo) und Josh Williams (Gitarre) gleich einmal los wie die Feuerwehr. Wenn die Sängerin aus Missouri den Oldie mit dem fulminanten "Good Morning Captain" eröffnet, kippt man fast vom Hocker, so viel Elan und Kraft strahlt diese Stimme aus. Kaum zu glauben, dass Rhonda Vincent dazu noch auf ihrer Mandoline herumzupft.
Etwas zahmer und gemäßigter geht es bei "Is The Grass Any Bluer (On The Other Side)" zu. Ein herrlich eingängiger Track zwischen traditional und contemporary Bluegrass, der vom 2001 erschienenen Album "The Storm Still Rages" stammt. "Kentucky Borderline" ist ein weiterer Hit, der seit dem Erscheinen 2003 zum festen Live-Repertoire von Rhonda Vincent gehört. Ebenso wie "You Don't Love God (If You Don't Love Your Neighbor)", das berührende Lied über christlich-nachbarschaftliche Nächstenliebe. Den warmen Bariton-Part steuert wie immer Josh Williams bei.
Dass Brent Burke nicht nur einer der besten Dobro-Spieler ist, darf der Musiker aus Alabama bei "Girl From West Virginia" zeigen - hier punktet er zudem mit seiner Stimme. Aaron McDaris hat seinen gesanglichen Solo-Auftritt beim ruhigen "If We Would Just Pray", Josh Williams mit "Freeborn Man".
Unglaublich schnelle Instrumental-Songs auf höchstem Niveau
Wie schnell kann man eigentlich eine Fiddle spielen? Die Frage beantwortet der mehrfach preisgekrönte Musiker Hunter Berry, der mit Vincent-Tochter Sally Sandker verheiratet ist, bei "Wow Baby". Ein Titel der alles aussagt, was in den zweieinhalb Minuten passiert. Dass es obendrein Banjospiel in der Höchstgeschwindigkeit einer Achterbahnfahrt gibt, stellt Aaron McDaris bei seinem Instrumental "All About The Banjo" klar. Vielleicht sollte an der CD der Warnhinweis "Nachspielen erfolgt auf eigene Gefahr" angebracht werden, denn ungeübte Finger können da schon gehörig durcheinander geraten.
Fazit: Erstaunliche Begabung und Geschicklichkeit gepaart mit viel Leidenschaft: Der Live-Mitschnitt "All The Rage, Volume 1" unterstreicht eindrucksvoll, das hohe Niveau der Live-Auftritte von Rhonda Vincent und ihren talentierten Musikern.
Label: Upper (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 11. November 2016 |
01 | Muleskinner Blues |
02 | Is the Grass Any Bluer (On the Other Side) |
03 | The Girl from West Virginia |
04 | Midnight Angel |
05 | Wow Baby |
06 | If We Would Just Pray |
07 | Freeborn Man |
08 | All About the Banjo |
09 | Missouri Moon |
10 | I've Forgotten You |
11 | You Don't Love God (If You Don't Love Your Neighbor) |
12 | Kentucky Borderline |
13 | The Old Rugged Cross |
14 | Run Mississippi |