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Was wir schon immer über Rhonda Vincent wissen wollten, verrät uns der Bluegrass-Spezialist Hank Janney: 800 Meilen ist er gereist, so verrät das aufwändige Booklet dieser toll aufgemachten Live-CD, um das Konzert anzusagen, das Rhonda Vincents und ihre BandThe Rage in der Sheldon Concert Hall in St-Louis gaben. Und er überschlägt sich fast vor Begeisterung. Zitat: "Diese Junge Lady spielt Bluegrass seit sie sechs Jahre alt ist. Sie ist eine fantastische Person, eine tolle Sängerin, eine exzellente Instrumentalistin, vierfache International Bluegrass Music Association (IBMA) Preisträgerin 'Female Vocalist of The Year', war 2001 'Entertainerin des Jahres', war bereits für die Grammys nominiert und ihre Platten erscheinen bei Rounder Records." Bei diesem Label feierte sie 2000 einen triumphalen Erfolg mit ihrem Album "Back Home Again." In St. Louis ist sie (fast) daheim und dort feierte sie an diesem Abend ein triumphales Konzert.
Natürlich beginnt der Abend mit einem Train-Song: Gleich bei der rasanten Rhonda Vincent- /Terry Herd-Komposition "Kentucky Borderline" verschmelzen Rhondas Stimme und die Vocals ihrer Band zu einer Einheit, die den Hörer den ganzen Abend lang erfreuen wird. Obwohl sie ein paar Gäste dabei hat, meist verlässt sich Rhonda Vincent auf ihre Stammband The Rage. Die besteht aus: der jungen Neuentdeckung Hunter Berry (Fiddle, Mandoline, Vocals), und Mickey Harris (Kontrabass), Kenny Ingram (Banjo, Gitarre, Vocals) und Josh Williams (Ex-Specials Consensus, Gitarre, Mandoline, Vocals). Sie sind ihrer Chefin nicht nur ein höchst verlässliche Truppe, sondern brillieren auch neben ihr: Bassist Harris singt seine Eigenkomposition "Heartbreakin' Old Achin' Blues", Gitarrist Josh Williams beklagt in seiner Solo-Vocal-Performance das "Cheatin' Kind of Life", Banjo-Legende Kenny Igram zupft seine überschallschnelle Nummer "Road Rage". Ausnahme-Fiddler Berry schrieb der Band das windhundflinke Instrumental "Me Too": Und da darf nach dem Motto "Ich auch, ich auch!" jeder mal so richtig zeigen, was er am Instrument drauf hat.Stolze 21 Songs in 72 Minuten bietet "Ragin' Live": Viel Musik fürs Geld. Highlights gibt es viele: Mit ihrer Tochter Sally Sandker duettiert Vincent bei ihrer Eigenkomposition "One Step Ahead of The Blues": Die zweite Stimme hatte bei der Plattenaufnahme keine Geringere als Bluegrass-Ikone Alison Krauss.
Rhonda Vincent and The Rage können es richtig krachen lassen, wie bei "Drivin' Nails In My Coffin". Balladen beherrschen sie auch, wie "Missouri Moon" oder "You Can't Take It With You When You Go" zeigen. Aber am meisten Spaß macht "Ragin' Live", wenn sie so richtig Gas geben. Neben eigenen Songs und denen ihrer Band haben Vincent und ihre Band eine exzellente Auswahl an Klassikern des Genre für den Abend ausgewählt: Flatt & Scruggs' folkig-gospeliges "So Happy I'll Be", Bobby Osbornes "Buegrass Express", Jimmie Rodgers "Muleskinner Blues" oder Carl Jacksons "Homecoming" Und natürlich ihre ebenso listige wie stürmische Version von Dolly Partons Klassiker "Jolene".
Fazit: 72 Minuten Bluegrass wie man ihn kaum beseelter spielen kann. Ein toller Abend mit einer tollen Künstlerin in exzellenter Klangqualität.
Label: Rounder (in-akustik) | VÖ: 22. April 2005 |
Titelliste
Links
01 | Intro | 12 | So Happy I'll Be |
02 | Kentucky Borderline | 13 | Son Drop In |
03 | Drivin' Nails In My Coffin | 14 | The Martha White Theme |
04 | Missouri Moon | 15 | Frankie Belle |
05 | Me Too | 16 | I've Forgotten You |
06 | One Step Ahead Of The Blues | 17 | Ghost Of A Chance |
07 | Jolene | 18 | The Last Best Place |
08 | Heartbreakin' Old Achin' Blues | 19 | Bluegrass Express |
09 | Road Rage | 20 | Muleskinner Blues |
10 | Cheatin' Kind Of Life | 21 | Homecoming |
11 | You Can't Take It With You... |
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