Eng mit dem Erfolg des aus Macon in Georgia stammenden Interpreten, von dem übrigen nur äußerst selten ein offizielles Foto mit einem Lächeln auf den Lippen zu finden ist, ist Michael Knox, der die 15 auf "They Don't Know" enthaltenen Songs produziert hat und damit bei allen Veröffentlichungen von Jason Aldean seit 2005 die Hände an den Reglern hatte.
Erwähnenswert ist dazu die Besetzung an den Instrumenten, denn auch da setzt Jason Aldean auf Kontinuität und hat nicht, wie in der Szene üblich, Studio-Musiker angeheuert, sondern einmal mehr seine Live-Band mit ins Studio genommen. Und noch etwas bleibt auf "They Don't Know" unverändert: Jason Aldean bezieht Songs der erfolgreichsten Songweiter der Szene - selbst hat der Sänger keinen Titel für das Album verfasst.
Auf "They Don't Know" setzt Jason Aldean auf Kontinuität und erbringt etliche Hits
Das Ergebnis der vielen Traditionen lässt sich in einem Satz aus dem Opener von "They Don't Know", "Lights Come On", zusammenfassen: "Aldean and the Boys about to blow it up". Klare Ansage. Dass dahinter alles andere als heiße Luft steckt, muss aber erst einmal bewiesen werden - und genau das gelingt Jason Aldean im Verlauf von "They Don't Know". Die elektronischen Klänge, die auf dem letzten No.1-Album "Old Boots, New Dirt" das ein oder andere mal zu sehr in den Vordergrund gerückt waren, hat Jason Aldean überwiegend entsorgt, so dass "They Don't Know" ein typisches Aldean-Album geworden ist.
Der kraftvoll nach vorn galoppierende Auftakt "Lights Come On" legt die Latte schon mal recht weit oben an - ganz sicher ein idealer Song, um die Konzerte der bevorstehenden US-Tour zu eröffnen. Die Nummer, die mittlerweile zur 17. No.1-Single angewachsen ist, stammt aus der Feder eines ganzen Parade an Songwritern: Jimmy Robbins, Jordan Schmidt, Brad Warren, Brett Warren, Tyler Hubbard und Brian Kelley. Da sage noch einer, dass viele Köche den Brei verderben. Das richtige Gespür für die aktuelle Jahreszeit zeigt die aktuelle Singel "A Little More Summertime”, die es etwas langsamer und relaxter als der Opener angehen lässt und so allen Freunden des Spätsommers einen idealen Song beschert.
Reichlich Testosteron ist dann bei "Comin' In Hot" und "Bad" im Spiel. Aber natürlich bleibt inhaltlich alles Anzügliche nur angedeutet. Fakt ist aber, dass es sich bei beiden Up-Tempo Songs um 100-prozentige Hits handelt. Da haben die an beteiligten Songwriter Rodney Clawson, Dallas Davidson, Ashley Gorley, Shane McAnally mal wieder ganze Arbeit geleitet.
Ein weiterer Kracher, der randvoll mit knurrigen Gitarren und einem enorm hohen Wiedererkennungswert ausgestattet ist, stellt "The Way A Night Should Feel" dar. Die Story, des Liebespaars, das mit dem Wagen auf der Flucht Richtung Mexico unterwegs ist, drängt sich quasi auf, als Musikvideo veredelt zu werden.
"First Time Again” - das Duett mit Kelsea Ballerini ist ein weiterer No.1-Kandidat
Natürlich hat Jason Aldean "They Don't Know" zusätzlich mit ein paar ruhigeren Nummern bestückt. Ein weiterer No.1-Kandidat ist in diesem Bereich das sentimentale aber packende "First Time Again". Dabei erhält Jason Aldean Unterstützung von Kelsea Ballerini. Die 22-Jährige macht bei der Power-Ballade einen starken Job und ist sicher mehr als nur hübsches Beiwerk. Wer seit 2010 auf einen Nachfolger für "Don't You Wanna Stay" mit Kelly Clarkson gewartet hat - hier ist das Ding! Weitere Highlights des emotionaleren Jason Aldean sind die sehnsüchtigen "This Plane Don't Go There” und das "Any Ol' Barstool".
Fazit: Auf "They Don't Know" geizt Jason Aldean nicht mit chattauglichen Höhepunkten. Das Album bietet jede Menge rockige Country-Hits und zeigt dazu die emotionale Seite des Superstars. Genau so werden sich seine Fans das neue Album gewünscht haben.
Label: Broken Bow (Sony) | VÖ: 9. September 2016 |
01 | Lights Come On |
02 | A Little More Summertime |
03 | This Plane Don't Go There |
04 | Comin' In Hot |
05 | First Time Again (mit Kelsea Ballerini) |
06 | Bad |
07 | They Don't Know |
08 | One We Won't Forget |
09 | Whiskey'd Up |
10 | In Case You Don't Remember |
11 | All Out of Beer |
12 | Any Ol' Barstool |
13 | The Way a Night Should Feel |
14 | Reason to Love L.A. |
15 | When the Lights Go Out |