Colt Ford - Declaration of Independence

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Redaktionswertung Bewertung: 4,5 Sterne = sehr gut
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Wann ist ein Typ cool. Also so richtig saucool? Wenn er aussieht wie Keith Urban? Gitarre spielen kann wie Brad Paisley? Oder wenn er eine Horde von prominenten Freunden hat, die stets und gerne als Star-Gäste bei jedem neuen Album auftauchen? Gilt letztere Definition, dann ist wohl der gar nicht hübsche und bestimmt nicht virtuose Colt Ford die coolste Socke zwischen Nashville und Nirvana.

 

Auf "Declaration of Independence", sein neuestes Werk, lässt der bullige, bärtige Country-Rapper jedenfalls ein Großaufgebot an prominenten Namen antanzen. JJ Lawhorn, der beim rattenscharfen Opener "Answer To No One" ran darf, ist da noch einer der weniger großen Namen. Schon bei "Driving Around Song" teilt sich der Sprechsänger das Mikro mit dem Singsänger Jason Aldean. Wie schon bei den früheren Alben setzt Colt Ford auch bei diesem Werk auf das bewährte Song-Rezpet: Strophe wird gerappt - meist zu tonnenschweren Beats und harten Gitarrenriffs - beim Refrain aber geht immer die Sonne auf. Da wird in schön euphorischen Melodien gesungen, so dass es auch einem braven Country-Fan richtig warm ums Herz wird.

Gut, manchmal geht es auch in die umgekehrte Richtung. So wie bei "All In". Kix Brooks, 50 Prozent des erfolgreichsten Country-Duos Brooks & Dunn, gibt hier eine bravouröse Vorstellung. Ein toller Song - und auch einer der traditionellsten im Angebot dieser CD. Vermutlich hat der wilde Ford wohl doch etwas viel Respekt vor der Country-Legende. Recht so...

Bei "Ain't Out of The Woods" tut sich der stämmige Radaubruder allerdings mit ziemlich gleich gesinnten zusammen: mit Montgomery Gentry. Na ja, über zu wenig Testosteron muss man sich bei diesem Country-Rap-Rocker jedenfalls nicht beschweren. Auch nicht beim nachfolgenden "Lucky", bei dem Jonathon Singleton den Refrain besingt. Ein, wie fast alle Titel, schnurstracks für gute Laune sorgender Track.

Nun, und wen zaubert der Colt für alle Fälle sonst noch so aus dem Hut? Da wären: Jake Owen (in der fast-schon-Ballade "Back"), Laura Bell Bundy (beim monsterschweren Rap-Rock "Hugh Damn Right"), Darius Rucker (im vergleichsweise niedlichen "Way Too Early") und - als stilistischer Ausfallschritt - Wanya Morris von Boyz II Men (im Country-HipHop 2Happy In Hell").

Fazit: Das Rezept ist simpel aber erfolgreich: gerappte Strophe, gesungener Refrain - von prominenten und verdienten Stimmen. Eine knappe Million Alben hat Colt Ford damit schon abgesetzt. Mit dieser CD nimmt er die siebenstellige Schallmauer, jede Wette.

Label: Average Joe's (in Deutschland nicht veröffentlicht) VÖ: 7. August 2012

  • Titelliste

01 Answer to No One (mit JJ Lawhorn) 09 Hugh Damn Right (mit Laura Bell Bundy)
02 Drivin' Around Song (mit Jason Aldean) 10 Room At the Bar (mit Corey Smith)
03 All In (mit Kix Brooks) 11 All of My Tomorrows (mit Russell Dickerson)
04 Ain't Out of the Woods Yet (mit Montgomery Gentry) 12 Happy in Hell (mit Wanya Morris)
05 Lucky (mit Jonathan Singleton) 13 50/50
06 Back (mit Jake Owen) 14 Way Too Early (mit Darius Rucker)
07 Dancin' While Intoxicated (DWI) (mit LoCash Cowboys & Redneck Social Club) 15 Angels & Demons (mit Lamar Williams Jr.)
08 It's All (mit Jeffrey Steele)
vgw
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