Various Artists - Nashville Outlaws: A Tribute to Mötley Crüe

CD Cover: Various Artists - Nashville Outlaws: A Tribute to Mötley Crüe

Glam-Metal meets Country - man könnte meinen, dass sich die beiden Genres eigentlich ausschließen. Den eindrucksvollen Gegenbeweis präsentieren Big Machine Records, Mötley Records und Eleven Seven Music mit "Nashville Outlaws - A Tribute to Mötley Crüe". In 15 Tracks zollt eine hochkarätig besetzte Auswahl der aktuellen Nashville-Country-Szene den Königen des Glam Metal Mötley Crüe Tribut.

Mötley Crew, das sind seit 1980 - mit zwischenzeitlichen Pausenzeiten mancher Bandmitglieder -Vince Neil, Nikki Sixx, Mick Mars und Skandal-Trommler Tommy Lee. Die absoluten Megastars der Metal-Szene haben in ihrer über 30-jährigen Bandgeschichte 80 Millionen Alben verkauft, 22 Top-40-Hits gelandet sowie drei Grammy®-Nominierungen und einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame erhalten. Obwohl die Band mit ihrem Sound und Gitarrenlicks den Hard-Rock-Sound der 80er Jahre entscheidend mitprägte, sind sie von Country Music gar nicht so weit entfernt, wie man meinen könnte. So schrieb Mötley Crüe Bassist Nikki Sixx beispielsweise Songs für Faith Hill und Tim McGraw und bewies damit sein Country-Feeling.

Auf "A Tribute to Mötley Crüe" versehen die verschiedenen Country-Stars die Mötley-Songs allerdings mit ihrem ganz eigenen Sound. Den Opener geben die Rascal Flatts mit "Kickstart My Heart", einer von fünf Tracks von dem Album "Dr. Feelgood", die auf der Scheibe gecovert werden. Aus dem durch schnelle Metal-Riffs geprägten Song machen die eher weicheren Country-Rocker der Rascal Flatts eine Southern-Rock angehauchte Nummer, die nicht unbedingt weniger hart daher kommt als das Original. Ihren ganz persönlichen Country-Rock-Stempel verpassen Florida Georgia Line "If I Die Tomorrow". Die doch eher mit poppigen Sounds bekannte LeAnn Rimes zeigt, dass sie auch mit einem rockigen Song überzeugen kann. Bei der Power-Ballade "Home Sweet Home" erhält Justin Moore Unterstützung von Mötley Crüe Sänger Vince Neil selbst. Das kraftvolle Duett macht dabei aus Metal-Power Country-Power mit singenden Gitarrenparts zum Zergehen. Ein ebenfalls einfühlsames Duett liefern Cassadee Pope und Robin Zander mit "The Animal In Me", das durch Popes Stimme eine besonders emotionale Komponente erhält.

Auf eine erfolgreiche Zeit im Metal mit seiner ehemaligen Band Staind blickt auch Aaron Lewis zurück. Der Musiker, der mit "The Road" 2012 sein erstes Country-Album veröffentlichte, schlägt aber wider Erwarten ruhigere Töne an. Entgegen seiner Metal-Herkunft macht er aus "Afraid" eine klassische Country-Nummer. Big & Rich übernehmen die Umwandlung von "Same Ol' Situation (S.O.S.)" in einen eingängigen, leichten Country-Rock-Song.

Auch die beiden Schauspieler/Sänger Clare Bowen und Sam Palladio aus der TV-Serie "Nashville" steuern ein Lied bei. Die Metal-Ballade "Without You" machen sie mit zarten Stimmen begleitet von einer Akustikgitarre zu einem liebevollen Folk-Song. Die rockige Vorlage von Mötley Crüe bei "Don't Go Away Mad" nimmt die Eli Young Band dankbar auf, und macht daraus lockeren und griffigen Country-Rock. Erst verführerisch, dann mit Power ist die Interpretation des Songs "Looks That Kill" von Newcomerin Lauren Jenkins.

Die erste veröffentliche Single von Mötley Crüe "Live Wire" (1981) übernehmen die jungen Durchstarter von The Cadillac Three - zuletzt mit Eric Church auch in Deutschland auf Tour. Die Southern-Rocker machen sich das Lied wunderbar zueigen und verpassen ihm ihren typischen, rotzigen Südsaaten-Rock-Sound. Noch Südlicher wird es mit den Mavericks und ihren Tex-Mex- Klängen in "Dr. Feelgood". Die Interpretation eines der wohl bekanntesten Mötley Crüe Lieder übernimmt mit "Girls Girls Girls" Brantley Gilbert. Er verleiht dem Song mit seiner Stimme eine eigene Note, so auch Gretchen Wilson in "Wild Side" mit rauchiger Rockröhre. Den Abschluss des Cover-Feuerwerks bildet Darius Rucker: Aus der "Time for Change"-Rock-Vorlage macht er einen netten Country-Rocker. Gelungen!

Fazit: So hat man Mötley Crüe noch nie gehört. Die Tracks sind mehr als nur einfache Cover-Versionen. Die 15 "Nashville Outlaws" haben die Lieder zu ihren eigenen Songs gemacht. Nicht nur Mötley Crüe-Fans werden mit diesem Tribut ihre Freude haben.

Label: Big Machine (Universal) VÖ: 19. September 2014

  • Titelliste

01 Kickstart My Heart (Rascal Flatts) 09 Don't Go Away Mad (Just Go Away) (Eli Young Band)
02 If I Die Tomorrow (Florida Georgia Line) 10 Looks That Kill (Lauren Jenkins)
03 Smokin' In The Boys Room (LeAnn Rimes) 11 Live Wire (The Cadillac Three)
04 Home Sweet Home (Justin Moore feat. Vince Gill) 12 Dr. Feelgood (The Mavericks)
05 The Animal In Me (Cassadee Pope feat. Robin Zander) 13 Girls, Girls, Girls (Brantley Gilbert)
06 Afraid (Aaron Lewis) 14 Wild Side (Gretchen Wilson)
07 Same Ol' Situation (S.O.S) (Big & Rich) 15 Time For Change (Darius Rucker)
08 Without You (Sam Palladio)    

vgw
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