Selbst eingefleischte Anhänger der Sängerin dürften langsam durcheinander kommen, wenn sie die vielen Best Of- und Remix-Veröffentlichungen der Sängerin aufzählen sollen. Daher gleich die wichtigste Information vorab: Bei den hier ausgewählten 20 Titeln handelt es sich durchweg um bekanntes und bereits veröffentlichtes Material. Keine Neueinspielungen oder gar neue Tracks. Schade eigentlich, aber im Business nicht ungewöhnlich, wenn Verträge zwischen Label und Künstler auslaufen. Die "All-Time Greatest Hits" bieten sich daher besonders für Zeitgenossen an, die noch nicht alle Platten der am 28. August 1982 in Jackson, Mississippi, geborenen Sängerin besitzen.
Die randvolle CD bietet einen Karriereüberblick in chronologischer Reihenfolge. Folglich geht es mit dem von Bill Mack geschriebenen "Blue" los, mit dem die damals erst 13-Jährige Musikfreunde und Kritiker gleichermaßen überraschte. Doch nicht nur mit ihrer großen Stimme wusste die junge Sängerin 1996 schon zu beeindrucken, denn mit "One Way Ticket (Because I Can)" lieferte sie zudem peppig-charmanten New Country ab, den man sich auch heute noch sehr gut anhören kann.
Mit der von Dianne Warren verfassten Mega-Ballade "How Do I Life" wurden endlich auch deutsche Radiostationen auf das US-Talent aufmerksam. In den USA war LeAnn Rimes längst zum Superstar aufgestiegen - und das mit nicht einmal 15 Jahren. Auf dem Album "Sittin' On Top of The Word" flirtete Rimes zum ersten Mal unüberhörbar mit dem Pop-Genre und zeigte sich stimmlich noch weiter gereift. In bester Erinnerung ist noch die New Country-Hymne "Nothing New Under The Moon" - auch dieser Track hat es auf die Zusammenstellung geschafft.
Das vor Energie nur so übersprudelnde "Big Deal" fungierte 1999 als einziger neuer Track auf dem schlicht mit ihrem Namen betitelten vierten Studio-Album, auf dem Rimes sonst ausschließlich Klassiker von Country-Legenden präsentierte. Ihren größten Hit in Deutschland landete Rimes mit "Can't Fight The Moonlight", das ebenfalls von Dianne Warren komponiert wurde und aus dem Soundtrack zu dem Film "Coyote Ugly - Sie wollen alles. Und das sofort" stammt. Mit dem Song, der es bis auf Platz acht der Media Control Charts schaffte, vollzog die blonde Schönheit zudem einen zwischenzeitlichen Stilwechel zum Pop. Wie packend auch das klingen kann, beweist auf dieser Compilation "Live Goes On".
Schon 2005 legte Rimes mit "This Woman" wieder ein klassisches Country-Album vor, das bedauerlicherweise nie offiziell in Deutschland erschienen ist, zweifelsfrei aber zu ihren besten Arbeiten gehört. Das haben sich wohl auch die für diese Zusammenstellung Verantwortlichen gedacht, und zudem die Ballade "Probably Wouldn't Be This Way" sowie den UpTempo-Ohrwurm "Something's Gonna Give" mit auf die CD gepackt.
Das etwas überraschende Ende der CD setzt "Nothin' Better to Do", die erste Single des "Family"-Albums. Überraschend, weil die beeindruckende Karriere nach 2007 noch einige weitere, hochkarätige Songs zu bieten hatte.
Fazit: Eine Karriere, die wie im Fall von LeAnn Rimes schon 18 Jahre andauert, passt einfach nicht auf eine CD. Somit ist der Titel "All-Time Greatest Hits" dieser neuen Zusammenstellung irreführend! Wer jedoch noch nach einem guten Überblick für den Zeitraum von 1996 bis 2007 sucht, liegt hier goldrichtig.
Label: Curb (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 3. Februar 2015 |
Titelliste
01 | Blue | 11 | Big Deal |
02 | One Way Ticket (Because I Can) | 12 | I Need You |
03 | Unchained Melody | 13 | Can't Fight The Moonlight |
04 | The Light In Your Eyes | 14 | But I Do Love You |
05 | How Do I Live | 15 | The Right Kind of Wrong |
06 | You Light Up My Life | 16 | Life Goes On |
07 | Amazing Grace | 17 | Nothin' Bout Love Makes Sense |
08 | On The Side of Angels | 18 | Probably Wouldn't Be This Way |
09 | Commitment | 19 | Something's Gotta Give |
10 | Nothin' New Under The Moon | 20 | Nothin' Better to Do |