Billy Ray Cyrus - I'm American

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Redaktionswertung Bewertung: 3 Sterne = OK
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Im Gegensatz zu seiner Tochter Miley war Billy Ray Cyrus in den vergangenen Jahren nicht von einem überragenden Erfolg verfolgt. Fast immer, wenn von Cyrus die Rede war, erfolgte dies wegen seiner schauspielerischen Einsätze, die wiederum primär an der Seite seiner Tochter in der Disney-Produktion "Hannah Montana" stattfanden. Mit dem Album "I'm American" will der Mann aus Kentucky wieder ins musikalische Rampenlicht zurück.

Und es dürfte ein langer und steiniger Weg zurück in die höheren Bereiche der Country-Charts werden. 20 Jahre nach seinem Mega-Hit "Some Gave All" vom gleichnamigen Debüt-Album hat Cyrus den Song zusammen mit Jamey Johnson, Craig Morgan und Darryl Worley neu aufgenommen - und unter der Regie von Buddy Cannon dazu gleich sieben weitere, patriotische Songs eingespielt.

Einen besseren Zeitpunkt für die Veröffentlichung dieses Projekts hätte Cyrus kaum finden können. Denn ein paar Tage nach dem Erscheinen stehen in den USA die Feierlichkeiten zum Independence Day, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, an. Ein Schelm, der da denkt, der Baseball-Fan würde den bevorstehenden Feiertag nutzen wollen, um mehr Einheiten von der CD mehr zu verkaufen?!

Musikalisch bieten die sieben neuen Songs viel Country-Durchschnitt - nicht mehr oder weniger. Die Balladen "We Fought Hard" und "Nineteen" befassen sich mit Soldaten, die nicht aus dem Krieg zurückgekommen sind, doch die Intensität des Inhalts findet sich in der Musik nicht wieder. Den Songs gelingt es einfach nicht, den Hörer wirklich zu packen. Ähnlich geht es "Stripes & Stars", welches selbst durch den Einsatz von Duett-Partnerin Amy Grant gerade einmal in den "befriedigend"-Bereich gesungen wird. Eine glatte Zwei verdient sich dagegen das behutsame "Old Army Hat" - der ruhige Höhepunkt der CD.

Eine typischere Cyrus-Nummer ist das rockige, aber arg simple strukturierte "Keep the Light On", in dem dann auch mal ein Soldat heimkehrt. Allerdings sind dem Sänger in den beiden letzten Dekaden etliche bessere Refrains eingefallen, die man sich nicht so schnell leid hört, wie diesen. Etwas besser klappt das Ganze bei "Runway Lights", das zugleich die erste Single des Albums ist.

Dass Billy Ray Cyrus als wilde Rock-Röhre durchgehen kann, beweist er beim Titeltrack des Albums mit so enorm eloquenten Feststellungen wie "I'm American - From my head down to my Boots". Charlie Daniels und Toby Keith finden das sicher völlig okay. Vom Sound her versucht Cyrus hier offensichtlich auf Kid Rock-Pfaden zu wandeln, was sich nicht als gute Idee entpuppt, weil der bluesige Background-Gesang nur schwerlich in die Hardrock-Nummer passt.

Die Neuauflage von "Some Gave All" beendet das neue Werk und ist zweifelsfrei das zweite, echte Highlight. Mit seinen drei prominenten Mitstreitern hat Cyrus nicht zufällig Künstler ausgewählt, die wie er regelmäßig die US-Truppen in den Krisengebieten mit Auftritten auf andere Gedanken bringen und bekanntermaßen ein Herz für die Veteranen besitzen.

Fazit: Ein Album, bei dem die Neuauflage eines alten Hits den besten Song darstellt, brauchen wirklich nur die treuesten Fans von Billy Ray in ihrer Sammlung.

Billy Ray Cyrus
Label: Walt Disney (EMI) VÖ: 28. Juni 2011

  • Titelliste


01 Runway Lights 05 I'm American
02 We Fought Hard 06 Old Army Hat
03 Keep the Light On 07 Nineteen
04 Stripes and Stars (mit Amy Grant) 08 Some Gave All (mit Jamey Johnson, Craig Morgan & Darryl Worley)

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