In den letzten Jahren hat der 47-jährige aber nicht nur als Sänger und Songschreiber auf sich aufmerksam gemacht: Er erscheint immer öfter auch als Schauspieler auf der Mattscheibe – Seite an Seite mit seiner Tochter Miley Cyrus, die als Teeniestar sowohl als Schauspielerin als auch als Sängerin erfolgreich ist. Der Apfel fällt wohl nicht weit vom Stamm. Nicht nur, dass Vater und Tochter beide berühmt und erfolgreich sind – sie sind es auch gemeinsam: In der Disney-TV-Serie "Hannah Montana" spielen sie, na was wohl? – Vater und Tochter. Die höchst erfolgreiche Comedy-Serie für Teenager kommt nun auch in die Kinos, und das Dream-Team Cyrus ist natürlich wieder mit von der Partie. Und nicht nur vor der Kamera. Auch zum Soundtrack steuern sie Songs bei. Und einige davon befinden sich auch auf Papa Billy Rays neuem Silberling.
Der wurde mit Ausnahme von drei Songs von Mark Bright produziert. Bei "Butterfly Fly Away" kamen Glen Ballard und Alan Silvestri – übrigens auch als Songwriter – zum Einsatz, während "Ready, Set, Don't Go" und "Over the Rainbow" von Fred Mollin produziert wurden. Obwohl Cyrus sich auf "Back to Tennessee" bei drei der insgesamt 14 Albumtitel am Songwriting beteiligte, dominieren Stücke von unterschiedlichen Songschreibern wie Casey Beathard, Craig Wiseman, Blair Daly, Rivers Rutherford und Steve McEwan. "Real Gone" lieferten gar Sheryl Crow und John Shanks.
Wie schon sein Vorgänger- und Comeback-Album "Home at Last", wird auch "Back to Tennessee" von dem erprobten Chartstürmer "Ready, Set, Don't Go" eröffnet. Doch diesmal verleiht ihm Töchterchen Miley Cyrus mit ihrer mädchenhaften Stimme einen niedlichen Touch. Auch der Titeltrack "Back to Tennessee" hat etwas mit Cyrus Tochter zu tun: Der lässige Song ist Teil des Soundtracks zu dem am 1. Juni 2009 in die deutschen Kinos kommenden Film "Hannah Montana - Der Film". Aufgeweckt klingen auch "Thrillbilly" mit seinem Sprechgesang, der Gospel-Song "Somebody Said a Prayer" und "A Good Day" mit seinem soften Einstieg und druckvollen Ende.
Balladen wie das bedrückend und dennoch zauberhafte "He's Mine" und das mehrstimmige "Give it to Somebody" bieten kurze Verschnaufpausen vor den zahlreichen waschechten Rock-Nummern des Albums: das jugendliche "I Could Be the One", das an satten Stadionrock à la AC/DC erinnernde "Love is the Lesson" und das sperrige "Real Gone" lassen Cyrus wesentlich jünger klingen, als man es bei einem beinahe 50-Jährigen erwarten würde.
Außergewöhnlich mit seinem prägnanten Beat und seinem dezenten Triangel-Geläut klingt wiederum das ruhige "Like Nothing Else", während der Song mit dem plakativen Titel "Country as Country Can Be" tatsächlich das am meisten nach Country klingende Stück des Albums ist – und beweist, dass Cyrus durchaus ein Händchen für stillere, weniger rockige Songs hat.
Ein zartes Lied mit sanftem Start und hübscher Melodie ist auch das zweite Duell mit Tochter Miley, "Butterfly Fly Away", die hier sehr erwachsen und durchaus betörend klingt. Auch das letzte Stück des Albums ist ein alter Bekannter: Es war nicht nur ebenfalls bereits auf der Vorgänger-CD "Home at Last" vertreten. Der Song – im Original von Harold Arlen und E.Y. Harburg – stammt aus der Verfilmung des Romans "Der Zauberer von Oz" (gesungen von Judy Garland) und ist eines der bekanntesten Lieder der 30er Jahre.
Fazit: Billy Ray Cyrus' Mischung aus stimmungsvollen Country-Balladen und wuchtigen Rock-Nummern wirkt stellenweise etwas unharmonisch und beliebig zusammengewürfelt. Dennoch weist es einige packende Highlights auf.
Label: Walt Disney / Lyric Street (EMI) | VÖ: 11. April 2009 |
Titelliste
Links
01 | Back to Tennessee | 08 | Country As Country Can Be |
02 | Thrillbilly | 09 | Love isa Lesson |
03 | He's Mine | 10 | Give It to Someone |
04 | Somebody Saida Prayer | 11 | Real Gone |
05 | A Good Day | 12 | Butterfly, Fly Away |
06 | I Could Be The One | 13 | Ready, Set, Don't Go |
07 | Like Nothing Else | 17 | Somewhere Over The Rainbow |