Maren Morris

Maren Morris

Mit ihrer Debüt-Single "My Church" katapultierte sich Maren Morris Anfang 2016 direkt in die Riege der jungen Newcomer in Nashville.

Eigentlich hatte Maren Morris nicht vor, als Country-Sängerin berühmt zu werden. Vielmehr war ihr Ziel, sich einen Namen als Songschreiberin zu machen. Immer mehr Menschen, die sie bei kleinen Auftritten hörten, verlangten aber nach mehr. Mittlerweile blickt Maren Morris auf eine noch junge, aber umso steile Karriere als etablierte Songschreiberin und erfolgreiche Country-Sängerin zurück, mit zahlreichen wichtigen Auszeichnungen sowie mehreren Gold- und Platinplatten.

Maren Larae Morris wurde am 10. April 1990 in Arlington, im US-Bundesstaat Texas geboren, wo sie zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Karsen aufwuchs. Ihre Eltern Greg und Kellie Morris besaßen den Maren Karsen Aveda Hair Salon, der auch heute noch in Arlington betrieben wird. Die beiden Töchter verbrachten als Kinder schon viel Zeit in dem Salon, später arbeiteten sie im Empfang und im Service-Bereich. Wie alle texanischen Mädchen gingen die beiden Geschwister neben der Schule typischen Hobbys nach. Maren Morris spielte Fußball, war in der schulischen Theatergruppe aktiv und sang im Schulchor. Währenddessen war und blieb die Bindung zur Kirche sehr wichtig und der Glaube ein essenzieller Teil ihres Lebens.

Erste musikalische Schritte

Schon während ihrer Schulzeit hatte Maren Morris damit begonnen, sich für Musik zu interessieren. Neben regelmäßigen Auftritten mit dem Schulchor, experimentierte sie oft mit der Karaoke-Maschine der Eltern und lernte Gitarre. Während einer Party im elterlichen Salon entdeckte Morris und mit ihr die verblüfften Gäste, dass sie ganz gut singen konnte. Bei der Veranstaltung sang sie Karaoke-Versionen von Songs von Patsy Cline und LeAnn Rimes. Beeindruckt von ihrem natürlichen Gesangstalent begann Greg Morris, seine Tochter zu regelmäßigen Auftritten zu ermutigen. Einer ihrer ersten Auftritte war bei Johnnie High's, einer Country-Musik-Revue im Stil der legendären Grand Ole Opry Radioshow. Spätestens da wusste Morris, dass Singen ihre wahre Berufung sei. Es folgten zahlreiche Auftritte in der näheren Umgebung, und bereits im Alter von 11 Jahren begann Morris, durch ihren Heimatstaat Texas zu touren. Während dieser Zeit trat sie vor allem in Bars und Clubs in Dallas und Fort Worth auf. Begleitet wurde Morris von Anfang an von ihrem Vater, der auch als ihr Manager und Booking-Agent fungierte.

Im Alter von 12 Jahren begann Maren Morris, ihre eigenen Songs zu schreiben, die sie dann auch auf der Bühne performte. Inspiration fand sie von Anfang an in der Country Music, die sie neben Pop, R&B und Rock am liebsten hörte. Während ihrer Highschool-Zeit entwickelte sich Morris dank Fächern wie kreatives Schreiben und Kunst kreativ immer weiter.

2005 unternahm sie im Alter von 15 Jahren ihre erste Flugreise allein, um an einem Grammy-Camp teilzunehmen, wo sie bei Workshops erste Kontakte mit Insidern aus der Musikindustrie knüpfen konnte.

Erste Alben in Eigenregie

Kurz darauf veröffentlichte Morris ihr Debüt-Studioalbum "Walk On" beim unabhängigen Label Mozzi Bozzi. Finanziert wurde das Album von Morris Eltern, die nach eigenen Aussagen ihre Habseligkeiten verkaufen mussten, um die Kosten tragen zu können. "Walk On" enthielt insgesamt zehn Songs, die Morris zum größten Teil selbst komponiert hatte.

Nur zwei Jahre später veröffentlichte 2007 das Label Smith Music das zweite Studio-Album von Maren Morris, "All That It Takes", erneut mit fast ausschließlich selbst komponierten Songs der damals 17-Jährigen. Obwohl sich beide Alben zwar nicht in den Charts platzieren konnten, dachte Morris überhaupt nicht daran, ihre Musikkarriere aufzugeben - im Gegenteil.

Stattdessen bewarb sie sich für eine Reihe von TV-Shows wie American Idol, America's Got Talent, The Voice und Nashville Star. Dass sie von allen Shows abgelehnt wurde, entmutigte Morris aber immer noch nicht: Sie trat einer Band namens "They Were Stars" bei, in der sie Keyboard spielte und Harmoniegesang beisteuerte.

Drittes Studioalbum statt Uni

Nach ihrem High-School-Abschluss schrieb sich Morris an der University of North Texas ein, verließ diese aber nach nur einem Semester, um 2011 ihr drittes Studioalbum "Live Wire" zu veröffentlichen, erneut beim Label Mozzi Bozzi. Ihre Freundin und Country-Musikerin Kacey Musgraves ermutigte Morris damals, ebenfalls nach Nashville umzuziehen, um vor Ort ihre Karriere besser vorantreiben zu können - was die 19-Jährige dann auch tat.

Songwriting und Networking in Nashville

Mit knapp 20 Jahren ging Maren Morris nach Nashville, wo sie aber eigentlich nicht vorhatte, als Sängerin berühmt zu werden. Vielmehr war ihr Ziel damals, sich einen Namen als Songschreiberin zu machen. So verbrachte sie ihre Zeit hauptsächlich als Komponistin, die für andere Künstler Songs kreierte, stand aber auch vereinzelt als Sängerin auf der Bühne - und begeisterte jedes Mal ihr Publikum. Schnell wurde Morris zum gefeierten Opener für Sam Hunt, Chris Stapleton, Little Big Town und sogar für Loretta Lynn. Parallel arbeitete sie als Songschreiberin unter anderem mit Kelly Clarkson oder Tim McGraw weiter.

Überhaupt nutzte die junge Musikerin ihre erste Zeit in Nashville vor allem zum Networken und knüpfte wichtige Kontakte zur Musikszene. So lernte sie Carla Wallace von Big Yellow Dog Music kennen. Wallace war von Morris' Songwriting so beeindruckt, dass sie einen Vierjahresvertrag mit Morris abschloss. Schon bald wurden Morris' Werke von mehreren Country-Künstlern aufgenommen. Tim McGraw, veröffentlichte zum Beispiel "Last Turn Home" auf seinem Album "Sundown Heaven Town". Kelly Clarkson wiederum nahm "Second Wind" für ihr Album "Piece by Piece" auf.

Zudem ermutigte Carla Wallace Morris dazu, etwas persönlichere Songs nicht immer an andere Künstler weiterzugeben, sondern diese selbst zu interpretieren und aufzunehmen. Zu diesen persönlichen Kompositionen gehörte beispielsweise der Track "My Church", den Morris im März 2015 geschrieben hatte. Der fast schon autobiografische Song der jungen Musikerin wurde kurze Zeit später tatsächlich von ihr veröffentlicht - und sollte ihr Durchbruch werden. Aber der Reihe nach.

Extended Play "Maren Morris" (2015)

Zunächst veröffentlichte Morris 2015 erneut bei Mozzi Bozzi ihre EP "Maren Morris" mit fünf eigenen Songs. Das Album wurde im August 2015 auf Spotify veröffentlicht, wo die Songs innerhalb eines Monats 2,5 Millionen Streams erreichten, wobei drei Songs in den amerikanischen und globalen "Viral 50"-Charts von Spotify auftauchten.

Dieser Erfolg weckte wiederum das Interesse von Major-Labels und Maren Morris wurde im September 2015 von Columbia Nashville unter Vertrag genommen. Ende 2015 brachte Columbia Nashville die EP erneut raus, dabei wurde der Song "My Church" als Leadsingle des Projekts veröffentlicht. Diesmal erreichte die EP Platz 22 der Billboard Country Album Charts und sogar Platz 1 der Top Heatseekers Charts.

Die Kritiker überschlugen sich vor Begeisterung über die Debüt-Single "My Church". Der bluesig-poppige Song mit Gospel-Hintergrund wurde als Mischung aus Amy Winehouse, Little Big Town und Pulp Fiction hochgelobt. Auch wurde Maren Morris als "Ein-Mann-Gospel-Chor" betitelt. Offenbar hatte die Musikerin den Zeitgeist perfekt getroffen: Gott konnte einem überall begegnen, auch oder vor allem, wenn man mit herunter gekurbelten Scheiben über eine staubige Landstraße fuhr. "My Church" landete auf Platz 1 der Billboard Country Digital Songs Charts. Morris' Debüt-Single wurde zudem von der Recording Industry Association of America (RIAA) mit Gold ausgezeichnet - und das noch bevor ihr Debüt-Album überhaupt erschienen war.

"Hero" (2016)

Das Major-Label-Debüt-Album "Hero" erschien diesmal beim Major Sony Music Nashville am 3. Juni 2016, just in der Woche, in der Morris eine Tournee mit Keith Urban begann - wodurch das Album auch gebührend vorgestellt werden konnte während der Tournee.

Tatsächlich schlug "Hero" ein wie ein Komet und landete auf Platz 5 in den Billboard 200 Charts und sogar auf Platz 1 in den Top Country Albums Charts. Die Single "My Church" wiederum erreichte Platz 1 in den Country Digital Songs Charts 2016 und die Top 5 in den US Hot Country Songs Charts. Doch damit nicht genug: "Hero" brachte Maren Morris unter anderem vier Grammy-Nominierungen bei den 59th Annual Grammy Awards ein. Das Album wurde für das beste Country-Album nominiert, "My Church" gewann den Preis für die beste Country-Solo-Performance und war für den besten Country-Song nominiert. Morris wurde auch für die genreübergreifende Auszeichnung Best New Artist nominiert, sie wurde bei den Billboard Women in Music 2016 mit dem Breakthrough Star Award geehrt und erhielt ein Jahr später den Music Biz Breakthrough Artist Award. "My Church" wurde 2016 auch zum CMT-Female Video of the Year nominiert.

2017 startete Morris ihre große "Hero"-Tournee, um ihr Album weiter zu promoten, später begleitete sie auch Sam Hunt auf seiner Tournee. Im März 2017 wurde eine Deluxe Edition von "Hero" mit den zusätzlichen Songs "Bummin' Cigarettes", "Space" und "Company You Keep" herausgebracht.

Ende 2017 veröffentlichte Morris den Song "Dear Hate" als Reaktion auf die Schießerei während des Route 91 Harvest Festivals in Las Vegas, bei der 58 Menschen getötet und über 500 verletzt wurden. Den Song hatte Maren Morris zusammen mit Vince Gill geschrieben und aufgenommen. Alle Einnahmen daraus gingen an den Music City Cares Fund. Für "Dear Hate" wurde Morris 2018 unter anderem für einen ACM Award und 2019 für einen Grammy nominiert.

Im Januar 2018 veröffentlichte Morris gemeinsam mit den Musikern Zedd & Grey den Song "The Middle", einer Mischung aus Country, Pop und elektronischer Tanzmusik. Der Titel erreichte Platz 5 der Billboard Hot 100 und brachte Gold in Deutschland, Doppelplatin in Großbritannien und sogar Dreifachplatin in den USA ein. "The Middle" wurde 2018 von den American Music Awards zur Collaboration of the Year und Maren Morris zur Female Vocalist of the Year nominiert. Im selben Jahr wurde auch die Single "Rich" veröffentlicht, die zwar nicht ganz so erfolgreich war wie "The Middle", aber dennoch mit Platin ausgezeichnet wurde.

Morris trat weiterhin immer wieder auch als Gast während diversen Konzerten auf, zum Beispiel auch am 5. Oktober 2018 als Special Guest bei Taylor Swifts Reputation Stadium Tournee in Arlington, Texas, und performte gemeinsam mit ihr den Song "The Middle". 2018 begleitete Morris auch Niall Horan auf seiner Flicker World Tour und trat als Opening-Act auf. Ein Jahr später war sie Opener während Miranda Lamberts Roadside Bars & Pink Guitars Tournee.

Auch persönlich war 2018 ein wichtiges Jahr für Maren Morris: Am 24. März heiratete sie ihren langjährigen Freund und Kollegen, den Country-Sänger Ryan Hurd, den sie bereits 2013 während den Aufnahmen zu einem gemeinsamen Song kennengelernt hatte. Ihr erstes Kind, Hayes, wurde zwei Jahre später geboren.

"Girl" (2019)

Musikalisch ging es 2019 dann Schlag auf Schlag: Bereits im Januar veröffentlichte Morris vorab die Leadsingle "Girl" aus ihrem gleichnamigen zweiten Major-Label-Studioalbum, das später übrigens Gold-Status, die Single selbst sogar Platin erreichte. "The Bones", die zweite Single aus dem Album, schaffte es 2020 bis auf Platz 12 der Billboard Hot 100 und führte die Country Airplay und Hot Country Songs Charts an. Der Track erreichte schließlich sogar Vierfachplatin.

Mit der Veröffentlichung des Albums kündigte Morris gleichzeitig auch eine weltweite Tournee an. So wurde ihr Album "Girl" am 8. März veröffentlicht und nur einen Tag später begann ihre Tournee in Chicago, die am 23. August 2019 in Australien endete. Im Mai 2019 standen auch drei Auftritte in Deutschland, genauer in Berlin, Köln und Hamburg, an. Als Gast wurde die Texanerin dabei sogar von RaeLynn begleitet, die die Konzerte als Opener eröffnete, bevor Morris unter großem und verdientem Jubel das Publikum begeisterte.

"The Highwomen" werden geboren

2019 gründete Maren Morris zusammen mit Brandi Carlile, Amanda Shires und Natalie Hemby die Band "The Highwomen". Die Gruppe sollte bei Auftritten von Gästen wie Sheryl Crow, Chely Wright, Margo Price und Courtney Marie Andrews begleitet werden. Am 1. April 2019 traten "The Highwomen" während Loretta Lynns 87. Geburtstagskonzerts zum ersten Mal auf und performten ihren Song "It Wasn't God Who Made Honky Tonk Angels". Im Juli wurde "Redesigning Women" als erste Single aus dem selbstbetitelten Debüt-Album veröffentlicht, das bereits im September erschien. Das Album hatte ein Top-Ten-Debüt in den Billboard 200 und erreichte sogar Platz 1 in den Country-Charts.

2019 wurde Morris von den American Music Awards erneut zur Female Vocalist of the Year nominiert und zusätzlich als beste Female Artist of the Year ausgezeichnet. Auch bei den American Music Awards räumte sie als beste Favorite Female Country Artist ab. Die APRA Music Awards zeichneten ihre Arbeit für "The Middle" aus, wo Morris in den Kategorien Dance Work of the Year und Most Played Australian Work gewann. "The Middle" wurde auch von den Billboard Music Awards ausgezeichnet und als Top Radio Song nominiert, während es in der Kategorie Top Dance/Electronic Song gewann.

Bei den BMI Country Awards hatte Maren Morris bereits in den vergangenen Jahren regelmäßig abgeräumt und in der Kategorie Top Country Songs gewonnen: 2017 mit "My Church" und "80s Mercedes", 2018 mit "I Could Use A Love Song" und schließlich auch 2019 mit "Rich". Später gewann sie 2020 mit "Girl" und "The Bones" in derselben Kategorie.

Neben den alljährlichen Nominierungen für Country Music Awards gewann Morris 2019 mit "Girl" in der Kategorie Song of the Year, 2020 gab es sogar zwei Auszeichnungen für "The Bones" - einmal Song of the Year und einmal Single of the Year. Zudem wurde Morris 2020 als Female Vocalist of the Year ausgezeichnet. 2021 ging sie in der Kategorie Sängerin des Jahres als Gewinnerin hervor. "The Bones" wurde indes mit der Auszeichnung Song des Jahres bei den Academy of Country Music/ACM Awards bedacht. Last but not least: Der Song wurde 2021 sogar für einen Grammy in der Kategorie Bester Country Song nominiert.

"Humble Quest" (2022)

Im Januar 2022 veröffentlichte Morris die Leadsingle "Circles Around This Town" aus ihrem dritten Major-Label-Studioalbum "Humble Quest", das 2022 erschien. "Circles Around This Town" erzählt von Morris' schwerer Anfangszeit in Nashville und von ihrem Kampf groß rauszukommen. Der Song war seit ihrem Album "Girl" die erste neue Veröffentlichung und kündigte das schon heiß erwartete neue Studio-Album der Country-Sängerin an.

2022 ging Maren Morris in der Kategorie Sängerin des Jahres für die ACM Awards ins Rennen. Gleichzeitig wurde sie auch wieder für mehrere Grammys nominiert, einmal in der Kategorie "Beste Darbietung eines Country-Duos oder einer Country-Gruppe" für "Chasing After You", das Morris zusammen mit ihrem Mann Ryan Hurd für dessen Album "Pelago" aufgenommen hatte, und einmal in der Kategorie "Bester Country-Song" für "Better Than We Found It", das sie als Songschreiberin komponiert hatte. Mit diesem Song zeigte Morris einmal mehr, dass sie sich nicht davor scheut, mit ihrer Musik auch eine politische Haltung einzunehmen. "Better Than We Found It" wurde bereits im Oktober 2020 als Pro-Black-Lives-Matter-Song veröffentlicht und kritisierte die Polizeigewalt in Amerika gegen Farbige. Das Musikvideo zu dem Song unterstrich auch visuell Morris' Haltung, indem es Archivaufnahmen von Black-Live-Matter-Protesten zeigte.

Cover Jahr Album Anmerkung
Cover 2022 Humble Quest (Columbia Nashville) CD Besprechung
Cover 2019 Girl (Columbia Nashville) CD Besprechung
Gold(USA)
Cover 2016 Hero (Columbia Nashville) CD Besprechung
Platin(USA)
Cover 2011 Live Wire (Mozzi Bozzi) Eigenvertrieb
Cover 2007 All That It Takes (Mozzi Bozzi) Eigenvertrieb
Cover 2005 Walk On (Mozzi Bozzi) Eigenvertrieb
Jahr Rolle Film/Serie
     
vgw