2013 veröffentlichte er sein Debüt-Album "It Goes Like This", das gleich mal auf Platz zwei der Country-Charts hochschoss - und dazu auf Platz sechs der wirtschaftlich viel interessanteren Hot 200-Bestenliste. Zum Einstand ein Platin-Album. Das war eine Ansage. Und dazu ein Versprechen - das er mit den nachfolgenden fünf Alben mehr als einlöste. Immer landete das jeweils neue Werk entweder auf Platz eins oder Platz zwei der Country- und in den allervordersten Regionen der Pop-Charts. Ein Superstar? Aber Hallo!
"20 Number Ones": 20 Mal Pole-Position in zehn Jahren
Der Erfolg scheint dem umgänglichen Kerl mit hundertprozentigem Country-Stammbaum aber nicht in den Kopf gestiegen zu sein. Deshalb sagt er jetzt auch über seine Karriere-Zwischenbilanz "20 Number Ones": "Dass ich jemals 20 Nummer Eins Hits landen könnte, ist für mich unfassbar. Das hätte ich mir nie erträumen lassen." Rückblickend stehe jeder der hier versammelten 20 Hits für eine spezielle Phase in seinem Leben. Als empathischer Mensch weiß er außerdem, dass der Erfolg meist viele Väter hat: "Ich möchte mich bei meinem Team bedanken, das mich immer unterstützt hat."
Wer in Rhetts imposanter Karriere-Suppe unbedingt nach einem Haar sucht, stellt vielleicht fest, dass einige seiner letzten Singles oder Stream-Veröffentlichungen nicht ganz so fulminant einschlugen, wie frühere Auskopplungen. "Where We Started", mit Pop-Star Katy Perry, pegelte sich auf einem bescheidenen 33 Rang ein und für "Slow Down Summer" und "Half of Me" (beide aus seinem "Where We Started"-Album) war auch schon mit Platz neun in der Country-Hitliste Schluss (witzigerweise landeten beide Titel jeweils auf Platz 52 in den Hot 200). Nicht übel. Aber für einen Mann wie Thomas Rhett doch leicht enttäuschend.
So viel zu den Haaren in der Suppe - die letztendlich in Anbetracht dieser glanzvollen Karriere nur unbedeutende Randnotizen sind. Wie glanzvoll und dazu musikalisch relevant sein Werdegang ist, wird beim Durchhören von "20 Number Ones" deutlich. Zum Einstieg verrät er uns gleich mal, wie der Hase läuft: "It Goes Like This", sein Hit aus dem Jahr 2013. Ein Song, der ziemlich perfekt Country-Feeling mit Rock-Attitüde und dazu hippe Sounds verbindet. In den Country-Charts landete der Track auf Platz zwei, dafür aber auf Platz eins in den US Country Airplay-Charts. Bei der Zusammenstellung floss also auch diese Bestenliste mit ein. Andernfalls hätten wir wohl auch noch einige Jahre warten müssen, bis Thomas Rhett ein "20 Number Ones"-Album auf den Markt bringen kann. Schließlich erreichten von seinen bisher erschienenen Singles nur zwei Tracks die Country-Pole-Position.
Was sagt uns das? Klarer Fall: seine Musik scheint maßgeschneidert für das Country-Radio zu sein. Mehr noch: die Country-Radio-Macher in den Staaten haben offenbar einen Namen an seiner Musik gefressen. Denn: Von allen seinen Single-Auskopplungen haben lediglich seine ersten zwei Veröffentlichungen ("Something to Do with my Hands" und "Beer with Jesus") und "Vacation" (aus dem Jahr 2016) nicht die top drei der Airplay-Charts erreicht. Alles andere: War auf Platz eins abonniert oder - wenn es mal ausnahmsweise blöd lief - Platz zwei.
Thomas Rhett: er bringt Stilrichtungen und Menschen zusammen
Seine Hit-Sammlung ist chronologisch aufgebaut, schön der Reihe nach folgen: "Get Me Some of That", "Make Me Wanna", "Crash and Burn", "Die a Happy Man", "T-Shirt" und so weiter. Für Country-Freunde alles gute Song-Bekannte und längst Teil der modernen Country-Literatur. Dass die Songs entsprechend ihrer Veröffentlichung zusammengestellt sind, ist nicht nur sinnvoll. Die Songlist verweist so auch auf die verschiedenen Schlenker und stilistischen Wendungen, die Thomas Rhett in seiner zehnjährigen Karriere gemacht hat: Mal tendiert er um einen Tick mehr in Richtung Pop oder Rock, dann zieht es ihn - wie zuletzt mit "Where We Started" - wieder hin zu den Roots des Genres.
Meistens aber vermählt er mit seiner stets entspannt klingenden Stimme beide Lager. Das zeigt sich auch in der Wahl seiner Duett-Partner und -Partnerinnen. Er kann mit Katy Perry - aber auch mit Jon Pardi. Sein Duett "Beer Can't Fix" mit dem Neo-Traditionalisten gehört sogar zu den Glanznummern dieser Perlensammlung. Jede Menge Glanz bietet freilich auch "Be a Light". Bei dieser getragenen, balladesk angelegten Nummer mischen immerhin Reba McEntire, Hillary Scott, Chris Tomlin und Keith Urban mit. Ein aus verschiedenen Generationen und Stilrichtungen bestehendes All-Star-Ensemble, zusammengebracht von Nashvilles Wunderknaben Thomas Rhett.
Fazit: Seit zehn Jahren liefert Thomas Rhett perfektes Futter für die Charts. Mit "20 Number Ones" zieht der Country-Superstar eine Hit-Zwischenbilanz. Für seine Fans ein Muss.
Label: The Valory Music Co. (Universal) | VÖ: 29. September 2023 |
Disk 1 | |
01 | It Goes Like This |
02 | Get Me Some of That |
03 | Make Me Wanna |
04 | Crash and Burn |
05 | Die a Happy Man |
06 | T-Shirt |
07 | Star of the Show |
08 | Craving You (mit Maren Morris) |
09 | Unforgettable |
10 | Marry Me |
11 | Life Changes |
12 | Sixteen |
13 | Look What God Gave Her |
14 | Remember You Young |
15 | Beer Can't Fix (mit Jon Pardi) |
16 | Be a Light (mit Reba McEntire, Hillary Scott, Chris Tomlin, Keith Urban) |
17 | What's Your Country Song |
18 | Country Again |
19 | Slow Down Summer |
20 | Half of Me (Featuring Riley Green) |
21 | Angels (Don't Always Have Wings) |