A Star is Born (2018)

A Star Is Born

"A Star Is Born" ist ein amerikanisches romantisches Musikdrama aus dem Jahr 2018, produziert und inszeniert von Bradley Cooper (in seinem Regiedebüt), mit einem Drehbuch von Cooper, Eric Roth und Will Fetters. In den Hauptrollen spielen Cooper, Lady Gaga, Dave Chappelle, Andrew Dice Clay und Sam Elliott. Der Film handelt von einem alkoholkranken Musiker (Cooper), der eine junge Sängerin (Gaga) kennenlernt und sich in sie verliebt. Es ist die vierte amerikanische Verfilmung der Geschichte, nach dem ursprünglichen romantischen Drama von 1937 und den Neuverfilmungen von 1954 und 1976.

Filmplakat: A Star is Born
 

In dem 2018er Remake von "A Star is Born" übernehmen Bradley Cooper und Lady Gaga die Hauptrollen.

Es ist die vierte Verfilmung des großgedachten Stoffes einer Frau, die erfolgreich wird und eines Mannes, der an seinem Erfolg zerbricht - Bradley Cooper hat sich für sein Regiedebüt "A Star Is Born" an vielen Motiven des klassischen Hollywoodkinos bedient und erzählt eine ergreifende Geschichte mit jeder Menge Musik. Die Oscar-Nominierungen werden sowohl ihm, als auch seinem Co-Star Lady Gaga kaum zu nehmen sein. Doch bis das Drama sein volles Potenzial entfaltet, vergehen satte zwei Stunden, in denen "A Star Is Born" immer nur dann so richtig glänzt, wenn die ehemalige Skandalsängerin zeigt, was sowohl gesanglich, als auch darstellerisch in ihr steckt.

Ein Star wird geboren

Als der erfolgreiche Countrystar Jackson Maine (Bradley Cooper) eines Abends die zurückhaltende Singer-Songwriterin Ally (Lady Gaga) erblickt, fällt es ihm wie Schuppen von den Augen: Vor ihm steht ein echter Star. Nur sie selbst weiß davon noch nichts! Mit ihrer markanten Nase und den aufgeklebten Augenbrauen entspricht sie nur bedingt dem modernen Schönheitsideal und tritt deswegen nur selten selbst ans Mikrophon. Doch Jackson, der sich Hals über Kopf in seine spätere Ehefrau verliebt hat, überredet Ally dazu, ihn bei einem seiner Auftritte zu besuchen. Bei einem Duett in einem ausverkauften Stadion zieht sie alle Blicke auf sich - und auch die Aufmerksamkeit eines erfolgreichen Musikproduzenten, der sofort eine Platte mit Ally aufnehmen möchte. Die junge Frau wird zum Megastar, schon bald regnet es Grammys für sie und ihre Musik. Doch während Ally unaufhaltsam gen Star-Himmel fliegt, erlebt der alkoholabhängige Jackson einen Tiefschlag nach dem anderen…

Zwei Geschichten in einer

Das Drehbuchautoren-Trio aus Bradley Cooper (sitzt bereits an seinem nächsten Skript "Bernstein"), Eric Roth ("Extrem laut und unglaublich nah") sowie Will Fetters ("The Best of Me - Mein Weg zu Dir") erzählt auch in der 2018er-Version von "A Star Is Born" zwei Geschichten in einer. Das wird allerdings lange Zeit gar nicht so deutlich, denn auch, wenn sich die Macher zu gleichen Anteilen mit Ally, als auch mit Jackson befassen, fokussieren sie doch zunächst vor allem den kometenhaften Aufstieg des Sänger-Starlets und lassen Jackson nur aus dem Hintergrund heraus agieren. Geht es zwischendurch dann doch mal im Jacksons Konzert- und Saufeskapaden, hat das den Charakter des "sich in den Vordergrund Drängens", zumal sich seine Figur bis zuletzt kaum entwickelt. Erst in den letzten zwanzig Minuten erkennt man das dahintersteckende Konzept: Während der eine fällt, steigt der andere auf, was im Anbetracht von Allys überragendem Erfolg nur einen Schluss zulässt, den wir aber an dieser Stelle natürlich nicht verraten wollen. Wer die Vorgänger kennt, der weiß sowieso Bescheid.

Die inszenatorische Unausgewogenheit kann Cooper auf einer Ebene immerhin ausgleichen: "A Star is Born" ist seit langer Zeit endlich mal wieder eine echte Hollywood-Lovestory, deren Hauptfiguren man ihr inbrünstiges Ineinander-Verliebtsein einfach zu jeder Sekunde abnimmt. Es ist schier überwältigend, wie Lady Gaga aus ihrer Rolle nicht bloß das Mauerblümchen und den späteren Mega-Star macht, sondern eben auch eine äußerst zärtliche Ehefrau, die ihrem Gatten selbst in schlimmen Zeiten beisteht. Ob es Jackson dagegen eher um Ally als Mensch geht, oder aber darum, einfach nur eine starke Musikerin zu fördern, wird zunächst nicht ganz deutlich. Dafür gibt er sich mit Leib und Seele dem abgefuckten Star-Dasein hin, bis auch dem letzten Zuschauer klar wird, dass Cooper hiermit einer Oscar-Nominierung entgegenspielen dürfte. Und für Gänsehaut sorgen die beiden obendrein mit ihren zahlreichen Duetten.

Die Musik in "A Star is Born"

Lady Gaga höchstpersönlich überredete Bradley Cooper dazu, die Songs im Film ebenfalls live zu performen und sowohl er, als auch Lady Gaga legen in in dem Soundtrack zu "A Star is Born" überragende Performances hin, die zu weiten Teilen dafür entschädigen können, dass der Film ansonsten sehr routiniert all die Stationen abklopft, die man von einem Drama dieses Kalibers nun mal erwarten darf. Dazu gehört auch, dass sich der Musikstil mit zunehmendem Erfolg ändert; die als Singer-Songwriterin begonnene Ally verdingt sich später als Performerin weitgehend austauschbarer Popmusik, der - so viel muss man ihr lassen - eine Lady Gaga immerhin immer noch einen eigenen Stempel aufdrücken kann. Leider bleibt dadurch aber auch der Eindruck auf der Strecke, Ally würde unbedingt an ihrem eigenen Stil festhalten wollen: Ihre Figur scheint nämlich auch als Popsängerin höchst zufrieden zu sein, was eigentlich dem entgegenspricht, dass es in "A Star is Born" ja in erster Linie um die Personality einer ganz besonderen Musikerin gehen soll.

Fazit: "A Star is Born" ist Schauspielerkino par excellènce, doch um das ganze Potenzial des vielversprechenden Stoffes auszuschöpfen, mangelt es dem Regieneuling Bradley Cooper einfach noch an Know-How.

vgw
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