Auf das neue Album von Jana Kramer - ihr zweites nach dem ebenso erfolgreichen wie gefeierten selbstbetiteltes Debüt von 2012 - warten die Fans der Amerikanerin sehnsüchtig. Doch obwohl sie auf Tournee bereits neue Songs spielte und dem Vernehmen nach längst mit den Aufnahmen begonnen hat, ist aktuell noch Warten angesagt. Wie gut, dass ihr neuer Film "Wo Du zuhause bist" endlich in Deutschland auf DVD erschienen ist, um die Zeit zu verkürzen.
Der deutsche Titel (im Original heißt der Film "Heart of the Country") ist dabei Programm. Kramer spielt Faith, die ihrer ländlichen Heimat in North Carolina den Rücken gekehrt hat, um in New York den Traum von einer Gesangskarriere zu verwirklichen. Doch stattdessen fand sie die Liebe und heiratete Luke (Randy Wayne), einen reichen Wall Street-Erben. Als der allerdings wegen windiger Insider-Geschäfte im Gefängnis landet, kehrt sie enttäuscht von seinen Lügen und ohne eigenes Geld zurück nach Hause. Ihr verwitweter Vater (Gerald McRaney) nimmt sie ohne Fragen zu stellen bei sich auf; auch ihr Jugendfreund Lee (Shaun Sipos), der inzwischen Arzt ist, freut sich über das Wiedersehen. Nur die lange zurückliegende Konkurrenz mit ihrer Schwester (Anne Hawthorne) ist noch immer nicht geklärt. Und spätestens, als eine tragische Diagnose die Familie erschüttert, muss Faith erkennen, dass sie sich auch ihren privaten Sorgen stellen muss.
Keine Frage: es macht durchaus Spaß, Jana Kramer zuzusehen. Sie ist hübsch und ihr darstellerisches Talent, das sie bislang vor allem in Serien wie "Friday Night Lights", "90210" oder "One Tree Hill" erprobt hat, ist absolut ausreichend für die Art von TV- oder Heimkino-Produktionen, zu denen auch "Wo Du zuhause bist" gehört. Und wann immer sie singt (was hier überwiegend auf dem Soundtrack, nicht in der Handlung stattfindet), dürften Fans ihrer poppig angehauchten Country-Songs ohnehin überzeugt sein. Alle anderen sollten sich außerdem über McRaney ("Central Park West","Mike & Molly") freuen, der die Rolle des Familienoberhaupts zwar mittlerweile im Schlaf spielen kann, aber dabei immer sehenswert ist.
Daran, dass man eine Geschichte wie diese schon gefühlte hundertmal gesehen hat, können allerdings auch die beiden nicht. Regisseur John Ward fällt so gar nichts ein, wie er der Sache ein wenig Originalität einhauchen könnte. Alles kommt genau so, wie man es erwartet, inklusive Pferd, Kirchenchor und selbstverständlich einem Happy-End für fast alle Beteiligten. Nicht zu vergessen die unvermeintliche und in schönes Regelmäßigkeit wiederholte Botschaft, dass es zuhause in der Provinz einfach am allerbesten ist. Was uns "Wo Du zuhause bist" allerdings nicht einmal besonders eindrucksvoll zeigt. Denn weder in North Carolina noch in New York weiß der Film seine potentiellen Schauwerte zu nutzen.
Fazit: Vor der Kamera ist Shooting Star Jana Kramer fast genauso sympathisch wie am Mikrofon. Deswegen würde man ihr auch eindeutig einen interessanten Film wünschen als diese vorhersehbare und langweilige Durchschnittsgeschichte.