Once

Once

"Once" ist ein irisches romantisches Musikdrama aus dem Jahr 2007, geschrieben und inszeniert von John Carney. Der Film zeigt Glen Hansard und Markéta Irglová in den Hauptrollen als zwei erfolglose Musiker in Dublin, Irland. Glen Hansard und Markéta Irglová hatten zuvor als Swell Season musiziert und die Songs für den Film komponiert und gesungen.

"Once" verbrachte Jahre in der Entwicklung mit dem Irish Film Board und wurde mit einem Budget von 112.000 Euro gedreht. Der Film war ein kommerzieller Erfolg und erzielte in den Vereinigten Staaten beachtliche Einspielergebnisse und wurde von den Kritikern gelobt. Er wurde unter anderem mit dem Independent Spirit Award 2007 für den besten ausländischen Film ausgezeichnet. Der Song "Falling Slowly" von Hansard und Irglová wurde 2008 mit dem Academy Award für den besten Originalsong ausgezeichnet (Irglova ist damit die jüngste Oscar-Preisträgerin in einer Nicht-Schauspieler-Kategorie) und der Soundtrack erhielt eine Grammy Award-Nominierung. Der Film wurde auch als erfolgreiches Bühnenmusical adaptiert.

 

"Once" - Musikfilm mit Glen Hansard und Markéta Irglová

Einmal nur gibt es vielleicht den Moment in unserem Leben, der alles verändert. Das war der Ausgangspunkt für den irischen Regisseur John Carney ("Can a Song Save Your Life?") als er vor zwanzig Jahre an das Drehbuch zu seinem Film "Once" machte. Dabei sollte ein Straßenmusiker im Mittelpunkt stehen und die Geschichte entwickelte sich weiter, als er seinen Kumpel Glen Hansard mit ins Boot holte.

Der Sänger und der Filmemacher lernten sich einst durch die Rockband The Frames kennen, die von Hansard 1990 gegründet wurde und in der Carney von 1991 bis 1993 als Bassist mitspielte. Hansard stellte Carney auch die tschechische Musikerin Markéta Irglová vor. Carney spürte sofort die besondere Chemie zwischen den beiden und entschied sich, beide als Hauptdarsteller für seinen Film besetzen. Ein Risiko, denn Irglová stand noch nie vor der Kamera, Hansard nur einmal in einer kleinen Rolle in Alan Parkers "The Commitments" (1991). Aber das ging Carney gern ein, weil er wusste, dass er die Geschichte durch die Musik und nicht über schauspielerische Höchstleistungen erzählen will.

Schicksalsbegegnung eines Straßenmusiker

Ein Typ (Glen Hansard) steht in Dublin am Straßenrand, um sich mit seinem Gesang und einer Gitarre in der Hand etwas Geld dazuzuverdienen. Passanten bleiben stehen, ein Dieb will ihn berauben und eines Tages bleibt ein Mädchen (Markéta Irglová) vor ihm stehen und verwickelt den Straßenmusiker in ein Gespräch. Dabei erfährt er, dass sie aus Tschechien emigriert ist, sich als Blumenverkäuferin und Putzfrau durchschlägt und einen kaputten Staubsauger hat. Kein Problem für den jungen Mann, der mit seinem Vater mehr schlecht als recht einen kleinen Elektroladen betreibt.

Als sie ihm erzählt, dass sie eine ausgebildete Pianistin ist, wird er hellhörig. Schon lange träumt er von einer professionellen Musikkarriere und sie bestärkt ihn nun darin. Mit anderen Musikern nehmen beide eine Demo-CD auf. Die Musik verbindet beide, sie fühlen sich angezogen. Kann daraus also die große Liebe werden? Er hat jedoch immer noch nicht seine alte Beziehung verarbeitet. Sie hat eine kleine Tochter, ist verheiratet, und ihr Mann will nach Irland nachfolgen. Wie wird ihre und seine Zukunft aussehen?

"Once" - Ein Film, der alle verzauberte

Die beiden Protagonisten bleiben im Film tatsächlich namenlos. Das passt, denn es ist eine unaufgeregte Lovestory wie aus dem echten Leben gegriffen, die hier erzählt wird. Wie sie ausgeht, wird an dieser Stelle nicht verraten. Nur soviel: Glen Hansard und Markéta Irglová kamen privat nach den Dreharbeiten zusammen, inzwischen aber wieder getrennt, aber noch freundschaftlich verbunden.

Dass sich damals aber schon während des Drehs etwas anbahnte, ist im Film spürbar und macht ihn so authentisch. Insofern hatte der Regisseur den richtigen Riecher gehabt, sich gegen professionelle Schauspieler zu entscheiden.

Ein weiterer Vorteil für ihn war, dass Hansard fast alle Songs dazu lieferte, zwei Songs kamen von Irglová, und oft singen beide auch zusammen. Die Musik ist das entscheidende Element in "Once", über die alle Emotionen getragen werden. Es ist eine einfache Geschichte mit einfachen Mitteln gedreht. Permanent kommt die Handkamera zum Einsatz, gedreht wurde in echten Apartments von Angehörigen der Crew. Denn Carney stand nur ein Budget von 130.000 Euro zur Verfügung. Aber diese Schlichtheit der Bilder gibt diesen kleinen Film auch den nötigen Charme, um den Zuschauern noch mehr Sympathien zu entlocken.

Anfangs gab es dennoch Startschwierigkeiten. Fast alle Filmfestivals in Europa lehnten "Once" ab. Erst auf dem Sundance Film Festival 2007 gewann der Musikfilm überraschend den Publikumspreis. Damit begann eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, die schließlich zu einem Oscar in der Kategorie "Bester Song" führte.

Ein Oscar für den besten Song

Mit "Falling Slowly" stachen Glen Hansard und Markéta Irglová bei den Oscars 2008 sogar den großen Alan Menken aus, der für Disneys "Verwünscht" gleich dreimal nominiert war. John Travolta ("Urban Cowboy") überreichte die Trophäe, andere Größen wie Steven Spielberg ("Der weiße Hai") und Bob Dylan outeten sich als Fans von "Once". Dylan nahm Irglová und Hansard sogar auf seine Welttournee mit, die beiden wiederum coverten seinen Song "You Ain't Goin' Nowhere" für den Film "I'm Not There".

Der Soundtrack von "Once" erschien 2007 und verkaufte sich auf Anhieb 400.000 Mal. Die Collector's Edition beinhaltet mit 15 Songs sogar zwei mehr als das ursprüngliche Album. Im Film werden fast alle Songs aus- anstatt nur angespielt. Der Song "Broken Hearted Hoover Fixer Sucker Guy" entstand während des Drehs ganz spontan und war eigentlich nicht vorgesehen. Carney aber gefiel er so gut, dass er ihn in den Film nahm. Der Musik fühlen sich Irglová und Hansard auch weiterhin verpflichtet, eine Schauspielkarriere kam weder für sie noch für ihn in Frage.

Fazit: "The Guy and the Girl" haben mit "Once" für Furore gesorgt. Ein kleiner Film mit großer Wirkung. Vor allem die Folk Rock-Songs treffen mitten ins Herz und geben dem Publikum ein Gefühl von Intimität und Wohlsein.

 
vgw
Anmelden