Auf dem Cover von "Honky Tonk Time Machine" ist die Bar The Broken Spoke in Austin abgebildet. Der Laden ist von den New York Times als beste Honky Tonk-Bar aller Zeiten ausgezeichnet worden und schon seit über 50 Jahren geöffnet. Kein Wunder also, dass George Strait dieses legendäre Wahrzeichen als Titelbild ausgewählt hat. Ebenfalls keine Überraschung ist, dass die singende Country-Ikone wieder Songs mit Sohnemann Bubba Strait und Dean Dillon geschrieben hat. Gleich sechs Nummern stammen vom Trio. George Strait kommt beim Longplayer insgesamt sogar auf stolze acht Lieder auf "Honky Tonk Time Machine", die er mit-komponiert hat - eine ungewohnt hohe Quote für den Sänger.
Purer Country und gute Laune auf dem Album "Honky Tonk Time Machine"
"Every Little Honky Tonk Bar" lässt vom Start weg mit purer Country Music von den guten alten Zeiten träumen. Ein traditioneller Song, der das Zeug zum Klassiker hat und unweigerlich für gute Laune sorgt. Viel besser kann man ein Album wie "Honky Tonk Time Machine" nicht eröffnen. Nach dem flotten Auftakt lässt es der 66-Jährige dann erstmal etwas relaxter angehen, bleibt aber auf durchgehend hohem Niveau. Neben der unverkennbaren Stimme ist es der lässige und zugleich souveräne Sound im neoklassischen Stil, den die von George Strait und Chuck Ainlay produzierten Songs ausstrahlen.
Die Star-Songschreiber Luke Laird, Barry Dean und Lori McKenna sorgen dann für einen Titel, der seinen Platz unter den Top 100 der besten Songs des Texaners in Zukunft sicher haben wird. "God and Country Music" ist fast so intensiv und bewegend wie das geniale "I Saw God Today" vom "Troubadour"-Album. Dass George Strait ein Familienmensch ist, belegt auch die Tatsache, dass sein Enkel Harvey am Ende der Nummer mitsingen darf. Eigentlich müsste der Song "God, Family and Country Music" heißen. Noch mehr Tiefgang bringt "What Goes Up" mit, bei dem George Strait ergreifend darüber singt, welche wichtige Rolle Gott in seinem Leben einnimmt.
Die Mischung stimmt auf "Honky Tonk Time Machine", denn neben den erwähnten Balladen gibt es unter anderem mit "Blue Water" eine locker-flockige Nummer, die an tiefenentspannte Oldies wie "Ocean Front Property" erinnert. Dass die Aufnahmen mit den besten Studiomusikern, die Nashville zu bieten hat, offenbar zudem Spaß gemacht haben, lässt sich bei Código hören, bei dem der Superstar über seinen Lieblings Tequila singt - ein mexikanisch angehauchtes und swingendes Vergnügen. Ein großer Spaß ist es auch, wenn George Strait seinem Temperament einmal freien Lauf lässt und zusammen mit den Musikern Vollgas gibt - wunderbar nachzuhören beim Titeltrack "Honky Tonk Time Machine".
Premiere: Erster Song von George Strait und Willie Nelson
Am Ende gibt es auf dem 30. Studio-Album sogar noch eine Überraschung. Denn Obwohl George Strait in seiner langen Karriere schon mit vielen Stars wie beispielsweise Alan Jackson gesungen hat, fehlte mit Willie Nelson bisher einer der ganz Großen in der Liste. "Sing One with Willie" ist nun die Erfüllung des langgehegten Wunsches. Wer genau hinhört, stellt fest, dass die Realisierung auch für Willie Nelson ein Herzensanliegen gewesen ist. Ein eindrucksvolles Finale.
Fazit: George Strait überzeugt vollkommen. So garantiert "Honky Tonk Time Machine" herrlich altmodische, aber ganz sicher nicht altbackene Country-Unterhaltung.
Label: MCA Nashville (Universal) | VÖ: 29. März 2019 |
01 | Every Little Honky Tonk Bar |
02 | Two More Wishes |
03 | Some Nights |
04 | God and Country Music |
05 | Blue Water |
06 | Sometimes Love |
07 | Código |
08 | Old Violin |
09 | Take Me Away |
10 | The Weight of the Badge |
11 | Honky Tonk Time Machine |
12 | What Goes Up |
13 | Sing One With Willie (mit Willie Nelson) |