Gretchen Wilson

Gretchen Wilson

Gretchen Wilson wurde durch den Song "Redneck Woman" bekannt, der ihr einen Grammy einbrachte.

Gretchen Wilsons Debüt-Single "Redneck Woman" war Ende Mai 2004 die erste Nummer 1 einer Country-Interpretin in den Billboard-Country-Singles-Charts seit über zwei Jahren. Sie erreichte die Spitze zudem schneller als jegliche andere Single im letzten Jahrzehnt. Gleichzeitig stieg Gretchen Wilsons Debüt-Album "Here for the Party" in den Billboard Country Album  Charts direkt auf Position 1 und in den Pop-Charts auf Platz 2 ein. Das Album verkaufte sich in der ersten Woche 227.000 Mal, für einen Country-Newcomer wie Wilson ein neuer Rekord. Da sie in einer Zeit, in der viele Künstler des Genres auf den Popmarkt schielen, lupenreinen Country spielt, erhält Wilson viel Lob als Künstlerin, die das Genre zurück zu seinen Wurzeln führt.

Gretchen Wilsons eigenen Wurzeln liegen in der Kleinstadt Pocahontas in Illinois, knapp 60 Kilometer östlich von St. Louis, Montana. Hier begann sie bereits als Kind zu singen. Als Gretchen Frances Wilson am 26. Juni 1973 das Licht der Welt erblickte, war ihre Mutter erst sechzehn. Ihr Vater verließ die Familie, als Gretchen zwei war. Sie wuchs in verschiedenen Trailer-Parks in ärmlichen Verhältnissen auf. Zur Schule ging sie lediglich bis zur achten Klasse, um danach mit vierzehn als Köchin und Barkeeper im selben Club zu arbeiten wie ihre Mutter. Mit zwanzig sang sie in zwei lokalen Bands.

1996 zog Gretchen Wilson nach Nashville, arbeitete dort die nächsten sieben Jahre wieder hinter der Theke und sang auf Demotracks und in Clubs. In dieser Phase wurde sie Mitglied einer losen Gruppe von Sängern und Songschreibern, die als die "Muzik Mafia" firmierte und sich einmal pro Woche traf, um neues Material auszuprobieren. Gretchen Wilson und John Rich, ein weiteres Mitglied der Gruppe und ehemals bei Lonestar, schrieben "Redneck Woman", einen autobiografischen Song, in dem sie sich ungeniert zu ihrem Redneck- und White-Trash-Hintergrund bekennt.

"Here for the Party" (2004)

2003 stellte sie sich bei Epic Records vor und erhielt prompt einen Vertrag. "Redneck Woman" erschien im folgendem Winter und begann umgehend seinen Siegeszug in den Charts. Die eigentlich erst für Juli geplante Veröffentlichung von "Here for the Party" wurde aufgrund des überwältigenden Erfolgs der Single auf den 11. Mai vorgezogen. Das Album entwickelte sich ebenfalls zu einem Smash-Hit. 

Das Album stieg auf Platz 1 der Billboard Country Album Charts und auf Platz 2 der Billboard Top 200 Charts (alle Genres) ein. Aber auch in Australien, Schweden, Norwegen und im vereinigten Königreich von Großbritannien konnten Charteinstiege verzeichnet werden.

Am 14. April 2005 war Gretchen Wilson zu Gast bei Stefan Raab und seiner Sendung "TV Total" auf ProSieben, um ihr Album zu promoten.

Die erste Single-Auskopplung aus "Here for the Party" war der bisher einzige Nummer 1 Hit für Gretchen Wilson, "Redneck Woman". Der Song wurde in den USA mit Platin, für eine Million Downloads kumuliert mit Streams ausgezeichnet. Die nachfolgenden Singles, "Here for the Party" (Platz 2), "When I Think About Cheatin'" (Platz 4) und "Homewrecker" (Platz 2) konnten nicht an den Erfolg der Debüt-Single anschließend.

Gretchen Wilson wurde 2005 für ihre Darbietung von "Redneck Woman" mit einem Grammy als beste Country-Sängerin ausgezeichnet.

"All Jacked Up" (2005)

Am 27. September 205 erschien Gretchen Wilsons zweites Studio-Album "All Jacked Up". Mit 264.000 verkauften Einheiten in der ersten Woche landete der Silberling auf Platz 1 der Billboard Country Album Charts und der Billboard Top 200 Charts (alle Genres).

Vier Singles wurden aus dem Album "All Jacked Up" ausgekoppelt. Der Titelsong war mit Platz 8 in den Billboard Hot Country Songs und einer Gold-Auszeichnung, für 500.000 digitale Downloads kumuliert mit Streams, der erfolgreichste. Die anderen der Lieder, "I Don't Feel Like Loving You Today" (Platz 22) und "California Girls" (Platz 25) bekamen eher enttäuschende Chartplatzierungen. Selbst "Politically Uncorrect", das Gretchen Wilson zusammen mit Country-Outlaw Merle Haggard sang, erreichte nur einen enttäuschenden Platz 23 in den Billboard Hot Country Songs Charts.

"One of the Boys" (2007)

Als am 15. Mai 2007 das dritte Studio-Album von Gretchen Wilson, "", in die Läden kam, geschah das auf dem Columbia Nashville Label. Grund hierfür war, dass das Sony-Music-Schwesterlabel alle Tätigkeiten aufgab und die verbliebenen Künstler von nun an von Columbia Nashville betreut wurden.

In der ersten Woche gingen 73.000 Alben über den Tresen. Genug für Platz 1 in den Billboard Country Album Charts und Platz 5 in den Billboard Top 200 (alle Genres) Charts.

Keine der drei Singles, "Come to Bed" (mit John Rich), "One of the Boys" oder "You Don't Have to Go Home" kam hoch in die Charts.

Die Zahlen insgesamt waren enttäuschend und auch die Vorab-Single aus dem neuen Album, "Don't Do Me No Good" floppte. Hinzu kam ein Rechtsstreit und so gingen Gretchen Wilson und Sony Music getrennte Wege. "One of the Boys" war damit die letzte Scheibe, die auf einem Sony Label erschien.

Klage von The Black Crowes gegen Gretchen Wilson

Am 31. März 2018 reichten The Black Crowes Klage gegen Gretchen Wilson, Wilsons Musikverlag sowie dem Fernsehsender Turner Network Television (TNT) ein. The Black Crowes führten an, dass Gretchen Wilsons Song "Work Hard, Play Harder", aus dem Album "I Got Your Country Right Here", ein Plagiat des Crowes' Song "Jealous Again" sein und TNT den Song widerrechtlich in ihrer Eigenwerbung genutzt habe.

Der Rechtsstreit wurde außergerichtlich beigelegt. The Black Crowes erhielten eine nicht genannte Summe und die beiden Crowes-Mitglieder Chris und Rich Robinson wurde von da an als Co-Songschreiber von "Work Hard, Play Harder" genannt und erhalten Tantiemen.

"I Got Your Country Right Here" (2010)

Da Gretchen Wilson nach der Veröffentlichung von "One of the Boys" ohne Label dastand, gründete sie ihr eigenes Label - Redneck Records.

Am 26. Oktober 2009 kam auf ihrem eigenen Label die Longplayer "I Got Your Country Right Here" auf den Markt. Ohne ein richtiges Label im Rücken wurden nur 14.753 Alben in der ersten Woche verkauft. So landete "I Got Your Country Right Here" nur auf Platz 6 der Billboard Country Album Charts.

Während die erste Single "Work Hard, Play Harder", dank Fernsehunterstützung von TNT, die den Song im Trailer zur Eigenproduktion "Saving Grace" einsetzten, immerhin noch Platz 18 der Billboard Hot Country Songs Charts erreichte, kamen Single 2 ("I Got Your Country Right Here", Platz 53) und Single 3 ("I'd Love to Be Your Last", Platz 47) zu keiner nennenswerten Chartplatzierung.

Um noch einmal den Katalog auszuwerten, veröffentlichte Columbia Nashville am 19. Oktober 2010 eine "Greatest Hits"-Album, das nur bis auf Platz 24 der Billboard Country Album Charts stieg.

"Right on Time", "Under the Covers" & "Christmas in My Heart" (2013)

Am 2. April 2013 erschien "Right on Time", am 13. Mai 2013 "Under the Covers", die in den Charts keine Rolle spielten. Auch die Singles wurden unter ferner liefen veröffentlicht.

Im Zuge der Veröffentlichung trat Gretchen Wilson im September 2013 in der Country Night Gstaad auf und teilte sich die Bühne mit LeAnn Rimes, The Time Jumpers und Flynville Train.

Auch das am 8. Oktober 2013 veröffentlichte Weihnachtsalbum "Christmas in My Heart" fand kaum Beachtung.

Dasselbe Schicksal ereilte dem 2014 veröffentlichten Live-Album "".

"Ready to Get Rowdy" (2017)

Am 16. Juni 2017 veröffentlichte Gretchen Wilson "Ready to Get Rowdy", das aber von den Country-Fans genauso ignoriert wurde, wie die letzten Alben.

Am 21. August 2018 wurde Gretchen Wilson am Bradley International Airport in Windsor Locks, Connecticut, wegen Ruhestörung festgenommen. Am 13. September 2018 wurde die Anklage ohne Verfahren eingestellt. Gretchen Wilson muss 500,- US-Dollar an eine gemeinnützige Organisation, die sich um Opfer von Gewalttaten kümmert, zahlen und darf sich 13 Monate in dem Gerichtsbezirk nichts zu Schulden kommen lassen.

Cover Jahr Album Anmerkung
Gretchen Wilson - Ready To Get Rowdy 2017 Ready to Get Rowdy (Redneck)  
Gretchen Wilson - Still Here For The Party: Live From St. Louis 2014 Still Here For The Party: Live From St. Louis (Redneck) CD Besprechung
Gretchen Wilson - Christmas In My Heart 2013 Christmas In My Heart (Redneck)  
Gretchen Wilson - Under The Covers 2013 Under The Covers (Redneck)  
Gretchen Wilson - Right On Time 2013 Right on Time (Redneck)  
Gretchen Wilson - Greatest Hits 2010 Greatest Hits (Columbia Nashville)  
Gretchen Wilson - I Got Your Country Right Here 2010 I Got Your Country Right Here (Redneck)  
GretchenWilson-OneForTheBoys 2007 One Of The Boys (Columbia Nashville) CD Besprechung
2005 All Jacked Up (Epic Nashville) 1x (USA)
1x Gold(Kanada)
GretchenWilson-HereForThePartySpecialEdition 2005 Here For The Party (Special Edition CD + DVD) (Epic Nashville)  
2004 Here For The Party (Epic Nashville) 5x (USA)
1x Platin(Kanada)
1x Gold(Australien)
Cover Jahr Album Anmerkung
2006 Undressed (Sony)  
Jahr Album Chart Höchste Platzierung
2013 Under The Covers Independent Albums 46
2013 Under The Covers Top Country Albums 40
2013 Right On Time Independent Albums 21
2013 Right On Time The Billboard 200 91
2013 Right On Time Top Country Albums 24
2010 I Got Your Country Right Here Independent Albums 3
2010 I Got Your Country Right Here The Billboard 200 34
2010 I Got Your Country Right Here Top Country Albums 6
2010 Greatest Hits The Billboard 200 168
2010 Greatest Hits Top Country Albums 24
2007 One Of The Boys Album Verkaufscharts Australien 91
2007 One Of The Boys Top Country Albums 1
2007 One Of The Boys The Billboard 200 5
2005 All Jacked Up Album Verkaufscharts Australien 61
2005 All Jacked Up Top Country Albums 1
2005 All Jacked Up Top Canadian Albums 10
2005 All Jacked Up The Billboard 200 1
2004 Here For The Party Album Verkaufscharts Australien 21
2004 Here For The Party The Billboard 200 2
2004 Here For The Party Top Country Albums 1
Jahr Single Chart Höchste Platzierung
2013 Crazy Country Airplay 58
2013 Still Rollin' Country Airplay 60
2011 I'd Love to Be Your Last Hot Country Songs 47
2010 I Got Your Country Right Here Hot Country Songs 53
2009 Work Hard, Play Harder Hot Country Songs 18
2009 Work Hard, Play Harder The Billboard Hot 100 115
2008 Don't Do Me No Good Hot Country Songs 43
2007 You Don't Have To Go Home Hot Country Songs 53
2007 One Of The Boys Hot Country Songs 35
2006 Come To Bed Hot Country Songs 32
2006 California Girls Hot Country Songs 25
2005 Politically Uncorrect Hot Country Songs 58
2005 I Don't Feel Like Loving You Today Hot Country Songs 22
2005 Homewrecker The Billboard Hot 100 56
2005 Homewrecker Hot Country Songs 2
2005 All Jacked Up The Billboard Hot 100 42
2005 All Jacked Up Pop 100 59
2005 All Jacked Up Hot Digital Songs 37
2005 All Jacked Up Hot Country Songs 8
2004 When I Think About Cheatin' The Billboard Hot 100 39
2004 When I Think About Cheatin' Hot Country Songs 4
2004 Redneck Woman The Billboard Hot 100 22
2004 Redneck Woman Hot Country Songs 1
2004 Here for the Party The Billboard Hot 100 39
2004 Here for the Party Hot Country Songs 3
Jahr Rolle Film/Serie