A Million Ways to Die in the West

A Million Ways to Die in the West

"A Million Ways to Die in the West" ist eine US-amerikanische romantische Action-Komödie aus dem Jahr 2014, bei der Seth MacFarlane Regie führte und die von MacFarlane, Alec Sulkin und Wellesley Wild geschrieben wurde. Zu den Darstellern des Films zählen MacFarlane, Charlize Theron, Amanda Seyfried, Neil Patrick Harris, Giovanni Ribisi, Sarah Silverman und Liam Neeson. Der Film handelt von einem feigen Grenzgänger, der mit Hilfe einer Revolverheldin neuen Mut schöpft und seine neu gewonnenen Fähigkeiten in einer Konfrontation mit ihrem schurkischen, gesetzlosen Ehemann einsetzen muss.

Filmplakat: A Million Ways to Die in the West
 

Was für eine herrliche Prämisse, die uns Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller Seth MacFarlane in seiner neuen Komödie "A Million Ways to Die in the West" da präsentiert: Schafzüchter und Feigling Albert (Seth MacFarlane himself) lernt im Zuge seiner Trennung von Freundin Louise (Amanda Seyfried) die toughe Anna (Charlize Theron) kennen, die den schlaffen Schäfer nicht nur ordentlich um den Finger wickelt, sondern zudem auch fluchen, schießen und trinken kann. Was zunächst zu einer Zweckgemeinschaft wird, um Louise wieder zurückzuerobern und aus den Händen des schmierigen Bartträgers Foy (Neil Patrick Harris) zu befreien, wird alsbald zu einem gefährlichen Unterfangen. Eine Sache vergaß Anna nämlich zu erwähnen: Sie ist mit einem eifersüchtigen Banditen (Liam Neeson) verheiratet, der seine Freundin gar nicht gern an der Seite eines anderen wiederfindet. Es sieht so aus, als müsse Albert schließlich doch zur Schusswaffe greifen…

Nach der reichlich konventionell geratenen Plüschcomedy "Ted", die sich 2012 hierzulande überraschend zum Kassenschlager mauserte, kreiert der Schöpfer von "American Dad" und "Family Guy" nun einen waschechten Western, garniert mit allerhand MacFarlane-typischem Blödelhumor, aber eben auch der notwendigen Erdung, die sämtliche seiner bisherigen Werke nicht besitzen. Zusammen mit seinen Stamm-Schreibern Alec Sulkin und Wellesley Wild präsentiert er uns eine Story, die von Beginn an auf eine klar erkennbare Erzählstruktur setzt und sich in ihrer Schwerfälligkeit überdeutlich am Durchschnitts-Western orientiert. In keinem Genre nimmt die Exposition nahezu den gesamten Film ein, nur um in den letzten Minuten - im wahrsten Sinne des Wortes - Knall auf Fall durch ein überbordendes Finale aufgelöst zu werden. Durch die zum Großteil funktionierenden Gags und die pointiert geschriebenen Dialoge wird der Streifen über seine großzügige Laufzeit von rund zwei Stunden dennoch zu einer kurzweiligen Angelegenheit. Auch die enorme Spielfreude seiner Akteure - allen voran Amanda Seyfried, die sich herrlich selbstironisch aufs Korn nimmt und die wunderbar fiese Performance seitens "How I Met Your Mother"-Star Neil Patrick Harris - verhelfen "A Million Ways to Die in the West" zu ansprechender Dynamik, die mehr als einmal über den zwar konstanten aber nur schleppenden Plotaufbau hinwegtröstet.

Auf technischer Ebene kann Seth MacFarlane auf drei Spezialisten zurückgreifen, die jeweils das richtige Ohr sowie das richtige Auge für das akustische und visuelle Design eines modernen Westernfilms besitzen. Neben herrlich schwelgerischen Kamerafahrten von Michael Barrett, welche die grandiose Kulisse Mexikos und Arizonas perfekt einzufangen wissen, ist es vor allem die Arbeit zweier Musiker, die sich in "A Million Ways to Die in the West" ergänzen. Für den Instrumentalscore, der überdeutlich von den Westernfilmen diverser früherer Dekaden inspiriert ist, zeichnet John McNeely verantwortlich, der sich aufgrund seiner passionierten Arbeit für diverse Direct-to-DVD-Produktionen für das Haus Disney einen Namen machte. Gemeinsam mit Seth MacFarlane schrieb er auch den Titelsong "A Million Ways to Die", der von niemand Geringerem als Country-Sänger Alan Jackson eingesungen wurde und aufgrund seines hohen Wiedererkennungswertes wie prädestiniert für eine Oscar-Nominierung als "Bester Song" scheint. Für MacFarlane ist dies übrigens nicht die erste musikalische Arbeit: Für eine Musical-Folge seiner Cartoon-Serie "Family Guy" schrieb er bereits mehrere Songs, was ihn unter anderem auch zu seiner Arbeit an "A Million Ways to Die in the West" inspirierte.

Fazit: Mit "A Million Ways to Die in the West" liefert Blödelbarde Seth MacFarlane einen wesentlich bodenständigeren Komödienvertreter ab, als man es nach "Ted" von ihm erwartet hätte. Anders als vermutet, ist der Streifen weder Westernparodie noch Splatterfest und punktet mit einer angenehmen Mischung aus spitzzüngigen Pointen, kurzweiliger Story und sympathischen Figuren. Das authentische Westernflair und die technisch gelungenen Faktoren runden das Seherlebnis ab und versprechen mutiges, modernes Westernkino.

vgw
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