Maverick - Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel

Filmplakat: Maverick
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Redaktionswertung Bewertung: 4,5 Sterne = sehr gut
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Ein Pokerspiel kann im Wilden Westen schnell tödlich enden. Deshalb sitzt der schlitzohrige Kartentrickser Maverick auch mit einem Strick um den Hals auf seinem Pferd, irgendwo in der Wüste an einen Baum geknüpft – und erzählt seine Geschichte. Mel Gibson in der Titelrolle, Jodie Foster und James Garner sind im wahrsten Sinne des Wortes die Joker der verschmitzten und actionreichen Westernkomödie "Maverick" nach der gleichnamigen TV-Serie aus den 50er/60er Jahren. Ein großer Spaß, der für Countryfans wegen vieler Gastauftritte von Stars wie Waylon Jennings sowieso ein Fest ist.

Natürlich ist Mavericks Leben nicht wirklich ernsthaft in Gefahr. Das macht der sorglos witzige Plauderton von Anfang an deutlich, ist also kein Geheimnis. Was den Rest betrifft, gehört "Maverick" allerdings zu jener Sorte Film, die umso vergnüglicher sind, je weniger man über den Inhalt verrät. Hier geht es schließlich um ausgebuffte Betrüger und Zocker, die sich ständig gegenseitig übers Ohr hauen, austricksen und immer wieder ein neues As aus dem Ärmel ziehen. Deshalb nur ein paar Worte zur Rahmenhandlung: Auf einem Mississippi-Dampfer findet das größte Pokerturnier des Wilden Westens statt. Jackpot: eine halbe Million Dollar. Klar, dass der kleine Gauner Maverick sich diesen dicken Fisch angeln will. Er hat nur ein Problem. Ihm fehlen noch 3000 Dollar Startgeld, die er schnellstens zusammenkratzen muss. Während er alte Schuldner abgrast, trifft er auf die Trickbetrügerin Annabelle Bransford (Jodie Foster). Die ist ebenfalls scharf auf das Turnier und versucht nicht nur, Maverick übers Ohr zu hauen. Sie schmeißt sich auch an Marshal Zane Cooper (James Garner, das "Maverick"-Original der Serie) heran, der 'zufälligerweise' für den sicheren Ablauf des Spektakels sorgen soll…

Regisseur Richard Donner und Mel Gibson sind ein eingespieltes Team. Schließlich haben sie schon die "Lethal Weapon"-Reihe zusammen zum Erfolg geführt. Auch "Maverick" ist eine satte Actionkomödie geworden, die in punkto Albernheit allerdings noch größer auftrumpft. Manchmal übertreiben sie es dabei ein bisschen und verlieren ihr Timing aus den Augen, vor allem in den augenscheinlich improvisierten Szenen. Aber das sind Marginalien. Pokerpartien, die in wüsten Prügeleien enden, falsche und echte Freunde, augenzwinkernde Wortgefechte und packende Actionszenen sorgen für temporeiche und vor allem witzige zwei Stunden, in denen die Zuschauer bis zum Schluss ständig auf falsche Fährten gelockt werden. Die Westernkomödie "Butch Cassidy und Sundance Kid", ebenfalls von Drehbuchautor William Goldman, bleibt zwar unerreicht. Aber dafür werfen sich alle Beteiligten hemmungslos gutgelaunt ins Geschehen und der Film punktet mit guten Gags, irren Wendungen und unzähligen Stars und Gaststars. James Coburn gibt den Organisator der Pokerpartie. Alfred Molina spielt den sinistren Killer Angel und Graham Greene ("Der mit dem Wolf tanzt") einen unorthodoxen Indianerhäuptling. Kleiner Gag am Rande: Mel Gibson hat eine anspielungsreiche Begegnung mit seinem Duo-Partner aus den "Lethal Weapon"-Filmen Danny Glover, der hier als "Gastbankräuber" kurz mitspielt.

Countryfans kommen bei "Maverick" erst recht auf ihre Kosten. Neben dem prächtigen Score von Randy Newman und Songs von Waylon Jennings ("You Don’t Mess Around With Me"), Tracy Lawrence ("Renegades, Rebels, and Rogues") u. a. geben sich eine ganze Reihe hochkarätiger Country- und Westernstars die gezinkten Karten in die Hand. Allerdings muss man manchmal schon genau hinsehen, wer da so alles im Bild steht oder am Tisch sitzt. Die Showband des Mississippi-Dampfers wird von Restless Heart verkörpert, und in weiteren, zum Teil winzigen Cameos kann man etwa Clint Black, Hal Ketchum, Waylon Jennings & Kathy Mattea, Vince Gill, Carlene Carter und Reba McEntire sehen. Klarer Fall: Auch das sind natürlich nur gezielte Ablenkungsmanöver des Regisseurs, um die nächsten Taschenspielertricks vorzubereiten…

Fazit: Eine witzige Westernkomödie, die so viele Asse aus dem Ärmel zaubert, dass man risikolos auf sie setzen kann – oder wie es beim Pokern so schön heißt: All In!

  • Soundtrack

  • Regie und Schauspieler

  • Produktionsinfos

  • Starttermine



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Regie     Darsteller   Rolle  
Richard Donner     Mel Gibson ... Bret Maverick  
      Jodie Foster ... Annabelle Bransford  
      James Garner ... Marshal Zane Cooper  
      Graham Greene ... Joseph  
      Alfred Molina ... Angel  
      James Coburn ... Commodore Duvall  
      Dub Taylor ... Hotelangesteller  
      Geoffrey Lewis ... Matthew Wicker / Eugene, Banker  
      Clint Black ... Betrügerischer Pokerspieler  
      Danny Glover ... Bankräuber  
      Corey Feldman ... Bankräuber  
      Hal Ketchum ... Bankräuber  
      Margot Kidder ... Margret Mary  
      Carlene Carter ... Kellnerin  
      Doug McClure ... Pokerspieler  
      Vince Gill ... Zuschauer  
      Waylon Jennings ... Mann mit versteckter Waffe  
      Kathy Meattea ... Frau mit versteckter Waffe  
      Reba McEntire ... Zuschauerin  


Studio: Warner Bros.
Land: USA, 1994
FSK: ab 12 Jahre
Laufzeit: 127 Minuten (Kino), 121 Minuten (DVD)

Kino: 30. Juni 1994
DVD: 22. April 1998
PPV: ./.
Pay-TV: ./.
Free-TV:

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