"Crank 2: High Voltage" ist ein amerikanischer Actionfilm aus dem Jahr 2009 unter der Regie von Neveldine/Taylor mit Jason Statham, Amy Smart, Clifton Collins Jr., Efren Ramirez, Bai Ling, David Carradine und Dwight Yoakam in den Hauptrollen. Es handelt sich um die Fortsetzung des Films "Crank" aus dem Jahr 2006, in dem auch mehrere Cameo-Auftritte von Berühmtheiten aus verschiedenen Bereichen der Unterhaltung zu sehen sind. Im Film überlebt Chev Chelios (Statham) den tödlichen Sturz und wird von chinesischen Ärzten entführt, die ihm sein Herz entnehmen und es durch ein künstliches ersetzen, das ihn eine Stunde lang am Leben erhalten soll. Chev macht sich auf die Suche nach seinem Herzen, während er sich elektrisch auflädt, um am Leben zu bleiben.
Drei Jahre nach dem Erfolg von "Crank" entstand 2009 die Fortsetzung "Crank 2 - High Voltage". Wieder inszenierte das Regieduo Mark Neveldine & Brian Taylor, wieder spielte Jason Statham die Hauptrolle des Auftragskillers Chev Chelios, und wieder ist Country-Sänger Dwight Yoakam seinen unkonventionellen Vertrauensarzt Dr. Miles, der am Telefon die lebenserhaltenden Tipps gibt.
Bei einem Budget von 20 Millionen Dollar spielte der zweite Teil aber nur 34,5 Millionen Dollar wieder ein. Im Vergleich zu "Crank", der für 12 Millionen Dollar entstand und an der Kinokasse knapp das Vierfache reinholte, zu wenig, um auch noch einen dritten Teil abzuliefern. Besser ist es, denn im Grunde genommen wird noch einmal der gleiche Plot abgespult, nur die Ausgangssituation ist neu.
Im ersten Teil war es noch tödliches Gift, das Chev Cheliis (Jason Statham) ein langsames Sterben bereiten sollte. So jagte er 90 Minuten einem Gegengift nach. Diesmal wird Chev von Chinesen entführt, die ihm auf dem OP-Tisch Stück für Stück die Organe entnehmen wollen.
Nachdem sein echtes gegen ein künstliches Herz ausgetauscht wurde, erwacht der hartgesottene Berufsmörder aus dem Koma und killt die Operateure. Sofort ruft er Dr. Miles (Dwight Yoakam) an, der gerade mit einer vollbusigen Lady beschäftigt ist. Der Arzt vermutet, dass die Batterie des Kunstherzens kaputt sein muss und gibt seinem Patienten den dringenden Rat, es schnellstmöglich wieder mit Strom zu versorgen. Chev fügt sich Elektroschocks zu, schließt sich an eine Autobatterie an und sucht zur Körperreibung schnellen Sex.
Dann erfährt er, wer ihm sein echtes Herz gestohlen hat: Gangsterboss Poon Dong (David Carradine), der damit sein eigenes Leben verlängern will. Dr. Miles weiß aber, wie man Poon Dong eine Falle stellen kann. Derweil wird Chev von einer Rocker-Gang entführt und gefoltert.
Mit schnellen Schnitten, ungewöhnlichen Kameraperspektiven und hektischen Bildgeschwindigkeiten sollen Zuschauern der innere Zustand des Protagonisten nahegebracht werden, so als hätte man selbst einen Überschuss an Adrenalin oder würde unter Drogen stehen. Das ist mitunter anstrengend und dient auch nicht dem Spannungsaufbau.
Um noch etwas Coolness reinzubringen, sind die Action- und Kampfszenen besonders brutal inszeniert und der Galgenhumor von Statham ist auch nur selten wirklich lustig, manchmal sogar peinlich, etwa wenn er mit heruntergelassener Hose während eines Pferderennens eine "heiße Braut" besteigt, um mal im Jargon des Films zu bleiben.
Der einfallslose Plot, der wieder wie eine Schnitzeljagd aufgebaut ist, muss dann noch aufgepeppt werden, indem weitere Figuren eingeführt werden, die aber nur nervig sind und letztlich unwichtig bleiben. Man interessiert sich nicht für sie, und im Grunde genommen, bekommt man mit "Crank 2: High Voltage" sowieso nur das vorgesetzt, was einem schon im ersten Teil serviert wurde. Hier krankt es wirklich an allem, weder entwickelt man Sympathien für die Figuren, noch haut einem die Story vom Hocker. Nach knapp 100 Minuten ist man einfach nur dankbar, dass alles vorbei ist.
Erst während des Abspanns bekommt Dwight Yoakam seinen großen Einsatz. Er darf tatsächlich mal den Arzt spielen und das gleich am offenen Herzen, ohne jetzt zu viel verraten zu wollen. Bis dahin aber kommt er im Morgenmantel immer dann ins Bild, wenn Jason Statham anruft. Dann gibt Yoakam den Erklär-Bär fürs Publikum und erörtert, welche Maßnahmen gerade nötig sind, um das Kunstherz am Laufen zu halten.
Damit das nicht zu eintönig wird, stellt man ihm diesmal eine pralle Schwarze an die Seite, über deren Hintern er Eiswürfel reibt. Damit soll signalisiert werden, dass Dr. Miles auch ein harter Knochen ist.
Singen darf Dwight Yoakam auch in der Fortsetzung nicht. Dafür sind andere zuständig, darunter die Marshall Tucker Band zwischen Rock und Country Music, die im Hintergrund mit dem 1976 erschienenen Song "Heard It in a Lovesong" zu hören ist. Ansonsten wird der Soundtrack eher von Rock- und Heavy Metal-Interpretern wie Billy Squier und Quiet Riot dominiert - passt wohl besser zur aufgesetzten und übertriebenen Coolness des Films.
Fazit: Die Fortsetzung "Crank 2: High Voltage" bietet nichts Neues. Das Gleiche noch mal - nur zugespitzter. Das ist aber weder originell noch amüsant, sondern auf Dauer eher nervig.