Reba McEntire

Reba McEntire

Reba McEntire ist nicht nur eine äußerst erfolgreiche amerikanische Country-Sängerin, die auf eine bemerkenswert erfolgreiche Karriere zurückblickt. Die mittlerweile 67-jährige Schauspielerin, Geschäftsfrau und Musikerin hat seit den 1970er-Jahren weltweit mehr als 75 Millionen Platten verkauft und über 100 Singles in den Billboard Hot Country Songs Charts platziert, von denen über 20 die Nummer 1 erreichen konnten. Als Schauspielerin hat sie in zahlreichen Filmen, am Broadway und auch in TV-Shows mitgewirkt. Inzwischen ist McEntire Inhaberin mehrerer Unternehmen, darunter einer eigenen Bekleidungslinie.

Reba Nell McEntire wurde am 28. März 1955 als eines von vier Kindern im Bundesstaat Oklahoma geboren und wuchs dort auf. Wie der Vater Clark McEntire, einem professionellen Rodeoreiter, nahmen auch Reba McEntire und ihre Geschwister an Rodeowettbewerben teil. Und während der Vater allen Kindern das Reiten beibrachte, war Mutter Jackie für die Musik zuständig. Denn McEntires Talent fürs Singen wurde schon früh erkannt und vor allem von der Mutter gefördert. Sie war es auch, die für die erste "Familien-Band" verantwortlich war: Mit ihrer Hilfe gründete Reba McEntire 1971 zusammen mit ihren Geschwistern Alice, Susie und Bruder Pake die "Singing McEntires". Die Band trat bei lokalen Veranstaltungen auf und konnte sogar erste Aufnahmen für ein kleines Label machen. 1971 landete die Gruppe einen lokalen Hit mit "The Ballad of John McEntire", einem Song, der dem Großvater der Jugendlichen gewidmet war.

Studium und erster Plattenvertrag

Bis aber die Musikerin in den Achtzigern zu einer der erfolgreichsten Country-Sängerinnen aufsteigen konnte, lag noch ein weiter Weg vor ihr. So schrieb sich McEntire nach der Highschool zunächst an der Southeastern Oklahoma State University ein und hatte eigentlich vor, Lehrerin an einer öffentlichen Schule zu werden. Im College besuchte sie leidenschaftlich gerne Tanzveranstaltungen an der Grenze zwischen Oklahoma und Texas, um zur Musik von Country-Musiker und Western-Swinger Bob Wills tanzen zu können. Nach eigenen Aussagen gab es nichts Besseres, als zu dieser Musik zu tanzen. Gemeinsam wollten die McEntire-Geschwister eine professionelle Gesangsgruppe werden, nebenher trat Reba McEntire gelegentlich auf kleinen Musik-Veranstaltungen auf.

Die Pläne mussten 1974 aber etwas umdisponieret werden, nachdem Reba McEntire bei den National Rodeo Finals in Oklahoma City die Nationalhymne sang: Der Country- und Western-Musiker Red Steagall hörte ihre Darbietung und schlug ihr umgehend vor, in Nashville ein Demo aufzunehmen. McEntire zögerte zuerst, eine Solokarriere einzuschlagen, die Familie überredete sie aber dazu, sich diese Chance nicht entgehen zu lassen. So sicherte sich die noch junge und unbekannte Sängerin 1975 einen Plattenvertrag mit PolyGram/Mercury Records und brachte ihre erste Platte heraus.

Zwei ihrer Geschwister konnten zeitweise ebenfalls Karrieren in der Musikindustrie machen. Ihr Bruder Pake versuchte sich in den späten 1980er-Jahren in der Country-Musikbranche, kehrte aber nach einer kurzen Phase nach Oklahoma zurück, wo er eine 1.000-Morgen-Ranch in der Nähe von Coalgate, Oklahoma besaß und weiterhin dem Rodeo verbunden blieb. McEntires Schwester Susie wurde eine erfolgreiche christliche Sängerin, die mit ihrem Mann durch das Land reiste, um Vorträge zu halten und aufzutreten. Die ältere Schwester Alice wiederum kehrte der Musik den Rücken und wurde Sozialarbeiterin im US-Bundesstaat Oklahoma.

"Reba McEntire" (1977)

Zu Beginn ihrer Karriere wurde McEntires traditionelle Country Music eher selten im Radio gespielt, sodass die ersten Singles und das erste Studioalbum "Reba McEntire" nicht wirklich auf ein breites Publikum stießen und es folglich nicht einmal in die Nähe der Top 40 schafften. Falls ihre Karriere im Musikbusiness scheitern sollte, wollte McEntire einen "Plan B" und etwas Sicheres in der Hinterhand haben, so schloss sie zunächst ihr Examen als Lehrerin ab. Auch privat wählte sie einen eher konservativeren Weg und heiratete 1976 Charlie Battles, einen Rancher und Steer Wrestling Champion, der 10 Jahre älter war als sie und zwei Söhne aus seiner früheren Ehe hatte, und zog mit ihm auf eine Ranch in Oklahoma.

Am 17. September 1977 sollte Reba McEntire in der Grand Ole Opry ihr Debüt geben. Die Sängerin wäre beinahe nicht zu ihrem Auftritt gekommen, nachdem ein Wachmann am Tor der Opry ihren Namen auf der Liste der Künstler des Abends übersehen hatte und sie nicht reinlassen wollte. Ihre Eltern und ihre ältere Schwester Alice fuhren 1.400 Meilen von ihrem Haus in Oklahoma hin und zurück, um den dreiminütigen Auftritt von McEntire an diesem Abend miterleben zu können. Zwar wurde der Auftritt wegen eines Überraschungsauftritts von Dolly Parton von zwei Songs auf nur einen gekürzt, dennoch kam McEntire so gut an, dass sie zu einem regelmäßigen Gast der Show und 1986 schließlich offiziell in die Grand Ole Opry aufgenommen wurde.

"Out of a Dream" (1979), "Feel The Fire" (1980) und "Heart to Heart" (1981)

1978 ging es für McEntire auch in den Charts endlich voran: Die als Doppel-A-Seite erschienene Single "Three Sheets in the Wind" / "I'd Really Love to See You Tonight" erreichte Platz 20. 1979 erschien McEntires zweites Studio-Album "Out of a Dream", ein Jahr später bereits ihr drittes Werk, "Feel the Fire", wobei sich aber beide Alben nicht in den Charts platzieren konnten. Im Sommer 1980 änderte sich dies, als die Single "(You Lift Me) Up to Heaven" bis auf Position 8 vorstieß. Mittlerweile hatte McEntire in ihrem musikalischen Repertoire den Balladen mehr Gewicht eingeräumt, was sich auszahlen sollte. So erschien 1981 McEntires drittes Studio-Album mit dem romantischen Titel "Heart to Heart". Die soften Balladen gingen offenbar ans Herz - und das Album erreichte Platz 42 der Billboard Top Country Album Charts.

 

"Unlimited" (1982) und "Behind The Scene" (1983)

Reba McEntire blieb für weitere drei Jahre bei Mercury Records. In dieser Zeit veröffentlichte sie 1982 zwei weitere Alben - "Unlimited" und nur ein Jahr später "Behind The Scene" - die Platz 22 sowie Platz 36 der Billboard Top Country Album Charts belegen konnten. Mit ihren Songs zog McEntire ein immer größeres Publikum in ihren Bann und konnte 1982 mit "Can't Even Get the Blues" schließlich ihren ersten Nummer-1-Hit verbuchen. Es folgten mehrere Top-10-Country-Songs, darunter auch "I'm Not That Lonely Yet". Doch McEntire wurde zunehmend unzufrieden mit ihrem Karriereverlauf, vor allem mit der Produktion und dem Mangel an eigener Kontrolle, das ihr über ihre Musik zugestanden wurde, weswegen sie schließlich 1984 bei MCA Records unterschrieb.

"Just a Little Love" und "My Kind of Country" (1984)

Schon im selben Jahr erschien ihr mittlerweile siebtes Studio-Album, diesmal beim Label MCA Nashville. "Just A Little Love" erreichte Platz 24 der Billboard Top Country Album Charts. Ihr zweites MCA-Album, das noch im selben Jahr erschien, wurde ihr Durchbruch: "My Kind of Country" erreichte Platz 13 der Billboard Top Country Album Charts, brachte mit "How Blue" und "Somebody Should Leave" zwei Nummer-1-Billboard-Country-Singles hervor und wurde später sogar mit Gold ausgezeichnet. Billboard betitelte McEntire als "die beste Country-Sängerin seit Kitty Wells". Musikalisch brachte das Album auch einen stilistischen Wandel mit sich, McEntire entfernte sich damit von ihren bisherigen eher leicht romantischen Arrangements hin zu traditionellen Country-Klängen.

Insgesamt sieben weitere Studio-Alben sowie ein Live-Album veröffentlichte McEntire allein in den 1980er-Jahren. "Have I Got A Deal For You" (1985) landete auf Platz 27 der Billboard Top Country Album Charts und erreichte Gold-Status, zudem hatte sie zehn weitere Nummer-1-Country-Hits, wie zum Beispiel "One Promise Too Late", "The Last One to Know" und das mit dem Grammy-Award ausgezeichnete "Whoever's In New England" (1987). Das gleichnamige Album, das 1986 erschien, erreichte Platz 1 der Billboard Top Country Album Charts und wurde mit Platin ausgezeichnet.

Es folgten zwei weitere Alben, "Reba Nell McEntire" und "What Am I Gonna Do About You", die ebenfalls im selben Jahr erschienen und Platz 40, beziehungsweise erneut Platz 1 der Billboard Top Country Album Charts erreichten. Mit jeder Single und jedem Album etablierte sich Reba McEntire während dieser Zeit zu einer der populärsten Künstlerinnen des Jahrzehnts, die ihre Karriere immer stärker in die Hand nahm.

Gründung eigener Unterhaltungsfirma

Mitte der 1980er-Jahre feuerte McEntire ihren damaligen Manager und gründete ihre eigene Unterhaltungsfirma, die RAM Entertainment, wodurch sie ihre Musik gezielter vermarkten konnte, was sich definitiv auszahlte. Insgesamt verkaufte Reba McEntire über 20 Millionen Alben und gewann viermal den Female Vocalist of the Year Award der Country Music Association. Allein zwischen 1985 und 1992 konnte sie 24 Singles in den Top Ten platzieren und hatte 14 Nummer-1-Hits. Dabei flossen in ihre Musik - aber auch in ihr Image - nach und nach mehr Rock- und Popelemente mit ein.

"Rumor Has It" (1990)

McEntires 17. Album "Rumor Has It" war zum Beispiel ein pop-orientiertes Album mit einer Mischung aus Balladen und Uptempo-Nummern. Es war das erste Album in McEntires Karriere, das die Top 40 der Billboard 200-Albumcharts erreichte. Die Platte wurde McEntires meistverkauftes Album und erhielt dreimal Platin von der RIAA. Vier Country-Hitsingles gingen aus der Veröffentlichung hervor, darunter "You Lie" und ihre Cover-Version von "Fancy", die schließlich zu einem von McEntires Singnature-Songs wurde.

Privat ging es für die Sängerin ebenfalls ziemlich abwechslungsreich zu: 1987 ließ sie sich von ihrem Ehemann Charlie Battles scheiden und zog kurze Zeit danach nach Nashville, um ihre Karriere noch mehr voranzutreiben. Zwei Jahre später heiratete die Sängerin ihren Road Manager und Steel-Gitarristen Narvel Blackstock, der drei Kinder, Chassidy, Shawna und Brandon mit in die Ehe brachte. Das Paar heiratete am Lake Tahoe auf einem Boot in einer privaten Zeremonie. Fortan übernahmen die beiden die komplette Kontrolle über McEntires Karriere, von den Plattenaufnahmen über das Merchandising bis zum Marketing, und gründeten Starstruck Entertainment, um McEntires Karriere zu managen. Im Februar 1990 brachte Reba McEntire einen Sohn, Shelby Steven McEntire Blackstock, zur Welt.

Tragisches Flugzeugunglück

Ihrer Liebe zur Bühne blieb Reba McEntire auch weiterhin treu und trat regelmäßig auf Konzerten und Touren auf, wodurch ihr Tourneeplan immer voller wurde. Um lange Busreisen zu vermeiden, begann sie zusammen mit ihrer Band mit Privatflugzeugen zu den Konzerten zu reisen. So war McEntire im März 1991 zusammen mit ihrer Tourneeband zu Terminen in Alaska, Saginaw, Michigan, Fort Wayne, Indiana und San Diego unterwegs. Während des letzten Flugs stürzte eines der beiden Privatflugzeugen ab und tötete alle an Bord befindlichen Personen, insgesamt acht Mitglieder der Tourneeband. Reba McEntire war ihren Bandmitgliedern sehr nahe gestanden und zeigte sich von der Tragödie sehr betroffen. Die Sängerin organisierte ein Gedenkgottesdienst für die Familien der Opfer und widmete später ihr Album "For My Broken Heart", das Oktober 1991 erschien und von großer Trauer und verlorener Liebe erzählte, den Opfern.

"For My Broken Heart" (1991)

Das Album erreichte Platz 3 der Billboard Top Country Album Charts und Platz 13 in den Billboard 200, McEntires bislang höchste Chartplatzierung. "For My Broken Heart" verkaufte sich in Amerika mehr als vier Millionen Mal und wurde damit zu ihrem bis dahin meistverkauften Album. Der Titelsong "For My Broken Heart" und "Is There Life Out There" wurden beide zu Billboard-Country-Singles Nummer 1. Darüber hinaus wurden "The Greatest Man I Never Knew" und McEntires Cover-Version von "The Night The Lights Went Out in Georgia" zu großen Country-Hits.

Auch in den Neunzigern blieb die Sängerin genauso erfolgreich wie in der Dekade zuvor. Sowohl ihre Alben als auch ihre Singles platzierten sich regelmäßig in den Top Ten, viele kletterten bis auf Platz 1.

"It's Your Call" (1992)

So wurde Ende 1992 McEntires 19. Album "It's Your Call" veröffentlicht und erreichte als erstes ihrer Alben die Top Ten der Billboard 200 - was durchaus ein Zeichen für ihren zunehmenden Erfolg im Mainstream war. Das Album brachte mehrere Country-Hits wie "Take It Back" und den Nummer-1-Song, ein Duett mit Vince Gill "The Heart Won't Lie", hervor. Kurz danach veröffentlichte McEntire die Single "Does He Love You", an der sie mit Linda Davis zusammengearbeitet hatte. Der Song wurde McEntires 18. Nummer-1-Hit in den Country-Songs-Charts und ihr 16. Nummer-1-Hit in den kanadischen Country-Charts. 1993 traten Davis und McEntire mit dem Song bei den CMA Awards auf - und 1994 wurde "Does He Love You" mit einem Grammy für die beste "Country Collaboration with Vocals" ausgezeichnet.

"Read My Mind" (1994)

Drei große Hits hatte McEntires Studio-Album "Read My Mind", das 1994 erschien und Platz 2 sowohl in den Billboard 200 als auch in den Top Country Album Charts erreichen konnte: "The Heart Is A Lonely Hunter", "Till You Love Me" und "She Thinks His Name Was John", ein Lied über eine an AIDS erkrankte Frau. Aufgrund des umstrittenen Textes erreichte "She Thinks His Name Was John" allerdings "nur" eine Top-20-Chartplatzierung. Das Album verkaufte sich später drei Millionen Mal in den Vereinigten Staaten und wurde von der RIAA mit Dreifach-Platin ausgezeichnet.

"Starting Over" (1995)

Reba McEntires nächstes Studio-Album war eine ganz persönliche Sammlung ihrer Lieblingssongs anderer Künstler und sollte McEntires mittlerweile zwanzigjährige Karriere in der Musikindustrie feiern. Das Album wurde von den Kritikern weniger positiv aufgenommen als McEntires frühere Veröffentlichungen. Zwar brachte es drei Singles in den Charts hervor, aber nur McEntires Coverversion von "Ring on Her Finger, Time on Her Hands" wurde ein Top-10-Country-Song. Nichtsdestotrotz wurde "Starting Over" von der RIAA innerhalb der ersten zwei Monate nach der Veröffentlichung mit Platin ausgezeichnet.

"What If It's You" (1996)

Nur ein Jahr später wurde McEntires 22. Album "What If It's You" veröffentlicht. Die Platte stellte musikalisch eine Rückkehr zum zeitgenössischen Country-Sound dar, stieg auf Platz 15 der Billboard 200 ein und führte schließlich die Liste der Billboard Country-Alben an. Die erste Single "The Fear of Being Alone" wurde ein Top-5-Hit, während "How Was I To Know" sogar den ersten Platz in der Billboard-Country-Songliste erreichte.

"If You See Him" (1998)

Mitte der 1990er Jahre hatte McEntire begonnen, regelmäßig mit dem Country-Duo Brooks & Dunn zu touren. Ihre gemeinsamen Tourneen führten 1998 schließlich zur Aufnahme eines Duetts mit dem Titel "If You See Him / If You See Her", das sowohl die Billboard-Country-Song-Charts als auch die kanadischen RPM-Country-Charts anführte. Das Duett wurde auf McEntires Album "If You See Him" und auf Brooks & Dunns Album "If You See Her" aufgenommen, die beide im Juni 1998 veröffentlicht wurden. Reba McEntires Album "If You See Him" brachte drei Top-10-Country-Hits hervor, darunter "Forever Love" und "One Honest Heart".

"The Secret of Giving: A Christmas Collection" und "So Good Together" (1999)

1999 veröffentlichte McEntire gleich zwei Alben: ihr zweites Weihnachtsalbum, "The Secret of Giving: A Christmas Collection", und "So Good Together", ihr mittlerweile 24. Studioalbum mit den beiden Top-5-Country-Songs "What Do You Say" und "I'll Be".

Anfang der Neunziger hatte McEntire auch eine Schauspielkarriere begonnen, die vor allem in den frühen 2000er-Jahren an Fahrt gewann - weshalb sie eine vorübergehende musikalische Pause einlegen musste. So spielte sie in verschiedenen Fernsehsendungen und Filmen mit, später auch die Titelrolle in ihrer eigenen Sitcom - aber der Reihe nach.

Schauspiel-Karriere nimmt Fahrt auf

Im Jahr 1990 erhielt McEntire ihre erste Filmrolle in der Horrorkomödie "Tremors - Im Land der Raketenwürmer" an der Seite von Kevin Bacon. Im folgenden Jahr spielte sie neben Kenny Rogers und Burt Reynolds in zwei Fernsehfilmen. 1994 war McEntire in "Is There Life Out There?" zu sehen, im folgenden Jahr spielte sie in "Buffalo Girls" an der Seite von Anjelica Huston. 1996 wurde McEntire von Regisseur James Cameron für die Rolle der Molly Brown in "Titanic" gecastet. Als sich jedoch herausstellte, dass die Produktion des Films weit über die ursprüngliche Länge hinausgehen würde, musste McEntire die Rolle ablehnen, da sie bereits frühere Konzerttermine hatte. Wie wir alle wissen, wurde die Rolle schließlich mit Kathy Bates neu besetzt. 1998 spielte McEntire die Rolle der Lizzie Brooks im Film "Forever Love", der auf McEntires gleichnamiger Hitsingle basierte.

Anfang 2001 wandte sich McEntire dem Theater zu und spielte die Hauptrolle in der Wiederaufnahme von "Annie Get Your Gun" am Broadway. Ihre Leistung wurde von mehreren Zeitungen gelobt, darunter der New York Times, die kommentierte: "Ohne Einschränkung die beste Leistung einer Schauspielerin in einer Musical-Komödie in dieser Saison." 2005 spielte McEntire die Rolle der Nellie Forbush im Broadway-Musical "South Pacific" mit Alec Baldwin an ihrer Seite.

Mit ihrer eigenen Fernsehsitcom "Reba" feierte McEntire im Oktober 2001 große Erfolge. Die Fernsehserie hatte zeitweise die höchsten Einschaltquoten des Senders, lief sechs Staffeln lang und brachte McEntire schließlich eine Nominierung für einen Golden Globe ein. Die Sängerin wiederveröffentlichte zwischendurch die Single "I'm A Survivor", die prompt wieder ein Top-5-Country-Hit und auch der Titelsong zu McEntires Fernsehserie wurde.

"Room to Breathe" (2003)

2003 sollte die Musik wieder verstärkt die Hauptrolle in McEntires Leben spielen, weshalb sie im August die Single "I'm Gonna Take That Mountain" veröffentlichte. Der Song war auf ihrem ersten Studio-Album seit vier Jahren mit dem Titel "Room to Breathe" zu hören. Das Album mit insgesamt 12 Tracks wurden von Buddy Cannon und Norro Wilson produziert und enthielt auch einen Gastauftritt von Vince Gill. "Room to Breathe" stiegt auf Platz 4 der Billboard-Country-Charts und wurde später mit Platin ausgezeichnet. Das Album brachte auch "Somebody" hervor, McEntires ersten Nummer-1-Song seit sechs Jahren. Ebenfalls auf dem Album zu hören war die Top-10-Single "He Gets That From Me".

Kompilation "Reba #1's" (2005)

Um "Room to Breathe" auch wieder live zu promoten, ging Reba McEntire 2004 auf große US-Tour. Ein Jahr später veröffentlichte sie die Doppel-Disc-Compilation "Reba Number One's". Diese kletterte auf Platz 12 der US Billboard 200 Charts und sogar auf Platz 3 der Billboard-Country-Charts und wurde später mit Doppelplatin ausgezeichnet. "Reba Number One's" war damals die siebte Kompilation, die die Sängerin herausgebracht hatte. Bis auf eine einzige Ausnahme hatten sich die anderen DDCs ebenfalls in den Charts sehr gut platzieren können und wurden mit Gold oder Platin ausgezeichnet. Besonders erwähnenswert sind die 1987 und 1993 veröffentlichten Kompilationen: "Greatest Hits" (1987) holte Dreifachplatin, "Greatest Hits, Volume Two" (1993) landete auf Platz 1 der Billboard Country Album Charts und auf Platz 5 der Billboard 200 Album Charts und wurde sogar mit Fünffachplatin ausgezeichnet.

"Reba: Duets" (2007)

2007 erschien McEntires "Reba: Duets". Wie der Titel schon verrät, war das Album eine Sammlung von Duetten mit verschiedenen Musikern, darunter Kenny Chesney, LeAnn Rimes oder auch Trisha Yearwood. "Reba: Duets" setzte sich an die Spitze der Billboard Country Charts und der Billboard 200 und war damit das erste Album in McEntires Karriere, das die Spitze beider Charts erreichte. Weitere Rekorde folgten: So erreichte das Duett von Reba McEntire und Brooks & Dunn, "Cowgirls Don't Cry", Platz 9 der US Charts - und war damit die 56. Top-10-Single der Country-Sängerin in ihrer Musikkarriere. Gleichzeitig wurde McEntire damit die Country-Sängerin, die die meisten Top-10-Singles hatte. "Reba: Duets" wurde später von der RIAA mit Platin ausgezeichnet.

"Keep On Loving You" (2009)

Obwohl McEntire 2008 bereits auf eine sehr erfolgreiche Karriere zurückblicken konnte, über 20 Alben veröffentlicht und hervorragend in den Charts platziert hatte und zahlreiche Singles und Alben mit Mehrfachplatin ausgezeichnet wurden, strebte sie eine Veränderung an. Nach 25 Jahren bei MCA Nashville kündigte Reba McEntire an, das Label verlassen und bei The Valory Music Group, einem Label von von Big Machine Records, unterschreiben zu wollen. Ihre erste Veröffentlichung beim neuen Label war 2009 die Single "Strange". Der Song stieg auf Platz 39 der Billboard-Country-Song-Charts ein und war somit McEntires höchstes Single-Debüt ihrer Karriere. Ihr mit Gold ausgezeichnete Studio-Album "Keep On Loving You" wurde im August 2009 veröffentlicht und erreichte ebenfalls die Spitze der Billboard Country- und 200-Charts. "Consider Me Gone", die zweite Single des Albums, wurde Ende 2009 McEntires 24. Nummer-1-Single in den Billboard-Charts. Damit gehörte die damals 54-jährige Reba McEntire zu einen der ältesten Frauen, die eine Nummer-1-Single in den Country-Song-Charts platzieren konnten.

"All the Women I Am" (2010)

Bereits Ende 2010 erschien McEntires 28. Studioalbum "All the Women I Am". "Turn On the Radio" wurde als Vorabsingle vor dem Album veröffentlicht. Drei weitere Singles des Albums landeten außerhalb der Top 20. Um ihr Album wieder vor Live-Publikum zu präsentieren, startete Reba McEntire kurz darauf ihre große "All the Women I Am"-Tour, diesmal waren Country-Acts wie The Band Perry, Steel Magnolia und Edens Edge mit von der Partie.

2013 heiratete McEntires Stiefsohn Brandon Blackstock die Sängerin Kelly Clarkson. Reba McEntire zeigte sich von Anfang an begeistert über die Hochzeit, schließlich kannte sie Kelly Clarkson bereits von gemeinsamen musikalischen Projekten und schätzte sie sehr. Nach eigenen Aussagen könne man sich nicht mehr wünschen, als einen Kumpel als Schwiegertochter zu haben.

"Love Somebody" (2015)

2014 stand ein erneuter Kurswechsel an, und Reba McEntire wechselte zu Big Machines neuem Imprint für Veteranen-Künstler namens "Nash Icon Music". Ihre erste Single bei "Nash Icon" war 2015 "Going Out Like That", die die Top 25 der Billboard Country Songs Charts erreichte. Im selben Jahr wurde auch das Album "Love Somebody" veröffentlicht, das die Spitze der Country-Album-Charts und die Top Five der Billboard 200 erreichte.

Gründung von "Reba's Business Inc."

2015 brachte aber noch weitere Veränderungen mit sich: Nach 26 Jahren Ehe trennte sich Reba McEntire von Narvel Blackstock - und nahm ihre Karriere als ihre eigene Managerin in die Hand. Zusammen mit Justin McIntosh von Starstruck Entertainment, Leslie Matthews, die als Brand Managerin fungierte, und Carolyn Snell, die McEntire bereits seit neun Jahren begleitete, gründete die Musikerin "Reba's Business Inc. (RBI)" und verlegte ihr Unternehmen nach Green Hills, Nashville. Trotz der Scheidung stand McEntire ihren drei Stiefkindern und der Familie Blackstock sehr nahe; daran hat sich bis heute nichts geändert.

"My Kind of Christmas" (2016)

Nur ein Jahr später kam McEntires drittes Weihnachts-Studioalbum "My Kind of Christmas" heraus. Das Album wurde exklusiv bei "Cracker Barrel" und diesmal auch nur online verkauft. Zudem kündigte Reba McEntire an, bald ihre eigene Linie von Kleidung, Wohnaccessoires, Schmuck und anderen Dingen unter dem Namen "Rockin' R by Reba" ebenfalls bei Cracker Barrel herausbringen zu wollen.

"Sing It Now: Songs of Faith & Hope" (2017)

Im Februar 2017 wurde McEntires erstes Gospelalbum, "Sing It Now: Songs of Faith & Hope" veröffentlicht. Ein Jahr später gewann McEntire dafür den Grammy Award als bestes Roots-Gospel-Album - ihre erste Nominierung seit 2007 und nach 1994 ihr erster Grammy Award-Gewinn in mehr als 20 Jahren.

Einen Monat später ging McEntire auf Tour: Sie stand als Headliner des C2C: Country to Country Festival in Großbritannien an der Seite von Brad Paisley und der Zac Brown Band auf der Bühne. 2017 begann McEntire auch eine Beziehung mit dem Fotografen Anthony "Skeeter" Lasuzzo, die allerdings zwei Jahre später endete.

Im Dezember 2018 war Reba McEntire Preisträgerin der 41. jährlichen Kennedy Center Honors. Seit 1977 werden mit dem Kennedy-Preis Künstler für deren außergewöhnliche Beiträge zur amerikanischen Kultur mit ihrem Lebenswerk durch ihre dargestellten Künste ausgezeichnet.

"Stronger Than the Truth" (2019)

2019 veröffentlichte Reba McEntire ihr 33. Studioalbum "Stronger Than the Truth" und kehrte auch als Gastgeberin der 54th Academy of Country Music Awards am 8. April 2019 zurück.

Eine überraschende Ankündigung machte McEntire im Februar 2020 während eines Auftritts beim Country Radio Seminar: Sie gab bekannt, dass sie einen neuen Plattenvertrag mit MCA Nashville unterschrieben hatte und somit zu dem Label zurückkehren würde, das sie im November 2008 verlassen hatte. Kurze Zeit später wurde McEntires Beziehung zum Film- und Fernsehschauspieler Rex Linn ("CSI: Miami") öffentlich.

Im November 2020 moderierte McEntire die 54th Annual Country Music Association Awards an der Seite von Darius Rucker - eigentlich keine neue Aufgabe für die Sängerin, hatte sie bereits 2019 die CMA zusammen mit Carrie Underwood und Dolly Parton moderiert, 1992 mit Vince Gill, 1991 alleine und 1990 mit Randy Travis.

"Revived Remixed Revisited" (2021)

Ihr mittlerweile 44. Studio-Album "Revived Remixed Revisited" wurde Oktober 2021 wieder bei McEntires neuem, altem Label MCA veröffentlicht. Das erste Remix-Album der Sängerin wurde ein Triple-Album mit insgesamt 30 Songs, auf dem Reba McEntire ihre größten Hits, unter anderem in Duetten mit Dolly Parton und Linda Davis, neu aufgenommen und eben remixed hatte. "Revived Remixed Revisited" konnte sich sowohl in den Billboard-200 als auch in den Top Country Album-Charts platzieren.

Im Februar 2022 wurde Reba McEntires Song "Somehow You Do" offiziell für einen Oscar nominiert. Somit ist die Musikerin für ihre Ballade aus dem Film "Four Good Days" mit Mila Kunis und Glenn Close zum ersten Mal für eine der begehrten goldenen Statuen nominiert worden.

Schauspiel-Karriere weiterhin McEntires große Leidenschaft

Trotz all ihren musikalischen Erfolgen wollte Reba McEntire ihre Schauspielkarriere nicht komplett an den Nagel hängen, so spielte sie 2012 in einer weiteren US Fernsehserie namens "Malibu Country" eine geschiedene Mutter zweier Kinder, die nach Malibu in Kalifornien zieht, um ihre Musikkarriere neu zu starten. Obwohl die Serie mit 8,7 Millionen Zuschauern die meistgesehene Comedy in der ersten Staffel war, wurde sie Mitte 2013 nach achtzehn Episoden abgesetzt. 2017 sollte McEntire nicht nur die Hauptrolle in einer Südstaaten-Dramaserie übernehmen, sondern diese auch produzieren. Nachdem der koproduzierende Sender ABC die Serie allerdings abgelehnt hatte, wurde sie anderen Sendern angeboten. Ab 2018 nahm McEntire auch Rollen in diversen Werbespots an und war zeitweise der erste weibliche "Colonel Sanders" vom Fast-Food-Unternehmen Kentucky Fried Chicken (KFC). Zwei Jahre später startete McEntire einen eigenen Podcast mit dem Titel "Living & Learning", der von ihr und ihrer ehemaligen "Reba"-Serien-Kollegin Melissa Peterman moderiert wurde. 2020 wurde bekannt, dass Reba McEntire in der neuen NBC-Serie "Fried Green Tomatoes" die Hauptrolle der Idgie Threadgoode, die nach einem Jahrzehnt Abwesenheit in das Örtchen Whistle Stop zurückkehrt und eine total veränderte Stadt vorfindet, übernehmen würde. 2021 hatte McEntire einen Cameo-Auftritt in der Filmkomödie "Barb and Star go to Vista Del Mar" als Wassergeist Trish. Zudem sollten zwei neue Lifetime-Filme mit Reba McEntire, darunter ein klassischer Feiertagsfilm mit dem Titel "Christmas in Tune", 2022 realisiert werden.

Engagement und Wohltätigkeitsarbeit

Als gläubige Christin, die selbst immer wieder betonte, dass ihr Glaube an Gott ihr in ihrem Leben sehr geholfen habe, war Reba McEntire stets eine aktive Unterstützerin verschiedener Wohltätigkeitsorganisationen. So eröffnete sie 1992 "Reba's Ranch House" im Texanischen Denison, wo Gäste, deren Angehörige im nahegelegenen Texoma Medical Center behandelt wurden, unterkommen konnten und im Alltag unterstützt wurden. Und 2011, nachdem mehrere Tornados über das Atoka Country im US-Bundesstaat Oklahoma hinweggefegt waren und Schäden in Millionenhöhe angerichtet hatten, gab Reba McEntire zusammen mit Blake Shelton ein Benefiz-Konzert, um Spenden für die Tornado-Opfer zu sammeln. Darüber hinaus engagierte sich McEntire für weitere Organisationen wie Habitat for Humanity, The Salvation Army, das Amerikanische Rote Kreuz, Feeding America oder auch Celebrity Fight Night. Für ihre Arbeit wurde die Sängerin unter anderem mit dem Minnie Pearl Award, dem ACM Home Depot Humanitarian Award und dem Andrea Bocelli Foundation Humanitarian Award ausgezeichnet. 2018 wurde McEntire außerdem noch mit dem Horatio Alger Award for Education and Charity Work geehrt.

Cover Jahr Album Anmerkung
CD Cover 2022 My Chains Are Gone (MCA Nashville) CD Besprechung
CD Cover 2019 Stronger Than The Truth (Rockin' R / Big Machine) CD Besprechung
CD Cover 2017 Sing It Now: Songs of Faith & Hope (Rockin' R / Big Machine)  
CD Cover 2016 My Kind of Christmas (Rockin' R / Big Machine)  
CD Cover 2015 Love Somebody (Nash Icon) CD Besprechung
CD Cover 2010 All The Woman I Am (Starstruck/Valory) CD Besprechung
RebaMcEntire-KeepOnLovingYou 2009 Keep On Loving You (Starstruck/Valory) (USA)
RebaMcEntire-Love Revival 2008 Love Revival (Hallmark) (USA)
RebaMcEntire-Duets 2007 Reba Duets (MCA Nashville) CD Besprechung
(USA)
 2006 At Her Very Best (Wrasse Records)  
 2005 Reba's No 1s (MCA Nashville) CD-Besprechung
2x(USA)
2003 Room to Breathe (MCA Nashville) (USA)
2001 I'll Be (MCA Nashville)  
1999 So Good Together (MCA Nashville) (USA)
1999 The Secret of Giving: A Christmas Collection (Universal) Gold(USA)
1998 If You See Him (MCA Nashville) (USA)
1996 What If It's You (MCA Nashville) 2x(USA)
1995 Starting Over (MCA Nashville) (USA)
1994 Oklahoma Girl (Mercury Nashville)  
1994 Read My Mind (MCA Nashville) 3x(USA)
1993 Forever in Your Eyes (Special Music)  
1992 It's Your Call (MCA Nashville) 3x(USA)
1992 You Lift Me Up to Heaven (Special Music)  
1991 For My Broken Heart (MCA Nashville) 4x(USA)
1990 Rumor Has It (MCA Nashville) 3x(USA)
1989 Reba Live (MCA Nashville) (USA)
1989 Sweet Sixteen (Universal) (USA)
1988 Reba (Universal) (USA)
1987 Merry Christmas to You (Universal) 2x(USA)
1987 The Last One to Know (MCA Nashville) (USA)
1986 What Am I Gonna Do About You (MCA Nashville) (USA)
1986 Whoever's in New England (MCA Nashville) (USA)
1986 My Kind of Country (MCA Nashville) (USA)
1986 Reba Nell McEntire (Mercury Nashville)  
1985 Have I Got a Deal for You (MCA Nashville) (USA)
1984 Just a Little Love (MCA Nashville)  
1983 Behind the Scene (Mercury Nashville)  
1982 Unlimited (Mercury Nashville)  
1981 Heart to Heart (Mercury Nashville)  
1980 Feel the Fire (Mercury Nashville)  
1977 Reba McEntire (Mercury Nashville)  
Cover Jahr Album Anmerkung
2006 Video Gold, Vol. II (MCA Nashville)  
2006 Video Gold, Vol. I (MCA Nashville)  
Jahr Rolle Film/Serie
2006 Betsy (nur Stimme) Charlotte's Web
2006 Dixie (nur Stimme) The Fox and the Hound 2 (Cap und Capper 2)
2006 Nellie Forbush South Pacific in Concert from Cargegie Hall
2001+ Reba Hart Reba
2001 Dr. Green One Night at McCool's (Eine Nacht bei McCools)
1999 Rose Cameron The Secret of Giving
1998 Lizzie Brooks Forever Love
1995 Annie Oakley Bufallo Girls
1994 Lily Marshall Is There Life Out There?
1994 A.J. Ferguson The Little Rascals (Die kleinen Strolche)
1994 Ma Tex North
1994 Spectator Maverick
1993 Nancy Lee Prinzi The Man from the Left Field
1991 Burgundy Jones The Gambler Returns: The Luck of the Draw
1990 Heather Gummer Tremors (Tremors - Im Land der Raketenwürmer)
vgw