Reba McEntire spielt in dem Film "Tremors - Im Land der Raketenwürmer"
Gewaltige Würmer, die unter der Erde herumrasen wie D-Züge, bedrohen die Einwohner eines abgelegenen Wüstenkaffs (unter anderem Reba McEntire). Das ist so herrlich bescheuert und unterhaltsam, dass die Horrorkomödie von Genre-Fans längst zum Kult erhoben wurde und zahlreiche (allerdings entbehrliche) Direct-to-Video-Fortsetzungen nach sich zog wie eine Schleimspur.
In der schäbigen Wüstensiedlung mit dem schönen Namen Perfection leben laut Ortsschild vierzehn Einwohner. Noch! Denn schon bald sucht eine furchterregende Spezies das triste Kaff heim: rasend schnelle Würmer terrorisieren die Gegend. Niemand weiß, woher sie kommen, aber sie sind ausgesprochen hungrig: Schafe, Pferde, Menschen - kein Lebewesen ist vor ihnen sicher und wird gnadenlos unter die Erde gerissen. Dabei hatten sich die beiden Handlanger des Ortes, Val und Earl (Kevin Bacon und Fred Ward), gerade eine rosige Zukunft fernab von Perfection ausgemalt. Doch die einzige Straße ist blockiert. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als mit den restlichen Einwohnern, darunter ein schießwütiges Ehepaar (Reba McEntire und Michael Gross), den Kampf gegen die Biester aufzunehmen. Aber die sind gar nicht doof und fallen auf jeden Trick nur einmal herein…
Wer Spaß an Blödsinn hat und den einen oder anderen deftigen Splattereffekt nicht fürchtet, ist hier goldrichtig. Weil sich das absurde Horrorfilmchen trotz Selbstironie und einem lockeren Erzählton gleichzeitig ernst genug nimmt, kommt sogar die Spannung nicht zu kurz. Und so eine ausbalancierte Mischung muss man erst einmal hinbekommen. "Tremors - Im Land der Raketenwürmer" ist ein temporeicher, witziger und cleverer Bastard aus Genre-Film und Hommage an die Low-Budget-Schocker der 1950er Jahre wie "Tarantula" und "Formicula". Damals sorgte Atomkriegsangst für allerlei absurde Film-Monster. Im Geiste dieser latent trashigen Horrorfilme schuf Regisseur Ron Underwood ("City Slickers - Die Großstadthelden") seine kleine Perle. Im Gegensatz zu den berühmten Vorgängern spart er sich jedoch jegliche Erklärungen zur Herkunft der Raketenwürmer. Woher sollen sie auch schon groß kommen? Atomtests? Militärische Experimente? Aus dem All? Oder waren sie einfach schon immer da? Egal. Hauptsache, sie pflügen die Wüste!
Auch das ist neu und anders bei "Tremors - Im Land der Raketenwürmer": Während sich schleimige Monsterkollegen wie "Alien" bevorzugt in feuchten, dunklen Ecken herumdrücken, gehen die Raketenwürmer bei gleißendem Sonnenlicht zu Werke. Sie sind mit ihren Tentakeln, die aus ihrem Maul nach Beute grapschen, immer schön zu sehen, sobald sie aus der Erde platzen. Überhaupt kann der Film trotz geringem Budget mit seiner Kombination aus mechanischen Figuren, Handpuppen und Miniaturen auch tricktechnisch mithalten und ist ausgezeichnet fotografiert. Für den knochentrockenen Humor sorgen die Figuren, allen voran Kevin Bacon und Fred Ward als von den Monstern relativ unbeeindrucktes Buddy-Gespann. Country-Star Reba McEntire gibt als resolute Waffennärrin ein überzeugendes Schauspieldebüt. Als ballerndes Ehepaar Heather und Burt Gummer (Ihr Nummernschild: UZI 4U) machen sie und Filmpartner Michael Gross den Würmern Feuer unter dem…äh… Hintern(?), dass es kracht. Außerdem steuerte McEntire den Song "Why Not Tonight" zum Soundtrack bei und liefert damit gleich die Antwort, wann "Tremors - Im Land der Raketenwürmer" in den DVD-Rekorder gehört.
Fazit: "Tremors - Im Land der Raketenwürmer" ist ein monströser Filmspaß und eine augenzwinkernde Hommage an die B-Horrorfilme der 1950er Jahre.