Die Sitcom "Reba", in der die Country-Sängerin Reba McEntire die geschiedene Mutter Reba Hart spielt, die versucht ihre verrückte Sitcom-Familie zusammenzuhalten, war die Sitcom mit den besten Einschaltquoten des Senders The CW, genauso wie vorher bei dem damaligen Sender The WB.
Das Problem ist jedoch, dass dies noch nicht viel zu heißen hat. Und jetzt hat CW ebenso wie CBS in den frühen 70er Jahren beschlossen, dass Sitcoms, die im Landesinneren der USA spielen, nicht mehr zum jüngeren, hipperen Image passen, das der Sender aufbauen will.
Ironischerweise hat die Familie Hart mit den modernen, verkorksten Sitcom-Familien mehr gemeinsam als zum Beispiel mit den harmlosen Cleavers aus der 60er Jahre US-Serie "Leave it to Beaver" (dt. "Erwachsen müsste man sein").
Ja, "Reba" liebt Gott und Amerika. Aber die Serie beginnt mit einer mitten in der Scheidung steckenden Reba, nachdem sie von ihrem Ehemann Brock, einem Zahnarzt, nach 20 Jahren Ehe, die Reba bis dahin für glücklich gehalten hatte, wegen seiner naiven und schwangeren Zahnhygienikerin Barbra Jean verlassen wurde.
Allerdings favorisierte die Serie hauptsächlich eine Lebensanschauung, die auf der Goldenen Regel basiert. Reba lernte sich mit ihrem Ex-Mann, der von Christopher Rich gespielt wird, zu arrangieren und nimmt sogar die Freundschaft von Barbra Jean an, die wunderbar von Melissa Peterman gespielt wird.
Wie bei allen Familien-Sitcoms drehte sich jedoch in der Serie immer wieder viel um die Kinder: Cheyenne, die zum Beginn der Serie im letzten Jahr der High School war, die rebellierende Teenager-Tochter Kyra und der verwirrte Jake, der die Teenager-Zeit noch vor sich hatte.
Obwohl sie kein ganz so ausschweifendes Leben wie zum Beispiel Ihre Altersgenossen in "Beverly Hills 90210" führten, waren sie auch nicht immer perfekte Vorbilder.
So wurde Cheyenne schwanger und musste Van, einen zwar wohlmeinenden, aber nicht besonders hellen Football-Spieler heiraten. Im Laufe der Jahre entstanden zwischen Barbra Jean und Brock Probleme. Reba wurde nie besonders gut darin, ihre scharfe Zunge im Zaum zu halten.Das war natürlich gut, da "Reba" dadurch eine Sitcom bleiben konnte, deren Ziel es weniger war die Zuschauer zu belehren als sie zu unterhalten.
Hier und da zeigte die Serie sogar eine gewisse Hintersinnigkeit, als zum Beispiel die Schauspielerin Scarlett Pomer (Kyra) fast eine gesamte Staffel versäumte, weil sie sich wegen Anorexie behandeln lassen musste. Als sie in der nächsten Staffel wieder in der Serie auftauchte und von Reba gefragt wurde, wo sie gewesen sei, sagte sie: "Ich bin ausgegangen, um was zu essen".
Letzten Endes war "Reba" weder mehr noch weniger lebendig als die Country-Songs, denen McEntire ihren Ruf verdankt.
Der Abschluss in der gestrigen Doppelfolge, in der Barbra Jean ein Angebot für einen Job in einem anderen Bundesstaat erhält und Cheyenne und Van Reba bitten wieder bei ihr einziehen zu dürfen, vermittelte nicht das Gefühl eines großen Finales, wahrscheinlich weil "The CW" ursprünglich neun weitere Folgen nach dieser bestellt, dann jedoch wieder abgesagt hatte.
Die Fans von "Reba" hoffen jetzt, dass ein anderer Sender die Serie übernimmt oder vielleicht eine neue Ableger-Serie nur mit den Charakteren Cheyenne und Van startet.
Dies sind allerdings reine Spekulationen. Andererseits zeigt die Tatsache, dass "Reba" mehr als 134 Folgen lang gezeigt wurde, dass es auch außerhalb der amerikanischen Ost- und Westküste Leben in der US-Serienlandschaft gibt- sogar in Houston.
In Deutschlandhatte es die Sitcom von Anfang an schwer. RTL Television kaufte die Rechte für die ersten drei Staffeln und ließ diese übersetzen. Zunächst startete man am Samstagmittag und zeige die Sitcom bis Mitte der zweiten Staffel. Da die Quoten zu schlecht waren, setzte der Kölner Fernsehsender die Serie ab und versuchte es kurz danach noch einmal werktäglich um Mitternacht als Ersatz für die "Golden Girls", aber auch der Versuch scheiterte.
Dem Fan hier bleibt nur zu hoffen, dass ein Pay-TV-Sender, zum Beispiel Sat.1 Comedy, sich der Serie annimmt oder er mus auf die englischsprachige DVD zurückgreifen, da der Rechteinhaber hier nicht plant "Reba" auf DVD zu veröffentlichen. In den USA, gibt es die ersten Staffeln bereits auf DVD.