Willkommen zu Hause: Tom T. Hall und den Statler Brothers in der Country Music Hall of Fame

Hoall of Fame, Foto: Theresa Montgomery Liebe, Lachen und Musik erfüllten am 29. Juni 2008 das Ford Theater in der Country Music Hall of Fame und das Museum, als Tom T. Hall und die Statler Brothers in die Country Music Hall of Fame aufgenommen wurden.

Dies alles war aus der Ansprache von Ralph Emery herauszuhören, noch bevor er Hall die Medaille überreichte, die der Mitgliedschaft Halls symbolischen Ausdruck verlieh. "Die heutige Aufnahme ist von großer persönlicher Bedeutung für mich", sagte Emery. "Tom und ich sind seit über 40 Jahren befreundet. Ich habe keine Geschwister, daher füllt Tom eine Lücke in meinem Leben, er ist wie ein Bruder für mich.

Reba McEntire dankte den Statler Brothers dafür, dass sie sie zu einem Zeitpunkt, als sie ernsthaft darüber nachdachte ihre Karriere aufzugeben, eingeladen hatten, als ihre Vorgruppe aufzutreten. Sie streckte die Arme in ihre Richtung aus und sagte lächelnd: "Ihr habt mir gezeigt, wie man professionell arbeitet und Musik als Geschäft betreibt. Ich werde das niemals vergessen."

Kyle Young, Direktor der Country Music Hall of Fame und des Museums, erwähnte in seiner Eröffnungsrede die zuletzt aufgenommenen Neumitglieder Emmylou Harris und den verstorbenen Ernest V. "Pop" Stoneman zusammen mit Hall und den Statler Brothers und erklärte, der gesamte "Jahrgang 2008" repräsentiere "ein äußerst vielseitiges und zeitloses Panorama von Musik, das für immer die Geschichte unserer Heimat und ihrer Bewohner erzählen wird, über einen Zeitraum von fast 100 Jahren."

Foto: Theresa Montgomery
Sonny James, Little Jimmy Dickens, Brenda Lee, Vince Gill, Jo Walker-Meador, Gordon Stoker & Phil Balsley
Steve Turner, der vor kurzem die Nachfolge des pensionierten Kurators E.W. "Bud" Wendell als Vorsitzender der Country Music Hall of Fame und des Museums angetreten hatte, erntete Lacher, als er seine Eignungen für die Stelle unterstrich: "Meinen geschäftlichen Hintergrund, meine Liebe zur Country Musik und zu ihren Künstlern. Außerdem besitze ich einen Manuel-Anzug und bin ein verflixt guter Unter-der-Dusche-Sänger."

Tammy Genovese, leitende Geschäftsführerin der Country Music Association (CMA), sorgte für eine persönliche Note. "Als die CMA vor ein paar Monaten bekannt gab, wer 2008 in die Country Music Hall of Fame aufgenommen werden sollte, da sagte Don Reid, sie hätten sich die "Hall" immer als den Ort vorgestellt, wo ihre Helden lebten", meinte sie. Dann wandte sie sich zur ersten Reihe, wo Reid, seine Statler Brothers-Kollegen, Hall und ihre Familien saßen und fügte mit einem Lächeln hinzu: "Nun, heute Abend ist dies euer Haus. Willkommen zu Hause."

Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug, jede von ihnen war ausgefüllt mit nostalgischen Erinnerungen, heiteren Anekdoten und wehmütigen Augenblicken. Und natürlich gab es Musik. Eine ganze Reihe von Künstlern trat auf, von denen die meisten von der Medallion All Star Band begleitet wurden: dem musikalischen Leiter John Hobbs am Keyboard, Eddie Bayers am Schlagzeug, Paul Franklin an der Steel Guitar und Dobro, Brent Mason an der E-Gitarre, Biff Watson an der Akustikgitarre, Michael Rhodes am Bass und Deanie Richardson an Geige und Mandoline, zusammen mit Tania Hancheroff und Wes Hightower, die für die Background Vocals sorgten.

Foto:Theresa Montgomery
Vince Gill, Amy Grant, Gordon Stoker, Michael Black, Louis Nunley & Ray Walker
Als erste traten Vince Gill, seine Frau Amy Grant, Michael Black und Louis Nunley zusammen mit Gordon Stoker und Ray Walker von den Jordanaires auf und gaben eine bewegende Version von "Rock of Ages" zum Besten. An einer Stelle sang Gill eine Zeile mit einer so leidenschaftlichen Virtuosität, dass die Jordanaires in den Applaus des Publikums einfielen, obwohl die Musik längst weiterging.

Zu Ehren Halls brachte Michelle Nixon eine kecke Version von "Harper Valley P.T.A." zu Gehör. Während seiner Darbietung von "That's How I Got to Memphis" richtete Bobby Bare seinen Blick unbestimmt in die Ferne, vielleicht dachte er an die 45 Jahre seiner Freundschaft mit Hall zurück. Darauf folgte ein Duo, mit Heather Berry an der Akustikgitarre und ihrem Ehemann Tony Mabe an der Zither. Ihre Stimmen woben und rankten sich durch den Song "Can You Hear Me Now", den Hall und seine Frau Dixie Hall für sie geschrieben hatten und dessen Stimmung an die Lieder der Carter-Family erinnert. Er löste die ersten Standing Ovations des Abends aus.

Zu Ehren der Statler Brothers - Phil Balsley, Jimmy Fortune, Don Reid, Harold Reid und dem verstorbenen Lew DeWitt - bot McEntire ein verspieltes "Flowers on the Wall" dar, wobei Gill ihn mit einer zweiten Gesangsstimme harmonisch unterstützte, Daily & Vincent ließen ihre Stimmen in "Do You Know You Are My Sunshine" in aufregend luftige Höhen steigen, und das Duo Grandstaff, die Cousins Wil und Langdon Reid, Söhne von Harold bzw. Don, trugen den von ihnen geschriebenen "Statler Brothers Song" vor.

"Wissen Sie", sagte Wil grüblerisch, der auf seiner Gitarre einige Akkorde anschlug, bevor sie anfingen, "man muss viele Platten verkaufen - Millionen Platten - um in die Hall of Fame zu kommen. Also, falls Sie alle den Song mögen, den wir gleich singen: er wird bei iTunes erhältlich sein."

"Hör auf", unterbrach ihn Langdon mit empörter Miene. "Das finde ich sehr unpassend."
"Nun, unsere Väter sind in der Hall of Fame", antwortete Wil. "Irgendjemand muss ja arbeiten."

Nachdem ihm seine Medaille überreicht worden war, sagte Hall: "Sie haben mich gefragt, ob ich eine Rede vorbereitet hätte." Und ich habe gesagt: Nein, ich muss keine Rede halten. Ich bin in der Country Music Hall of Fame.

Er schloss mit einem ironischen Gedankengang. "Wissen Sie, in drei Wochen werde ich draußen auf meiner Farm stehen, die Hühner füttern und den Erdboden hacken", sagte er nachdenklich. "Mir werden 500 geistreiche, tiefsinnige Bemerkungen für den heutigen Abend eingefallen sein - und es wird niemanden geben, der mir zuhört."

Nachdem Brenda Lee die Statler Brothers mit einem liebevollen Befehl zu sich gerufen hatte, um ihnen ihre Medaillen zu überreichen ("Kommt hier rauf und lasst mich euch aufknüpfen, Jungs"), erwiesen sich deren Kommentare als ebenso unterschiedlich wie ihre Stimmen. Balsley sprach kurze, aber von Herzen kommende Dankesworte.

Foto: Donn Jones
Reba McEntire
Fortune wünschte sich mit brechender Stimme, seine Eltern hätten die Möglichkeit gehabt, diesen Abend mit ihm zu erleben. Don sprach länger, mit geistreichen, dann weisen Betrachtungen und schließlich tief bewegt, als er bekannte, seine Frau Deborah sei "der Grund, weshalb ich jeden Morgen aufstehe. Sie gibt mir Liebe. Sie gibt mir Kraft." Als der Applaus abebbte, trat Harold langsam ans Mikrophon, mit gesenktem Kopf und gefalteten Händen, und ließ seinen brummenden Bass ertönen: "Seine Frau gibt auch mir Liebe und Kraft." Das Gelächter dauerte eine gefühlte Minute an und brach erneut hervor, als er feierlich hinzufügte: "Don, es tut mir wirklich leid, dass du es auf diesem Weg erfahren musstest."

Erneute Musikdarbietungen sorgten für einen weiteren Höhepunkt des Abends. Obwohl Hall und die Statler Brothers sich vor Jahren von der Bühne zurückgezogen hatten, zollten sie denjenigen Respekt, die ihnen die Ehre erwiesen hatten, indem sie kurz ins Rampenlicht zurückkehrten. Zusammen mit Jelly Roll Johnson, der die Gesangsstimme auf der Mundharmonika mitspielte, sprach und sang Hall mit seiner auf raue Art poetischen Stimme und erweckte sein unsterbliches "(Old Dogs, Children and) Watermelon Wine" zum Leben. Das Publikum wurde, mit einem weichzeichnenden Tränenfilter in den Augen, Zeuge, wie er schließlich winkte und die Bühne verließ.

Als die Statler Brothers sich in einer Reihe aufstellten, um zum ersten Mal seit ihrem Abschiedskonzert im Jahr 2002 gemeinsam zu singen, wurde die Band vom groovenden Gospel von "I'll Go to My Grave Loving You" gepackt. Die Gruppe hatte gerade erst die ersten Töne angeschlagen, da erklangen bereits Beifallsrufe quer durch den Raum. Als sie beim Singen der Bridge näher zusammenrückten, legten sie sich gegenseitig die Arme um die Schultern, und während Fortunes Tenor über dem unverkennbaren Stimmengemisch in die Höhe stieg, steigerte sich die Begeisterung zu Standing Ovations, die erst lange nachdem der letzte Akkord verklungen war, ihr Ende fanden.

Dabei, wie auch anschließend, als sich Mitglieder der Hall of Fame - Harold Bradley, Little Jimmy Dickens, Ralph Emery, Jim Foglesong, Vince Gill, Tom T. Hall, Emmylou Harris, Sonny James, Gordon Stoker und Ray Walker von den Jordenaires, Brenda Lee, Earl Scruggs, die Statler Brothers, Jo Walker-Meador und E.W. "Bud" Wendell - mit Gästen versammelten, um gemeinsam "Will the Circle Be Unbroken" zu singen, war der Geist der Geschichte, der Liebe und der Tradition spürbar - Dinge, die gemeinsam die Einzigartigkeit und Größe der Country Music ausmachen.

vgw
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