Justin Moore - Kinda Don't Care

CD Cover: Justin Moore - Kinda Don't Care

"Kinda Don't Care" ist das vierte Studio-Album von Justin Moore.

In den vergangenen sieben Jahren hat sich Justin Moore mit vier No.1 Hits in der Country-Szene etabliert. Damit das weiterhin so bleibt, legt der Sänger jetzt mit "Kinda Don't Care" sein vierten Longplayer vor. In Deutschland erscheint die CD "Kinda Don't Care" ausschließlich in der Deluxe-Edition mit 16 Titeln.

Justin Moore will mit neuen Songs von "Kinda Don't Care" zurück in die Erfolgsspur

Drei Jahre nach seinem letzten Album "Off The Beaten Part" will der 32-Jährige zurück in die Erfolgsspur. Denn - kommerziell betrachtet - ist er etwas aus der Spur geraten, verkaufte das dritte Album 230.000 Exemplare weniger als der Vorgänger "Outlaws Like Me". Zudem warf die Platte mit "Lettin' The Night Roll" nur eine No.1 Single ab. Sicher ist das jammern auf hohem Niveau aber, wenn man einen so beeindruckenden Karrierestart hingelegt hat wie Justin Moore, kann die Entwicklung der vergangenen drei Jahre schon als kleiner Rückschritt gewertet werden.

Neue und moderne Einflüsse aus dem Computer

Eine entscheidende Änderung bei der Entstehung von "Kinda Don't Care" ist die Abkehr vom Vorsatz, bei den Aufnahmen auf alle Zutaten zu verzichten, bei denen es sich nicht um ein Instrument handelt. Insgesamt ein gutes Drittel der neuen Songs weisen folglich einen neuen Sound auf, bei dem Drum Loops oder R&B-Klänge eine Rolle spielen. Doch keine Sorge, der Sänger aus Arkansas wechselt nicht mit wehenden Fahnen das Lager und macht auf plötzlich Sam Hunt, vielmehr versucht Justin Moore sein Spektrum zu erweitern.

So sind die hörbaren modernen Einflüsse bei "Put Me In A Box", "Between You And Me" oder "Somebody Else Will" eher Beiwerk, als dass sie die Regie an sich reißen. Die liegen bei diesen Nummern eindeutig bei den rockigen Gitarren, die man von Justin Moore kennt. Diese Songs sind gut, ein neuer No.1-Hit ist aber wohl nicht dabei, dafür fehlt es den Nummern an dieser kernigen Qualität, die Justin Moore vor allen Dingen auf seinen beiden ersten Alben geboten hat. Bei "Got It Good" verdrängen die R&B-Beats die lauten Gitarren einmal gänzlich. Ob das der Grund ist, warum die Nummer enttäuscht?!

Neben den neuen Einflüssen auf der einen Seite hat Justin Moore hingegen den Anteil an eigenen Songs reduziert - lediglich bei der bluesigen Ballade "When I Get Home" kommt der Sänger auf einen Credit - da war bei den vorherigen Alben der eigene Input größer. Irgendwie schade, ist "When I Get Home" das ruhige Highlight der Platte, bei der Justin Moore seine klasse Stimme mit dem gewissen Südstaaten-Twang voll zur Geltung bringt.

Hit-Schreiber liefern mit "Kinda Don't Care" einen erdigen Country-Hit

Der beste Country-Titel ist mit dem Titeltrack "Kinda Don't Care" gelungen, den die Hit-Experten Rhett Atkins, Ross Copperman und Ben Hayslip verfasst haben. Ein wunderbar erdiges Genre-Highlight, das zudem mit einem ungewöhnlichen Ende überrascht, denn nach den üblichen drei Minuten dürfen die Studiomusiker einmal zeigen, was sie draufhaben.

Nachdem Justin Moore auf seinem letzten Album Duette mit Miranda Lambert und Charlie Daniels zu bieten hatte, ist es diesmal Brantley Gilbert, mit dem er "More Middle Fingers" aufgenommen hat. Wie der Titel schon vermuten lässt, ist der Stinkefinger-Song politisch nicht wirklich korrekt. Nicht neu für Justin Moore, der auf "Outlaws Like Me" beim Song "Guns" die Selbstjustiz lobte. Diesmal ist es also der trinkfeste Kumpel aus Georgia, mit dem Justin Moore gemeinsam gegen die Steuerbehörde, Politiker, die Wall Street sowie weitere Institutionen und Gruppen austeilt. Das geschieht zwar nicht sonderlich eloquent - dürfte aber dennoch bei etlichen Fans eine Menge Spaß garantieren.

Fazit: Es scheint fast so, als wären Justin Moore die richtig guten Songs ausgegangen. Zwar versucht der Sänger sich auf "Kinda Don't Care" mit modernen Einflüssen musikalisch etwas anders zu positionieren, doch wirkliche Hits scheint dieser Schritt nicht zu garantieren. Auf der anderen Seite zeigt Justin Moore sehr wohl, dass er immer noch in der Lage ist, überdurchschnittlich gute Country-Songs darzubieten.

Label: The Valory Music Co. (Universal) VÖ: 19. August 2016
Party In The Dark​
01 Robbin' Trains
02 Put Me In A Box
03 Kinda Don't Care
04 Hell On A Highway
05 Goodbye Back
06 You Look Like I Need A Drink
07 Somebody Else Will
08 Between You And Me
09 Got It Good
10 Rebel Kids
11 More Middle Fingers (mit Brantley Gilbert)
12 Life In The Livin
13 Middle Class Money
14 Pick-Up Lines
15 Spendin' The Night
16 When I Get Home
vgw
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