Erneut ist das Album das Ergebnis der intensiven Zusammenarbeit mit Jeremy Stover. Der hat die neuen Songs nicht nur produziert, sondern Justin Moore erneut auch beim Songwriting zur Seite gestanden. Als kongeniale Experten hat das Duo dann noch erfahrene Genre-Autoren wie David Lee Murphy, Rhett Akins oder Rodney Clawson an Bord geholt.
Fans haben die Wahl zwischen der "normalen" Version mit elf Titeln oder der "Deluxe"-Ausgabe mit fünf weiteren Songs. Diese sind nicht wie gewöhnlich einfach ans Ende der regulären Ausgabe, sondern mittendrin verteilt. Los geht es in beiden Fällen mit "Old Back In The New School", einer fetten Rocknummer, bei der das Gaspedal gleich mal bis zum Anschlag durchgetreten wird. Fette Steelgutitar, Bakersfield-Beats und die Art des Gesangs erinnern an Hank Williams Jr. - sicher kein Zufall, taufte der seinen 2012er Output doch "Old School New Rules". Definitiv aber gleich zu Beginn eine saubere Mixtour aus klassischem Country und Rock.
Weiter geht’s (bei der Deluxe-Edition) mit dem ersten, gutgelaunten Trinkerlied - oder besser einer Liebeserklärung an den beliebten Gerstensaft. "Beer" ist musikalisch und inhaltlich zwar nicht so kreativ wie Brad Paisleys "Alcohol", trotzdem wird die Nummer ihre Wirkung bei den Live-Auftritten des Sängers ganz sicher nicht verfehlen. Mit den weniger angenehmen Nachwirkungen einer durchgezechten Nacht befasst sich später noch "Big Ass Headache". Auch dieser hymnische Country-Titel drängt sich durch die hohen Mitsingtauglichkeit für ein Live-Konzert oder den Abschluss eines Bar-Besuchs auf.
Überhaupt hält Moore den Country-Imput wieder um einiges höher als manche Konkurrenten. Traditionalisten sollten sich hier über viel Steelguitar, Fiddle und Banjo freuen. Fans der moderneren Acts wie Jason Aldean bekommen dazu kräftige Gitarren und wummernde Drums vorgesetzt - so wie bei der ersten Single "Point At You", den Moore mittlerweile als weiteren Top 10-Hit verbuchen kann.
Wie der Titel des Albums andeutet, gibt es auf "Off The Beaten Part" auch Material, was sich von dem bisher von Moore angebotenem unterscheidet. "I`d Want It to Be Yours" ist beispielsweise ein federleichtes Liebeslied - was mit etwas Phantasie selbst ins Repertoire eines George Strait passen könnte. Wer vor allen Dingen auf die rockigen Stücke des Sängers steht, wird bei "That’s How I Know You Love Me” die größte Überraschung erleben. Der Song ist die ruhigste Ballade, die Moore je veröffentlicht hat. Mit über viereinhalb Minuten auch der längste Song der CD. Orgelklänge und zurückhaltende E-Gitarren legen den Boden für den Song, in dem Moore zeigt, dass auch jede Menge Soul in ihm steckt. Sehr gut möglich, dass es in der Liebeserklärung um seine Frau Kate geht.
Neu im Angebot des Sängers sind auch Duette. Um das Alleinsein zu Hause nach einer gescheiterten Beziehung geht es bei "Old Habbits". Hier steht Moore Miranda Lampert mit ihrer warmen Stimme zur Seite - heraus kommt eine traurig-schöne Ballade. Alles andere als melancholisch geht es beim zweiten Duett zur Sache. Bei "For Some Ol’ Redneck Reason" darf Charlie Daniels mitsingen. Ein southern-rockiger und patriotischer Rausschmeißer, der durch die unverwechselbare Stimme von Daniels schon jetzt einen gewissen Kult-Charakter besitzt.
Fazit: Justin Moore bleibt dem Country treu - Fans der beiden ersten Alben können also auch hier bedenkenlos zugreifen. Besonders die Deluxe-Edition hat mit 16 Songs eine ganze Menge zu bieten.
Label: Valory (Universal) | VÖ: 7. Februar 2014 |
01 | Old Back In the New School |
02 | Beer |
03 | Lettin' The Night Roll |
04 | Old Habits (mit Miranda Lambert) |
05 | Point At You |
06 | Wheels |
07 | I'd Want It To Be Yours |
08 | This Kind of Town |
09 | Dirt Road Kid |
10 | Country Radio |
11 | That's How I Know You Love Me |
12 | One Dirt Road |
13 | Off The Beaten Path |
14 | Field Fulla Hillbillies |
15 | Big Ass Headache |
16 | For Some Ol' Redneck Reason |