Scooter Lee - I'm Gonna Love You Forever

CD Cover: Scooter Lee - I'm Gonna Love You Forever

Unter mangelndem Selbstbewusstsein leidet Scooter Lee jedenfalls nicht. The leading Lady of Recorded Country Dance Musik and Instructional Dance Videos. Das macht was her - wird ihr aber andererseits doch nicht so ganz gerecht. Denn die aus New Orleans stammende Künstlerin liefert seit langem nicht nur die perfekte Tonkost für Tanzwillige - sie kann mittlerweile auch auf einen stattlichen Tonträger-Katalog verweisen. Seit sie 1994 mit "Honky Tonk Twist" debütierte freuen sich nicht nur notorische Tänzer über ihre Alben, denn: Sie ist ein echter Garant für grundsoliden, schnörkellosen, handgemachten Country-Sound. "I'm Gonna Love You Forever" macht da keine Ausnahme.

14 Titel hat die Dame für das Album in den Sound Emporium Studios in Nashville aufgenommen - unter Beihilfe von Ausnahmemusikern wie Paul Franklin (Steel Guitar), Lonnie Wilson (Schlagzeug) und John Wills (Lead Guitar). Den munteren Roots-Song-Reigen eröffnet "Hello Walls", mit dem der gute Willie Nelson einst einen riesigen Hit hatte, gefolgt von dem Hank-Williams-Klassiker "Take These Chains". Damit dürfte der Kurs der CD schon einmal vorgegeben sein.

Auch der nachfolgende Titeltrack kommt einem höchst bekannt vor. Doch es handelt sich - trotz unverkennbarer Gemeinsamkeiten - nicht um den Randy Travis-Klassiker "Forever and Ever, Amen", sondern eben um den benannten Titeltrack. Als Songautoren werden Scooter Lee und Jo Thompson Szymanski genannt. Nun gut, man will ja nicht überkritisch sein. Der Titel geht allemal ins Ohr und weiß zu gefallen. Paul Overstreet und Don Schlitz, die Autoren des Travis-Hits, sollten diesen Song-Ableger aber besser nicht zu Gehör bekommen.

Völlig unbedenklich sind dagegen die weiteren Scooter-Lee-Eigengewächse. Songs wie der rasante Rock 'n' Roll-Feger "Life Here On The Farm (The Honeybee Song)", das mit souligem Charme aufgeladene "Old School Bop" oder das hymnisch-pathetische "This Is My Country, This Is My Flag" als letzter Song der CD. Mit diesen Eigenkompositionen schreibt Scooter Lee vielleicht nicht gerade Musikgeschichte, doch solides Handwerk ist das allemal.

Dennoch erreichen sie nicht ganz das künstlerische Level von einigen Songs, die sie hier neu und überzeugend interpretiert. Zum Beispiel "Country Down to My Soul", aus der Feder von Lee Roy Parnell und Chris Moore. Der Track hat Feuer und Klasse - und wirft die Frage auf, wann es wieder Neues von Lee Roy Parnell zu hören gibt?

Ein weiteres Glanzlicht der CD zündet "Why I Don’t Know". Bei der temperamentvollen, swingenden, im Country-Soul verankerten Lyle Lovett-Komposition liefert Scooter Lee eine hervorragende Gesangsleistung ab. Aretha Franklin würde das Stück kaum besser hinbekommen.

Dass die Dame aber auch für gefühlvolle Momente die passenden Töne parat hat, belegt sich gegen Ende der CD mit der wunderschönen Joe-Diffie-Ballade "Somewhere Under The Rainbow".

Fazit: Grundsolider, klassischer Country alter Schule von der stimmgewaltigen Sängerin.

Label: AGR Television (Soulfood) VÖ: 27. Februar 2015
01 Hello Walls
02 Take These Chains
03 I'm Gonna Love You Forever
04 The City Put the Country in Me
05 Life Here on the Farm (The Honeybee Song)
06 Someone Must Feel Like a Fool
07 Country Down to My Soul
08 Let's Have a Party Tonight
09 Old School Bop
10 Hole in the Wall
11 Why I Don't Know
12 Somewhere Under the Rainbow
13 Move Across the River
14 This Is My Country, This Is My Flag (Bonustrack)
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